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NFL Draft: Darum wird Mac Jones wohl der nächste Quarterback der 49ers - und warum das nicht die beste Wahl ist

Mac Jones gilt als Favorit auf den dritten Pick im Draft.
© getty
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Jones passt sehr gut in die Schablone, die Shanahan seit Jahren verwendet. Doch geht man nach reinem Draft-Value, ist er wohl kaum das Beste, was ein Team mit dem dritten Pick insgesamt herausholen könnte.

Hier muss man bedenken, welch einen Preis die Niners für diesen Pick an die Miami Dolphins gezahlt haben. Sie gaben drei Erstrundenpicks (2021, 2022, 2023) sowie einen Drittrundenpick 2022 für den dritten Pick im Draft 2021 ab. Damit erkauften sie sich mit enormem Wert das Recht, den essenziell drittbesten QB zu ziehen.

Mit anderen Worten: Sie haben sehr wahrscheinlich die Wahl zwischen allen Quarterbacks, die nicht Lawrence oder Wilson heißen. Nun lässt sich aber argumentieren, dass in puncto Upside sowohl Fields als auch Lance ein letztlich höheres Potenzial aufweisen. Beide sind bessere Athleten und könnten sich nach Topleistungen auf dem College - Lance war wie Jones auch nur ein Jahr Starter auf dem College, Fields deren zwei - im richtigen Umfeld noch gewaltig steigern.

Mehr noch: Wäre Shanahan gewillt, könnten sie der Offense eine neue Dimension geben. Das Run Game ist ohnehin schon der zentrale Punkt dieses Schemes. Was wäre, wenn auch der QB künftig in der Lage sei, auf dem Boden für große Gefahr zu sorgen und auch außerhalb der Struktur mit Arm und Bein Plays zu machen?

Mac Jones: Fields und Lance bringen mehr Potenzial mit

Sowohl Fields als auch Lance bringen eben jenes Potenzial mit. Sie werden vielleicht beide 2021 noch keine Starter sein - gerade Lance bringt nur ein Jahr Starter-Erfahrung mit und spielte zudem "nur" in der FCS, also gewissermaßen der zweiten Liga des College Footballs. Doch auf lange Sicht eröffnen sie einem Team auf Sicht wohl größere Möglichkeiten.

Zudem stellt sich eben die Frage, warum die 49ers einen derart hohen Preis viele Wochen vor dem Draft für den dritten Pick gezahlt haben, wenn es eigentlich absehbar war, dass Jones nirgendwo sonst so hoch im Kurs steht wie in San Francisco.

Man kann argumentieren, dass ein Trade am Draft Day, etwa für den siebten Pick der Lions, ausgereicht hätte, um Jones zu bekommen - immer vorausgesetzt, dass er der Wunsch-Pick ist. Und da wären wohl keine zwei zukünftigen Erstrundenpicks zwingend nötig gewesen.

Denn wenn ein Team schon so viel für einen Up-Trade im Draft ausgibt, sollte man erwarten, dass es sich auf den bestmöglichen Wert im Draft stürzt und nicht nur darauf, sicherzustellen, dass ihr Wunschspieler auch wirklich verfügbar sein wird. Diese Taktik geht schon im Fantasy Draft selten gut.

49ers: Vorsaison durch Verletzungsmisere beeinflusst

Freilich könnte es den 49ers letztlich egal sein, sollte sich Jones wirklich als fehlendes Puzzleteil erweisen, zumal das Gerüst dieses Teams imposant ist. Dass die Niners eine äußerst schwache Vorsaison hinlegten, war freilich nur der Verletzungsmisere geschuldet, die ihresgleichen suchte. Entsprechend handelt es sich hier ohnehin um ein Team, das um Titel mitspielen kann, wenn die Topleute fit sind - so gesehen beim Super-Bowl-Einzug der Saison 2019.

Geht es nur nach Draft Value, ist letztlich wohl Justin Fields der Quarterback, der an Position 3 gezogen werden sollte. Er spielte zwei sehr gute Saisons als Starter für Ohio State und damit gegen durchaus nennenswerte Gegner und eben mehr als nur ein Jahr im Rampenlicht. Zudem bringt er die nötige Upside, die man sich von einem so hohen Pick verspricht, mit. Er verkörpert den modernen NFL-Quarterback, um den herum Offenses dieser Tage aufgebaut werden.

Allerdings scheint Draft Value nicht die treibende Kraft der Niners zu sein, weshalb es am Ende dann wohl doch Jones wird, der den Typ Quarterback verkörpert, mit dem Shanahan eben schon sehr lange erfolgreich in der Liga arbeitet.

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