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NFL Draft: Darum wird Mac Jones wohl der nächste Quarterback der 49ers - und warum das nicht die beste Wahl ist

Mac Jones gilt als Favorit auf den dritten Pick im Draft.
© getty
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Wenn wir davon ausgehen, dass die 49ers tatsächlich Mac Jones an Position 3 ziehen, stellt sich die Frage, warum genau er die Wahl von Head Coach Kyle Shanahan sein sollte. Was macht ihn aus? Warum würde gerade er ins sehr gut orchestrierte Offensiv-Scheme dieses Teams passen?

Shanahan arbeitete seit 2008 durchgängig als Offensive Coordinator in der NFL, ehe er 2017 die Niners übernahm, aber immer noch als Play-Caller fungiert. Und in dieser Zeit kristallisierte sich für ihn auf all seinen Stationen im Grunde ein Ideal heraus: ein Pocket-Passer auf der Quarterback-Position.

In Washington machte Kirk Cousins einige Spiele mit Shanahan an der Seitenlinie. In Atlanta spielte Matt Ryan unter ihm groß auf und in der Bay Area präsentierten sich die Niners dann am besten, wenn Jimmy Garoppolo fit war. Insofern lässt dies durchaus den Schluss zu, dass Mac Jones hier wunderbar reinpassen könnte, schließlich ist er einer der ganz wenigen noch verfügbaren Pocket-Passer.

Jones nennt Tom Brady als sein großes Vorbild - und Letzterer ist sicherlich der beste Pocket-Passer, den die NFL je gesehen hat. Und einer der letzten ganz Großen dieser Zunft.

NFL: Trend geht zu mobilen Quarterbacks

Der Trend geht klar zu den deutlich mobileren QBs, die vielleicht nicht immer die Fähigkeit besitzen, Defenses schon an der Line of Scrimmage zu entschlüsseln, aber dafür vor allem mit ihren Beinen für Chaos sorgen. Josh Allen, Lamar Jackson oder auch Kyler Murray sind hier Paradebeispiele der neuen Generation.

Ebenso dürfen die meist höher eingeschätzten Draft-Prospects Fields und Lance zu dieser Kategorie gezählt werden. Jones wiederum steht lieber in der Pocket, ist aber zumindest mal kein gänzlich stationärer QB. Er lief an seinem Pro Day den 40-Yard-Dash in 4,7 Sekunden, was für einen QB immer noch ordentlich ist. Auch den 3-Cone-Drill absolvierte er in etwas mehr als sieben Sekunden.

Will man ihn tatsächlich mit Brady vergleichen, darf hier der 2000er Rookie herangezogen werden, wobei Jones dann wohl doch ein wenig agiler daherkommt. Doch auch er ist in der Lage, sich relativ schnell vom Ball zu trennen und eben eine Defense mit seinen Augen zu entschlüsseln.

Hinzu kommt, dass Jones es versteht, Pässe über kurze und mittlere Distanzen sehr präzise anzubringen. Seine wohl größte Stärke in Alabama war es, seinen herausragenden Playmakern eine Chance zu geben, Plays zu machen. Die Niners bauen ebenfalls darauf auf.

NFL: Das Gerüst der 49ers steht

Wenn sie nicht gerade mit ihren Outside-Zone-Runs dominieren, verstehen es nahezu alle Skill-Spieler auf dem Platz, nach dem Catch beträchtlichen Raumgewinn zu erzielen. Das gleiche galt für Jones' Mitspieler auf dem College.

Zudem wartet in der Bay Area ebenso eine äußerst imposante Offensive Line, angeführt vom nun teuersten Left Tackle überhaupt, Trent Williams, der wohl über die komplette Vertragsdauer eines kommenden Rookie-Quarterbacks da sein wird.

Will Shanahan also sein System wie gehabt weiter durchziehen, dann könnte Jones der ideale Mann dafür sein - sogar, um gewissermaßen nahtlos schon in der kommenden Saison zu übernehmen. Denn auch wenn die Niners anderes behaupten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Garoppolo wohl noch vor dem Draft getradet oder eventuell sogar entlassen wird.