NFL: Was bedeutet der Deal für die Patriots?
Die Patriots sichern sich einen Quarterback, dessen reines Talent es dem Team möglich macht, die Zeit unmittelbar nach dem Abgang von Brady tatsächlich ohne große Übergangsphase auf der wichtigsten Position im Football zu gestalten. Dass dies Ende Juni, so spät in der Offseason, noch möglich war, wäre in nahezu jedem anderen Jahr praktisch undenkbar gewesen. Für gewöhnlich gibt es in der NFL weniger Quarterbacks mit Starterpotenzial als zu vergebende Starterposten.
Dass Newton seit seiner MVP-Saison 2015 keine überzeugenden Leistungen mehr gezeigt habe, wurde zuletzt oft als Argument gegen den 31-Jährigen angeführt, ist faktisch aber kaum haltbar. 2017 führte er seine Panthers mit einer soliden Saison zu elf Siegen und 2018 spielte er in einer veränderten Kurzpass-Offense die erste Saisonhälfte beinahe auf MVP-Niveau, ehe eine schwere Schulterverletzung sein Spiel zerstörte.
Sollte Newton nach einer Schulter- und einer Fuß-Operation tatsächlich wieder fit sein und an seine Bestform anknüpfen können, erhalten die Patriots somit einen Quarterback, der definitiv mehr als nur eine Übergangslösung sein kann. Das weiß auch Belichick. "Wenn man von mobilen Quarterbacks spricht, Spielern, die werfen können, laufen können und gute Entscheidungen treffen, dann würde ich Newton ganz oben auf diese Liste setzen", erklärte der Coach 2017 voll des Lobes.
Für New England hält sich das Risiko ohnehin stark in Grenzen: Überzeugt Newton, sichert sich den Starterposten und spielt für die Patriots eine gute Saison, kostet er das Team maximal 7,5 Millionen Dollar - ein Schnäppchenpreis für einen Starting Quarterback. Bleibt er dagegen tatsächlich hinter den Erwartungen zurück und hat gegen Stidham und Hoyer das Nachsehen oder verletzt sich gar erneut, wird er den Cap mit etwas mehr als einer Million Dollar kaum belasten.
Empfiehlt sich Newton 2020 tatsächlich als langfristiger Starter in New England, verfügen die Patriots zudem über die Mittel, um ihn zu halten - selbst wenn beide Parteien vereinbart haben sollten, dass das Team den Franchise Tag bei Newton nicht anwenden darf. Das ist aktuell noch unklar. Im Anschluss an die kommende Saison verfügt New England über mehr als 80 Millionen Dollar an Cap Space.