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NFL Free Agency: Das sind die Optionen für Cam Newton und Jameis Winston

Jameis Winston und Cam Newton stehen vor einer ungewissen Zukunft in der NFL.
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Mit Jameis Winston und Cam Newton sind zwei namhafte Quarterbacks auf dem Markt, die dort zum jetzigen Zeitpunkt niemand erwartet hätte. Doch wie geht es mit ihnen weiter? SPOX beleuchtet beide Situationen und wagt Prognosen.

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Cam Newton

  • Was würde Sinn ergeben?

Cam Newton ist im Grunde der Prototyp des mobilen Quarterbacks und war so etwas wie der Lamar Jackson - bevor es Lamar Jackson in der NFL gab. Seine Dynamik gepaart mit seiner Kraft und dem sehr guten Arm machen ihn auf dem Papier immer noch zu einer Waffe im richtigen System.

Das Problem ist freilich, dass keiner weiß, wie belastbar er nach der langwierigen Fußverletzung oder den Schulterproblemen noch ist. Doch sollte er fit sein, wäre er sicher ein interessanter Kandidat für die Patriots. Head Coach Bill Belichick soll insgeheim nach einer Antwort auf Jackson suchen und hätte mit Newton eine solche. Zudem bringt er eine gute Arbeitseinstellung und viel NFL-Erfahrung mit.

Die Patriots müssten ihre Offense grundlegend umstellen, doch hätten sie das Coaching-Personal dafür. Das Problem: Durch die Corona-Krise gibt es womöglich keine Offseason-Trainings, was eine Integration schwierig machen würde. Auch sind aktuell keine Medizinchecks möglich, was in Newtons Fall durchaus wichtig wäre. Und die Patriots müssten wohl ein paar Anstrengungen unternehmen, um einen Newton in ihren begrenzten Cap Space zu zwängen.

  • Was ist realistisch?

Newton hat trotz der verlorenen Saison 2019 immer noch den Status eines soliden Starters, der durchaus mehr als nur einen Einjahres-Vertrag bekommen könnte, in dem er sich neu beweisen müsste. Zudem suchen die Los Angeles Chargers theoretisch auch noch einen Starter und picken im Draft an Position 6 vielleicht schon zu spät, um einen der Top-Leute zu bekommen.

Nun könnten sie zwar mit Tyrod Taylor in die Saison gehen, doch wäre Newton ein klares Upgrade mit ähnlichen - und besseren - Anlagen wie Taylor. Das ist wichtig, denn Head Coach Anthony Lynn favorisiert einen mobilen Quarterback mit gutem Arm, was sowohl das Laufspiel als auch das (Deep-)Passing Game beflügeln würde. Newton wäre genau der Richtige für dieses Konzept.

  • Die Prognose

Auch wenn Belichick von Newton überzeugt sein möge, bleibt 2020 für die Patriots ein Übergangsjahr, ehe 2021 wieder signifikant mehr Cap Space zu Buche steht. Insofern wird es hier auf Jarrett Stidham hinauslaufen, der die Offense bereits kennt. Newton wiederum landet bei den Chargers, weil er dort einfach sehr gut reinpassen würde. Zudem kann er als Headliner sicher mehr Leute zu Ticketkäufen - und Trikotkäufen - im neuen Stadion bewegen als der eher blasse Taylor.

Jameis Winston

  • Was würde Sinn ergeben?

Jameis Winstons Markt ist auf den ersten Blick nicht vorhanden. Seine beste Chance auf einen Starter-Job ging dahin, als sich Tom Brady für die Buccaneers entschied. Die mutmaßlich zweitbeste Option, die Chicago Bears, schnappten sich Nick Foles und so wird es schwierig für Winston.

Die 33 Touchdowns und mehr als 5000 Yards aus der vergangenen Saison allein sollten ausreichen, um ihm eine Chance zu geben. Doch die 30 Interceptions gepaart mit diversen extrakurrikulären Undiszipliniertheiten - und Schlimmerem - sind wohl Abschreckung genug, sodass Teams eben doch nicht Schlange stehen.

Insofern muss sich Winston wohl in jedem Fall mit einem Einjahresvertrag ohne Risiko fürs Team zufriedengeben. Zudem gibt es derzeit wohl keine offenen Starter-Stellen, sodass Winston wohl einen Backup-Job in Erwägung ziehen muss.

  • Was ist realistisch?

Wenn wir über Backup-Jobs reden, dann sind da ein paar mögliche Optionen. Die Pittsburgh Steelers etwa könnten Winston als Roethlisberger-Backup anheuern und vielleicht sogar zu dessen Nachfolger aufbauen, zumal er über ähnliche Eigenschaften verfügt wie Big Ben selbst - inklusive solider Mobilität und einem starken Arm. Letzterer kommt bei Big Ben allerdings nach der letztjährigen Ellenbogenverletzung mit einem größeren Fragezeichen, was eine Winston-Verpflichtung möglicher machen könnte.

Eine weitere Möglichkeit wären die Rams, die auf dem Backup-QB-Spot zuletzt häufiger rotiert haben - zuletzt durfte Blake Bortles ein Jahr das Clipboard von Jared Goff halten. Warum nicht in diesem Jahr Winston, der sportlich ein Upgrade und mutmaßlich nicht allzu viel teurer wäre.

Auch vorstellbar wäre eine Rolle wie sie Ryan Tannehill im Vorjahr in Tennessee innehatte. Also ein High-End-Backup hinter einem eigentlich etablierten Starter, der aber noch Luft nach oben hat. Auch hier wären freilich die Bears eine gute Option gewesen.

  • Die Prognose

Die offensichtlichen Quarterback-Stellen sind besetzt, sodass es für Winston wohl definitiv auf einen Backup-Spot hinausläuft. Winston kann mitunter schwierig sein, was den Markt zudem einschränkt. Die Perspektive als Backup und möglicher Nachfolger von Roethlisberger könnte sich jedoch für Winston letzten Endes als Glücksfall erweisen. Zudem kann Head Coach Mike Tomlin erwiesenermaßen mit schwierigeren Charakteren umgehen.

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