NFL

Team-Needs für Free Agency und Draft - Texans, Colts, Jaguars und Titans: Die AFC South

Von Jan Dafeld
Die Verträge von Ryan Tannehill und Derrick Henry laufen aus.
© getty
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Indianapolis Colts (7-9)

Die wichtigsten eigenen Free Agents: LT Anthony Castonzo, TE Eric Ebron, WR Devin Funchess, S Clayton Geathers, DE Jabaal Sheard.

Die größten Baustellen:
Quarterback: Jacoby Brissett dürfte nicht die langfristige Antwort auf die Quarterback-Frage in Indianapolis sein, das sollte in der Vorsaison klar geworden sein. Der Vorteil für die Colts: Es gibt definitiv schlechtere Jahre, um auf QB-Suche zu sein als 2020, wo gleich mehrere Free Agents ein Upgrade gegenüber Brissett darstellen sollten.

Eine Frage ist allerdings: Sind die Colts tatsächlich schon bereit, voll auf einen neuen Quarterback zu setzen? Oder hofft das Team immer noch darauf, dass Andrew Luck nach zweijähriger Pause doch nochmal auf ein NFL-Feld zurückkehrt?

Pass-Rush: Die Defense wurde in den vergangenen Jahren mehr und mehr addressiert, der Pass-Rush bleibt allerdings trotz der Verpflichtung von Justin Houston im Vorjahr eine Problemzone, auch outside, jedoch ganz besonders inside.

Grover Stewart, Denico Autry und Kemoko Turay zeigten solide Leistungen, sie alle machen jedoch keineswegs den Unterschied an der Line of Scrimmage aus. Dieser Spieler könnte in den nächsten Wochen verpflichtet werden: Indy verfügt über den Cap Space, um 2020 einen der ganz dicken Fische zu holen.

Receiving Corps: Einst als Stärke angesehen, zählt das Receiving Corps der Colts plötzlich zu den Schwächen des Teams. Eric Ebron und Devin Funchess werden Free Agents, Parris Campbell hat noch keinen bleibenden Eindruck in der NFL hinterlassen. T.Y. Hilton steht somit als einziger gestandener Receiver da, aufgrund von Verletzungen spielte dieser aber zuletzt seine schwächste Saison in der NFL.

General Manager Chris Ballard könnte in der tief besetzten Draft-Klasse zuschlagen, Indy wäre jedoch gut beraten, auch mindestens einen gestandenen Receiver oder Tight End in der Free Agency zu verpflichten.

Left Tackle: Mit Anthony Castonzo verfügen die Colts über einen äußerst soliden Pass Protector, der allerdings zwei Probleme mit sich bringt. Zum einen stand ein Karriereende Castonzos in diesem Frühjahr lange im Raum, auch wenn er sich letztlich dazu entschloss, weiterzuspielen, zum anderen ist der Veteran Free Agent.

Indy dürfte seinen Left Tackle halten - zur Not per Franchise Tag. Auch das würde die Suche nach einem Nachfolger allerdings nur aufschieben. Die Colts müssen sich diesbezüglich also definitiv Gedanken machen, dieser Need könnte allerdings besser im Draft als in der Free Agency angegangen werden.

Mögliche Team-Fits: Philip Rivers könnte im System seines ehemaligen Offensive Coordinators Frank Reich zu alter Stärke finden und den Colts somit nochmal ein, zwei starke Jahre auf der Quarterback-Position bescheren, auch Tom Brady könnte, sofern er wirklich bereit ist New England zu verlassen, gut in die Offense passen - sofern das Waffenarsenal ausgebaut wird.

Defensiv wäre Chris Jones wohl die Wunschlösung für die Colts, es darf allerdings stark bezweifelt werden, dass Kansas City seinen Star-Verteidiger einfach ohne Gegenwert ziehen lässt. Ist Jones nicht verfügbar, könnten Arik Armstead oder Javon Hagrave für ein nettes Sümmchen in Indiana unterschreiben.

In der Offense könnte Ballard nach einem echten X-Receiver Ausschau halten, A.J. Green würde, sofern die Bengals ihn ziehen lassen, sehr gut passen. Als Slot-Waffen kämen derweil Nelson Agholor oder auch Randall Cobb in Frage.