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Irre! Rekord-Wahnsinn in New Orleans!

Von SPOX
Sieben Touchdown-Pässe, 511 Yars, ein riesiges Statement: Saints-Quarterback Drew Brees
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Baltimore Ravens (2-6) - San Diego Chargers (2-6) 29:26 (6:3, 7:13, 6:7, 10:3) BOXSCORE

Es wird wohl sein Karriereende bedeuten - und was für eine Karriere war es. Steve Smith Sr., mit 36 der älteste Receiver der Liga und einfach nur ein unfassbar harter Hund, hatte mit seinen nur 1,75 wieder viele Verteidiger alt aussehen lassen und unter anderem einen 46-Yard-Catch gegen Doppeldeckung gefangen. Damit knackte er in Sachen Receiving Yards die Top 10 der NFL-Geschichte - genau 13.932 Yards in 15 Jahren NFL. Und dann erwischte es ihn bei einem Catch-and-Run im dritten Viertel an der Achillessehne.

Smith ging zu Boden, deutete sofort auf seinen rechten Fuß und trommelte frustriert auf den Boden. Wahrscheinlich wusste er sofort: Das war's. Mit einem Handtuch über dem Kopf wurde ihm vom Platz geholfen, wenig später stand fest: Achillessehnenriss. Da er seinen Rücktritt zum Saisonende bereits angekündigt hatte, ist es das wohl gewesen. "Was am meisten schmerzt, ist die Tatsache, dass ich mit meinen Jungs nicht da draußen sein kann. Wir hatten als gesamtes Team heute einen großartigen Sieg heute, das ist wirklich alles was zählt", ließ er über das Team erklären.

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Zuvor hatten sich Joe Flacco (319 YDS, 3 TDs) und Philip Rivers (301 YDS, 3TDs) auf der Quarterback-Position ein waschechtes Unentschieden geliefert, auch in Sachen Running Game (72:81) war man quasi gleichauf. Der Unterschied am Ende war ein Field Goal von Ravens-Altmeister Justin Tucker, der seinen fünften Versuch des Tages in der letzten Sekunde zum fünften Treffer zwischen die Pfosten setzte. Die Ravens, die so viele knappe Niederlagen in dieser Saison auf dem Konto haben, blieben so Sieger, allerdings wird es für beide ganz eng mit den Playoffs.

Oakland Raiders (4-3) - New York Jets (4-3) 34:20 (7:3, 14:3, 10:7, 3:7) BOXSCORE

Das Spiel war für die Jets effektiv wohl schon nach wenigen Minuten entschieden. Da verletzte sich QB Ryan Fitzpatrick bei einem improvisierten Lauf nämlich am linken Daumen und musste runter. Er probierte an der Seitenlinie zwar alles, aber sein Abend war eigentlich gelaufen. Ins Spiel kam so sein Backup Geno Smith, seine ersten Spielminuten nach seinem Kieferbruch in der Preseason. Geno bekam in der ersten Halbzeit nicht viel auf die Reihe, warf eine Interception in die Arme von Altmeister Charles Woodson und konnte einen großen Rückstand nicht verhindern.

Die Raiders nämlich brannten offensiv ein Feuerwerk ab. Derek Carr (333 YDS, 4 TDs) setzte seine Receiver, auch mit langen Pässen, gut in Szene. Drei Touchdowns zu Beginn der Partie, nach dem Seitenwechsel eine 59-Yard-TD-Bombe auf Taiwan Jones. Latavius Murray (112 YDS) belebte das Running Game, die in der Seconday dezimierten Jets hatten nicht viel gegenzusetzen.

Nach dem Seitenwechsel ließen es die Raiders dann langsam angehen, Geno legte im dritten und vierten Abschnitt je einen Touchdown-Pass auf - und Mitte des letzten Viertels war dann theoretisch sogar noch etwas möglich. Aber der Backup machte sich dann mit einigen falschen Entscheidungen das Leben schwer und kassierte kurz vor dem Ende auch noch einen knüppelharten Hit. Weitermachen konnte er, das Spiel war aber gelaufen. Damit haben die Raiders nun schon mehr Siege auf dem Konto als in der gesamten letzten Saison (3-13). Die Jets machen sich dagegen Sorgen um Receiver Brandon Marshall und beide Quarterbacks: Bei Fitzpatrick wurde ein Sehnenriss im Daumen diagnostiziert, Smith verletzte sich an der Schulter.

Dallas Cowboys (2-4) - Seattle Seahawks (3-4) 12:13 (3:3, 3:7, 3:0, 3:3) BOXSCORE

Dez Bryant kehrte für die Cowboys zurück - also mehr Offense? Greg Hardy als Maschine in der Front Seven, dazu fehlte bei den Seahawks Left Tackle Russell Okung - also mehr Defense? Halb ging die Rechnung auf: Über weite Strecken hatte die Cowboys-Defense die ja regelmäßig stotternde Offense der Gäste im Griff und jagte QB Russell Wilson vor sich her, auch wenn man ihn selten zu fassen kriegte. Der umstrittene Hardy glänzte im letzten Viertel mit einer Interception von Wilson, als er dessen Pass blockte und sich selbst vorlegte. Zudem blockte man im Schlussabschnitt einen Field-Goal-Versuch von Steven Hauschka. Also alles super?

Naja, nicht ganz. Matt Cassel ist ja immer noch am Ruder, Tony Romo fehlt weiter verletzt. Cassel (13/25) hielt sich im Passspiel zurück, schaffte mit insgesamt vier Scrambles aber zu seinen 97 Passing Yards noch 43 am Boden. Einen Touchdown schaffte man so nicht, aber weil Wilson und Co. ebenfalls so große Probleme hatten, legte Dan Bailey mit seinem vierten Field Goal des Tages sogar noch einmal vor. Mit einem extrem langen Drive konterten die Seahawks, gingen in Führung - und der letzte Drive von Cassel war derart furchteinflößend schlecht, dass man America's Team nur eine sehr schnelle Genesung von Romo wünschen kann.

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Fast wäre das Duell ohnehin zur Nebensache geworden: Seahawks-Wide Receiver Ricardo Lockette betätigte sich kurz vor der Halbzeitpause in der Punt Coverage Unit und stieß dabei frontal mit Cowboys-Safety Jeff Heath zusammen. Helm an Helm, Lockette blieb regungslos liegen. Er wurde danach minutenlang auf dem Feld behandelt und schließlich auf einer Bahre festgeschnallt unter dem Applaus der Zuschauer vom Feld gefahren. Dabei bewegte er aber beide Arme, wenig später gab das Team bekannt, dass es sich um eine Gehirnerschütterung handle, Lockette habe keinerlei Lähmungserscheinungen.

Denver Broncos (7-0) - Green Bay Packers (6-1) 29:10 (7:0, 10:7, 7:3, 5:0) BOXSCORE

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Carolina Panthers (7-0) - Indianapolis Colts (3-5) 29:26 OT (10:0, 0:6, 7:0, 6:17, 6:3)

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