NFL

Die Stunde der Patrioten

Tom Brady (M.) ist mit den Patriots bislang dreimal Super-Bowl-Champion geworden
© getty

Zehn von insgesamt 17 Wochen sind gespielt - und wieder wurde das Feld kräftig durchgewirbelt. Die New England Patriots setzen sich mit einer fulminanten Siegesserie an die Spitze, während das Führungsduo aus dem Oktober einen Absturz allererster Güte hinlegt. Am Beispiel der Saints zeigt sich, wie viel eine schwache Divison doch wert ist. Und in Oakland regiert nur noch das Prinzip Hoffnung.

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1. New England Patriots (7-2)

(kommende Aufgaben: @Colts, Lions, @Packers, @Chargers)

Nach der Demonstration gegen die Denver Broncos erobern die Pats den Platz an der Sonne. Tom Brady und Rob Gronkowski sind legitime MVP-Kandidaten in einer unaufhaltsamen Offense, die Defense hat trotz einiger Ausfälle zuletzt wieder überzeugt. Es sieht nach einem Zweikampf mit Denver um den Heimvorteil in der Postseason aus - aber die kommenden Aufgaben sind knüppelhart. Und sollte man das Gastspiel bei den Colts verlieren, ziehen die auf einmal vorbei. Hat die Bye Week geholfen oder den Rhythmus gebrochen?

2. Denver Broncos (7-2)

(@Rams, Dolphins, @Chiefs, Bills)

Die Pleite gegen New England wirkte gegen Oakland noch knapp 25 Minuten nach - aber dann waren die alten Broncos zurück: Peyton Manning, Touchdowns, starke Defense. Das Running Game bekam in Gestalt von C.J. Anderson einen Schub, dafür verletzte sich Ronnie Hillman und fällt einige Wochen aus. Denver hat auf dem Weg zum Heimvorteil die Innenbahn. Nun heißt es, das Running Game und die umformierte Offensive Line bis zur Postseason so richtig in Schwung zu bringen. Offenbar wurde in dieser Hinsicht sogar mit Richie Incognito geliebäugelt, auch wenn aus dessen Verpflichtung erst einmal nichts geworden ist.

3. Arizona Cardinals (8-1)

(Lions, @Seahawks, @Falcons, @Chiefs)

Hätte sich Carson Palmer nicht das Kreuzband gerissen - es hätte für den Spitzenplatz reichen können. So bauen die Cards den Rest der Saison auf Backup Drew Stanton. Der hat jede Menge Talent, aber eben keine Erfahrung. Trotzdem: Offense und Defense sind gleichermaßen opportunistisch, und irgendwie gewinnt Arizona einfach weiter. Ein Split in den beiden Partien gegen Seattle und die NFC West ist so gut wie im Sack. Detroit wird zuvor allerdings ein richtig schwerer Test.

4. Philadelphia Eagles (7-2)

(@Packers, Titans, @Cowboys, Seahawks)

Schau an, gleich noch ein Backup! Wenn es einen Leistungsunterschied zwischen Nick Foles und Mark Sanchez gibt, dann war der zuletzt nicht sichtbar. The Sanchize zeigte beim Kantersieg über die Panthers eine starke Leistung - weit und breit keine Butt Fumbles zu sehen, Playoff-Erfahrung gibt's inklusive. Trotzdem sind die noch lange nicht garantiert, das Restprogramm hat es in sich. Zwei Spiele gegen die Cowboys werden die NFC East entscheiden - der Verlierer könnte in die Röhre gucken.

5. Detroit Lions (7-2)

(@Cardinals, @Patriots, Bears, Buccaneers)

Vier Siege in Serie für die Löwen, doch die letzten drei waren unglaublich knapp. Das ist einerseits mit abgebrühten Perfomances in den Schlussphasen zu begründen - was in den Playoffs durchaus hilfreich wäre -, andererseits aber eben auch mit enormen Leistungsschwankungen. Dennoch: Die Dolphins muss man erst einmal schlagen, QB Stafford spielt clutch, Megatron ist zurück, die Defense brutal stark. Muss sie aber auch sein, wenn man sich die zwei kommenden Gegner anschaut...

Detroit Lions: D-Town statt Motown

6. Green Bay Packers (6-3)

(Eagles, @Vikings, Patriots, Falcons)

Hätte Aaron Rodgers gewollt, er hätte gegen die Bears einen zweistelligen TD-Rekord aufstellen können. Vielleicht auch dreistellig - so mies war Chicago. Wie soll man das Spiel also bewerten? Klar ist: Die Niederlage im Big Easy hat keine Spuren hinterlassen, und A-Rod ist der beste QB auf diesem Planeten. Trotz dieser Demonstration ist in Wisconsin aber noch kein Grund zum Durchatmen: Die Rushing Defense ist extrem schwach (über 140 Yards pro Spiel) und Stand heute wäre man nicht einmal in der Postseason.

7. Dallas Cowboys (7-3)

(@Giants, Eagles, @Bears, @Eagles)

Nach zwei Schlappen und zwei gebrochenen Knochen in Tony Romos Rücken hatte man irgendwie schon wieder die allseits bekannte 8-8-Bilanz vor Augen. Da kamen zahnlose Jaguars im Wembley-Stadion gerade recht. Die Defense hat das Level der ersten Wochen nicht gehalten, dafür ist die Personaldecke mittlerweile einfach zu dünn. Aber das Trio Romo-Bryant-Murray hat gute Chancen, die Boys endlich wieder in die Postseason zu bringen.

8. Indianapolis Colts (6-3)

(Patriots, Jaguars, Redskins, @Browns)

Kaum jemand zaubert so schnell Punkte aufs Scoreboard wie die Colts-Offense um Andrew Luck, doch die 51 zugelassenen Punkte gegen Pittsburgh machten dann doch stutzig. Und jetzt kommen die Patrios. Da hat Luck in zwei Spielen bisher üble sieben Interceptions auf dem Konto. Im Falle eines Heimsiegs ist der Spielplan jedoch überaus freundlich - und die AFC South hat man sowieso im Griff.

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