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NBA - Zehn Fragen zum Saisonendspurt: Wird es das beste Play-In-Tournament der Geschichte?

Von Stefan Petri
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Die NBA-Saison geht in ihre heiße Phase: Gut einen Monat noch wird die Regular Season andauern, anschließend stehen die Playoffs auf dem Programm. SPOX beantwortet deshalb die wichtigsten Fragen zum Endspurt: Welche Entscheidungen stehen noch aus? Was erwartet uns im Play-In-Tournament? Kann Luka Doncic seinen ersten MVP-Award gewinnen? Und läuft in den Finals alles auf ein Gigantenduell zwischen den Denver Nuggets und Boston Celtics hinaus?

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Außerdem: Gelingt den Los Angeles Lakers ein ähnlicher Run wie letztes Jahr? Welche Underdogs muss man auf der Rechnung haben? Welche verletzten Stars können das Zünglein an der Waage werden - und wer scheitert an den neuen Award-Regelungen?

Alle Statistiken und Zwischenstände vom 12. März.

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NBA Saisonendspurt: Was genau liegt noch vor uns?

In fast genau einem Monat endet die Regular Season der Saison 2023/24. Die Teams stehen bei rund 65 Saisonspielen, am frühen Morgen des 15. April deutscher Zeit werden sie allesamt 82 Spiele absolviert haben, ein strammes Programm also für den letzten Monat der Saison. Zwei Tage später beginnt das Play-in-Tournament, am 19. April stehen dann die 16 Playoff-Teams fest. Die Finals beginnen am 6. Juni.

Was steht noch auf dem Spiel im kommenden Monat? Die Boston Celtics (50-14) haben sich als einziges Team bereits für die Postseason qualifiziert, ihnen ist der Heimvorteil über die gesamten Playoffs nur noch theoretisch zu nehmen. Dahinter streiten sich im Osten die Bucks und Cavaliers um den 2-Seed, von Platz vier bis acht streiten sich fünf Teams darum, das Play-In zu vermeiden. Derweil machen die Wizards und Pistons (je 11-53) die Rote Laterne unter sich aus.

Im Westen, der mal wieder in der Breite stärkeren Conference, herrscht derweil Tohuwabohu. Gleich vier Teams haben noch realistische Chancen auf den Top-Seed, dahinter geht es ebenfalls eng zu: Es sieht danach aus, als würden zwei Teams trotz richtig guter Bilanzen kein Playoff-Ticket lösen können. Von Platz 15 grüßen die San Antonio Spurs (14-51) mit Super-Rookie Victor Wembanyama.

Langweilig wird es in den kommenden Wochen also ganz sicher nicht.

NBA: Der aktuelle Zwischenstand im Osten und Westen

PlatzWestern ConferenceEastern Conference
1Oklahoma City Thunder (45-19)Boston Celtics (50-14)
2Denver Nuggets (45-20)Milwaukee Bucks (42-23)
3Minnesota Timberwolves (44-21)Cleveland Cavaliers (41-24)
4LA Clippers (41-22)New York Knicks (37-27)
5New Orleans Pelicans (39-25)Orlando Magic (37-28)
6Phoenix Suns (38-27)Philadelphia 76ers (36-28)
Play-In-Tournament
7Sacramento Kings (36-27)Indiana Pacers (36-29)
8Dallas Mavericks (37-28)Miami Heat (35-29)
9Los Angeles Lakers (36-30)Chicago Bulls (31-34)
10Golden State Warriors (34-30)Atlanta Hawks (29-35)
Lottery
11Houston Rockets (29-35)Brooklyn Nets (26-39)
12Utah Jazz (28-36)Toronto Raptors (23-42)
13Memphis Grizzlies (22-43)Charlotte Hornets (16-49)
14Portland Trail Blazers (18-43)Washington Wizards (11-53)
15San Antonio Spurs (14-51)Detroit Pistons (11-53)
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NBA Saisonendspurt: Wird es das beste Play-In-Tournament der Geschichte?

Seit der Saison 2020/21 gibt es das Play-In in der aktuellen Version, wir werden es dieses Jahr also zum vierten Mal sehen. Kleine Statistik-Kunde: Das an sieben gesetzte Team hat es dank zweier Chancen bisher immer geschafft, acht und neun jeweils dreimal. Das an zehn gesetzte Team hat die beiden Auswärtsspiele für die Playoff-Qualifikation noch nie gewinnen können.

Das Turnier hat sich bewährt und schon für den einen oder anderen großen Moment gesorgt. 2021 etwa scheiterten die Warriors in Overtime an Ja Morant und den Grizzlies, das Jahr darauf flogen die an acht gesetzten Clippers nach zwei engen Spielen gegen Minnesota und New Orleans raus. Zweimal schon mussten sich die Lakers über das Play-In qualifizieren, aller guten Dinge könnten nun drei sein.

Was uns zu 2024 bringt. Um die oben gestellte Frage zu beantworten: gut möglich! Gerade der Westen bietet aktuell spektakuläre drei Spiele, egal in welcher Konstellation - und vielleicht werden die Suns ja auch noch kassiert. Man stelle sich vor: Kevin Durant vs. Luka Doncic beim 7/8-Spiel und LeBron James vs. Stephen Curry auf der 9/10. Da bekommt jeder TV-Produzent Dollarzeichen in den Augen - auch wenn das bedeuten würde, dass zwei der vier Superstars am Ende nicht in den Playoffs vertreten sind.

Der Osten mutet in dieser Hinsicht deutlich zahmer an, gerade auf der 9/10. Darüber kann aber noch einiges passieren, so eng wie die Standings sind. Man stelle sich vor, dass die Sixers noch eingeholt werden und Joel Embiid im Play-In zurückkehrt, um die Saison des Teams zu retten. Oder Jalen Brunson im Madison Square Garden in einem Do-or-die-Spiel. Oder die Wagner-Brüder gegen Tyrese Haliburton. Oder die Heat wurschteln sich durch - und treffen in Runde eins auf die Celtics! Die Playoffs werden in dieser Saison von der ersten Sekunde an unglaubliche Spannung bieten, das steht fest.

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NBA Saisonendspurt: Welche Verletzten können noch zurückkehren?

Gemeint sind natürlich die Stars/Leistungsträger, die das Schicksal ihrer Franchise noch maßgeblich beeinflussen können. Und hier folgt zuallererst ein anerkennendes Nicken in Richtung LA Clippers: Wer hätte gedacht, dass Kawhi Leonard und Paul George zu diesem Zeitpunkt bei jeweils 57 Einsätzen stehen würden! Die Clips müssen die morschen Knochen und Sehnen ihrer Leistungsträger zwar hegen und pflegen, bei Leonard ist gerade Alarm. Bisher hielten sie aber durch. Das zweite Team aus Los Angeles wartet deshalb aktuell nur auf Sixth Man Russell Westbrook, der nach seinem Handbruch noch vor den Playoffs zurückkehren könnte.

Ob Russ noch zu den Leistungsträgern zählt? Eher nicht. Karl-Anthony Towns aber ganz bestimmt. Der Big Man der Timberwolves wurde am Dienstag an seinem gerissenen Meniskus im linken Knie operiert, in vier Wochen wird ein Update zu seinem Status erwartet. Man erwartet ihn Stand jetzt früh in den Playoffs zurück, und die kompletten Twin Cities sollten die Daumen drücken, dass es nicht zu lange dauert. Ohne KAT fehlt dem Team einfach der offensive Punch - und da der Kader in der Offseason noch einmal deutlich teurer wird, scheint eine Trennung in der Offseason nicht ausgeschlossen. Es könnte also schon die letzte Chance für die Big Three aus Towns, Anthony Edwards und Rudy Gobert werden.

Im Osten schwebt Joel Embiid natürlich über allem. Die Sixers, deren Kader aktuell auch so auseinanderfällt, sind nach vier Siegen aus den letzten zehn Spielen dabei, ins Play-In abzurutschen, und wenn Embiid diese Saison gar nicht mehr spielen kann, kann man sie in der Stadt der brüderlichen Liebe auch direkt in die Tonne kloppen. Aktuell hofft man auf seine Rückkehr in der letzten Woche der Regular Season, aber beim aktuellen MVP wird man zweifellos eher übervorsichtig sein.

100 Meilen weiter nördlich kann der an der Schulter verletzte Julius Randle immerhin schon leicht und ohne Körperkontakt trainieren. Der Big Man der Knicks fällt seit Ende Januar aus, man hofft immer noch auf sein Comeback. Einen wirklichen Zeitplan gibt es aber nicht für den Sidekick von Brunson, ohne den die Knickerbockers in den Playoffs deutlich geschwächt wären. Immerhin soll Neuzugang OG Anunoby bald wieder zurück sein.

Dejounte Murray von den Atlanta Hawks fasste es nach dem Saisonaus von Saddiq Bey zuletzt gut zusammen: "Das Schicksal vieler Teams hängt am Ende von Verletzungen ab." Gerade im Osten schleppen sich die die Knicks und Cavs mehr schlecht als recht durch die letzten Wochen, den Hawks fehlt Trae Young seit Wochen, die Pacers haben Benedict Mathurin bereits für den Rest der Saison verloren. Wir können nur hoffen, dass nicht noch weitere prominente Namen dazukommen ...

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NBA Saisonendspurt: Können die Los Angeles Lakers ihren Run aus dem Vorjahr wiederholen?

Zur Erinnerung: Die Lakers liefen vergangenes Jahr unter ferner liefen, bauten ihren Kader vor der Trade Deadline dann aber fast komplett um und stürmten über das Play-In bis in die Conference Finals. Da setzte es zwar einen Sweep gegen den späteren Champion aus Denver, aber dabei waren alle vier Spiele sehr eng. Anschließend hielt das Team seinen Kader zusammen, die Verträge von Austin Reaves, D'Angelo Russell oder Rui Hachimura wurden allesamt verlängert.

Warum sollte das also nicht noch einmal klappen? Mit LeBron James und Anthony Davis hat die Lake Show immer noch zwei All-NBA-Spieler in ihren Reihen, gerade Russell schießt in den letzten Wochen die Korbnetze in Brand.In den letzten zwei Wochen gab es Siege über die Wolves, Bucks, Thunder und Clippers, gegen Denver und die Suns wurde jeweils nur knapp verloren. Die Lakers darf man keinesfalls abschreiben, auch wenn es schwer wird, noch aus dem Play-In zu krabbeln.

Ein paar Zweifel sind dennoch erlaubt. Letztes Jahr erwischte das Team mit den lädierten Grizzlies und den kleinen Warriors das perfekte Bracket, zudem fingen Spieler wie Hachimura Feuer (fast 50 Prozent Dreierquote). Das lässt sich so nicht wirklich planen, außerdem müsste man diesmal wohl gleich zwei Play-In-Spiele gewinnen. Anschließend könnten die Nuggets in Runde eins warten, gegen die man zuletzt kaum Land sah. Und die ständigen Knöchelprobleme von LeBron bereiten ebenfalls Sorgen.

Heißt: Die Lakers können immer noch jeden schlagen. Aber für einen ähnlichen Run wie 2023 bräuchte es erneut perfektes Losglück: Die kleinen Warriors im 9/10-Spiel, danach Phoenix (Saisonbilanz 3-0), in der ersten Playoff-Runde die Wolves ohne Towns und anschließend die vielleicht angeschlagenen Clippers (3-1). Deutlich wahrscheinlicher ist jedoch ein frühes Aus - und dann geht die Diskussion über eine teure Vertragsverlängerung von LeBron so richtig los ...

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NBA Saisonendspurt: Mit welchem Underdog ist noch zu rechnen?

An dieser Stelle definieren wir "Underdog" einfach mal als "Playoff-Team ohne Heimvorteil in der ersten Runde", nehmen sieben als gegeben an und geben Platz vier im Osten an die Orlando Magic (letzte 10 Spiele: 7-3), die drauf und dran sind, die Knicks einzukassieren.

Was uns die Chance gibt, im Osten zuallererst die Knicks zu nennen (clever gemacht, ich weiß): Wenn - und es ist ein sehr großes "wenn" - die Knicks bis zu den Playoffs wieder in voller Kaderstärke beisammen sein sollten, stellen sie ein sehr tiefes Team mit einer fantastischen Defense und haben in Brunson einen Closer mit Eis in den Venen. Man erinnere sich an die Siegesserie Ende Januar, als unter anderem die Nuggets mit 122:84 aus dem Garden gefegt wurden. Ein Knicks-Team in Bestform könnte sogar Boston gefährlich werden.

Danach wird es eng. Die Magic sind noch zu grün, die Sixers und Pacers personell geschwächt. Was ist mit den Heat? Das hat Kollege Robert Arndt hier feinsäuberlich analysiert. Mir persönlich fehlt der Glaube, dass es zwei Jahre in Folge klappt, aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.

Im Westen können die Pelicans und Kings an einem Abend gegen jedes Team gewinnen, tags darauf gegen jedes Team verlieren. Die Offense der Mavericks um Doncic kann in jedem Spiel 130 Punkte auflegen - aber gleichzeitig gibt die Defense eben auch 135 Punkte her. Golden State hat nicht mehr die Feuerkraft früherer Tage, die Lakers hatten wir bereits diskutiert.

Was uns zu den Phoenix Suns bringt. Die hatte ich vor der Saison in die Finals getippt, vielleicht ein wenig zu optimistisch. Andererseits zockt Kevin Durant auch in hohem Alter groß auf, Devin Booker ist wieder zurück, aktuell ist sogar Bradley Beal fit. Mit Center Jusuf Nurkic und Dreierschütze Grayson Allen ist das eine formidable Fünf, nun muss diese nur noch gesund bleiben. Der Kader ist komplett auf Kante genäht, aber Phoenix hat immerhin offensiv das Potenzial, um Teams wie Denver zu schlagen - so gesehen vor einer Woche.

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NBA Saisonendspurt: Wer schmückt sich am Ende mit der schlechtesten Bilanz?

Ja, schon klar: Die drei schlechtesten Teams der Regular Season haben am Ende alle die gleichen Chancen auf den Nummer-Eins-Pick im Draft, 14 Prozent um genau zu sein. Zudem könnte es sich um einen Draft-Jahrgang handeln, bei dem das am Ende sowieso keine Rolle spielt - einen Victor Wembanyama gibt es heuer einfach nicht. Trotzdem sollen an dieser Stelle auch die richtig schlechten Teams zu ihrem Recht kommen.

Die sind in diesem Jahr reichlich vertreten: Washington, Detroit und San Antonio stehen noch ohne 15 Siege da, und die Hornets weisen trotz ihrer 16 Erfolge das schlechteste Net Rating aller Teams (-10,2) auf. Andererseits sind die fünf Spiele Vorsprung für Brandon Miller und Co. kaum noch zu verspielen, wir nehmen die Hornets an dieser Stelle also raus (Glückwunsch?).

Die Spurs haben drei ihrer letzten sieben Spiele gewonnen, darunter Heimsiege über Indiana und OKC. Das sollte reichen, um die Wizards und Pistons auf Distanz zu halten. Freilich will man die Hornets natürlich auch nicht mehr überholen - also nicht wundern, wenn Wembanyama in den kommenden Wochen noch mehr in Watte gepackt wird als sonst.

Bleibt also das dynamische Duo aus der Hauptstadt und der Motor City. Beide hatten sich in der vergangenen Woche nichts vorzuwerfen: Detroit siegte gegen die Nets und Hornets, Washington gewann ebenfalls gegen Charlotte und sogar bei den Heat. Wer denkt da noch an die unglaublichen Pleitenserien im Saisonverlauf (Washington: 16, Detroit: 28). Die Pistons haben noch zwei Spiele gegen Memphis im Programm, dazu Auswärtsspiele bei den Nets und Spurs. Da sieht es für Washington düsterer aus, immerhin geht es daheim gegen Brooklyn und Portland. Wir hoffen einfach mal darauf, dass das direkte Duell am 30. März in D.C. das Zünglein an der Waage wird und sagen: Die Wizards haben am Ende mit 15 Siegen genau einen mehr!

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NBA Saisonendspurt: Wer holt im Westen den Top-Seed?

Diese Frage wäre vor einigen Wochen, also in etwa beim All-Star Break, noch schwerer zu beantworten gewesen: Da wackelten die Nuggets angesichts dreier Niederlagen in Folge, Karl-Anthony Towns war noch bei bester Gesundheit und die Clippers ebenfalls gut drauf.

Zwar sind die Top-4 immer noch eng beisammen, doch es zeichnet sich mittlerweile ein Zweikampf ab. Die Wolves haben fünf ihrer letzten zehn Spiele verloren und sind ohne KAT einfach deutlich schwächer einzuschätzen. Sie dürften mit Heimvorteil in Runde eins angesichts dieser Ausgangslage zufrieden sein. Ähnlich sieht es bei den Clippers aus (ebenfalls 5-5 in den letzten zehn Spielen), die ihren Stars sicherlich noch die eine oder andere Pause gönnen werden (müssen).

Bleiben OKC und Denver. Die Thunder stehen gesundheitlich extrem gut da und haben die jungen Beine, um im letzten Monat der Saison nicht aufstecken zu müssen. Angesichts der noch relativ überschaubaren Erfahrung im Kader wird dem Team der Heimvorteil doppelt wichtig sein, wenn möglich bis in die Western Finals.

Und dennoch setzen wir an dieser Stelle auf die Nuggets. Die haben von ihren letzten zehn Spielen nur ein einziges verloren, und das in Overtime gegen die Suns. Nikola Jokic und Co. haben aktuell Topform, was die Siege über Boston und bei den Lakers beweisen. Zudem hat Denver aus dem Quartett den mit Abstand leichtesten verbleibenden Spielplan, und von den Top-Gegnern geht es gleich dreimal gegen die lädierten Wolves. Das macht auch die eine oder andere Ruhepause für Jokic oder Jamal Murray wett.

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NBA Saisonendspurt: Wer scheitert an den Award-Regeln?

Eine kleine Fingerübung, bevor wir zu den zwei verbliebenen Fragen kommen: Welche Superstars gehen aufgrund der neuen Award-Regeln mit den mindestens 65 nötigen Spielen am Ende leer aus?

  • Bereits raus sind Joel Embiid von den Sixers und Donovan Mitchell von den Cavs. Embiid war auf dem besten Wege, seinen MVP-Award zu verteidigen (35,3 Punkte pro Spiel!), auch Mitchell wäre mit Sicherheit in einem All-NBA-Team gelandet. Der Shooting Guard hat diese Saison schon mehrere Verletzungen davongetragen, aktuell macht sein linkes Knie Probleme.
  • Ebenfalls nicht schaffen wird es Trae Young. Der Point Guard der Hawks steht bei aktuell 51 Spielen, fällt aber mit einer Handverletzung noch mindestens zwei Wochen aus. Nicht mehr im Rennen ist nach seiner langwierigen Schulterverletzung auch Julius Randle (46 Spiele), Kristaps Porzingis (Boston) hat ebenfalls erst 46 Partien auf dem Konto, Jimmy Butler von den Heat nur 45.
  • Ganz eng wird es für Jamal Murray von den Denver Nuggets. Der fehlte diese Saison schon verletzt und steht aktuell bei 49 Spielen. 17 stehen für Denver noch aus, er dürfte also nur ein einziges verpassen. Ganz knapp wird es auch für Devin Booker (Suns, 51 Spiele), Zion Williamson (Pelicans, 53 Spiele), Tyrese Haliburton (Pacers, 52 Spiele) und Lauri Markkanen (Jazz, 51 Spiele).
  • Bitter: Center Alperen Sengün von den Houston Rockets hätte vielleicht ins Third Team schlüpfen können, jetzt droht nach seinen Verletzungen gegen die Kings ein vorzeitiges Saisonaus. Er steht bei 63 Einsätzen. Karl-Anthony Towns hat 60 Spiele gemacht, er ist auch raus.
  • Hätten vielleicht Außenseiterchancen gehabt, sind aber auch schon nicht mehr im Rennen: Kyrie Irving (Mavs) und Darius Garland (Cavs).

Fazit: Definitiv raus sind noch nicht zu viele Superstars, die es zu 100 Prozent in ein All-NBA-Team geschafft oder sogar einen Award abgestaubt hätten. Gerade Altstars wie LeBron, Curry, Durant oder Leonard sind noch voll dabei. Es fehlt aber nicht viel, um noch den einen oder anderen Star aus dem Rennen zu kegeln. Mich würde es nicht wundern, wenn die NBA in der Offseason auf 60 oder gar 55 Spiele runtergeht.

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NBA Saisonendspurt: Kann Luka Doncic noch ins MVP-Rennen eingreifen?

Bei den Buchmachern ist Nikola Jokic seit der Verletzung von Joel Embiid klarer Favorit, seinen dritten MVP-Award in den letzten vier Jahren einzuheimsen. Er führt klar vor Shai Gilgeous-Alexander von den Thunder, und der wiederum hat einen deutlichen Vorsprung vor Luka Doncic. Giannis Antetokounmpo ist auf Rang vier schon krasser Außenseiter, Jayson Tatum von den Celtics spätestens nach einer schwachen vergangenen Woche aus dem Rennen.

Das Rennen wird sich also zwischen Jokic, SGA und Doncic entscheiden. Die nötigen Statistiken hätten alle drei aufzuweisen:

StatistikNikola JokicShai Gilgeous-AlexanderLuka Doncic
Punkte26,231,134,6
Rebounds12,35,59,1
Assists9,26,49,9
Steals1,32,11,5
Blocks0,91,00,6
Field Goal (Prozent)58,254,649,5
Dreier (Prozent)34,938,538,0
Turnover2,92,13,9

Könnte es bei der Wahl noch eine Überraschung geben? SGA ist die Konstanz in Person und könnte mit den Thunder noch den Top-Seed im Westen holen, aber bei ihm fehlen gerade die herausragenden Spiele, die die Wahl noch einmal kippen lassen könnten. Doncic wiederum ist angesichts seiner Dominanz am Ball immer für statistische Anomalien gut, man bedenke seine 73 Punkte gegen die Hawks, oder seine Triple-Double-Serie, die mittlerweile bei sieben Spielen steht. Aber Dallas ist eben nur Achter im Westen.

Das Problem: Diese Triple-Doubles hat Jokic auch im Programm. 21 schon, um genau zu sein - und damit vier mehr als Doncic. Für ihn spricht zudem der Titel im letzten Jahr und sein Ruf als eindeutig bester Spieler der Liga. Deshalb werden die meisten im Zweifelsfall dann doch für ihn stimmen.

Es bräuchte schon einen turbulenten Endspurt in dieser Saison, um Jokic noch zu verdrängen. Wenn die Nuggets auf Rang vier im Westen abstürzen, Doncic mit den Mavs eine Siegesserie startet, noch ein paarmal die 60 Punkte knackt und Dallas am Ende Platz fünf holt, wäre noch etwas möglich. Aber wer hält das wirklich für realistisch?

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NBA Saisonendspurt: Läuft alles auf Celtics vs. Nuggets in den Finals hinaus?

Irgendwie schon, oder? Der Westen ist zwar tief, aber vier Siege in sieben Spielen traut man dann doch keinem Kontrahenten gegen die Nuggets zu. Jokic hat Basketball einfach durchgespielt, das Two-Man-Game mit Murray in Clutch-Situationen ist die beste Waffe in der gesamten Liga. OKC und die Wolves sind zu grün, die Clippers zu verletzungsanfällig, der Rest zu inkonstant. Sollte Denver vor den Finals die Segel streichen müssen, wäre es aktuell eine riesige Überraschung.

Da traut man schon eher den Celtics einen Ausrutscher zu, auch wenn es am Ende wohl rund 65 Siege in der Regular Season werden dürften. Sie feiern zwar einen Blowout nach dem anderen, aber in engen Spielen sind sie anfällig. Tatum wird auch mal unsichtbar, hinter Porzingis' Gesundheit stehen immer mal wieder Fragezeichen.

Allerdings ist die Konkurrenz im Osten eben gebeutelt: Die Kader der Sixers, Cavs und Knicks gleichen aktuell einem Schweizer Käse, das spielt Beantown in die Karten. Finden die Bucks mit Doc Rivers noch rechtzeitig in die Spur? Vielleicht, aber Boston hat genau die richtigen Spieler, um Damian Lillard an die Kette zu legen und seine defensiven Schwächen gnadenlos auszunutzen.

Fazit: Stellt Euch schonmal den Wecker für die Nacht vom 6. auf den 7. Juni. Da starten nämlich die Finals mit einem waschechten Gigantenduell!