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NBA: Boston Celtics gewinnen Achterbahnfahrt bei den Los Angeles Lakers - Jayson Tatum überragt

Von Ole Frerks
Jayson Tatum und LeBron James lieferten sich ein packendes Duell im größten NBA-Klassiker.
© getty

Die Boston Celtics haben eins der wildesten Spiele der Saison bei den Los Angeles Lakers gewonnen. Die Gäste verzockten dabei einen 20-Punkte-Vorsprung, erholten sich aber gerade noch rechtzeitig - und brachten den Sieg dann in der Overtime nach Hause.

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Los Angeles Lakers (11-16) - Boston Celtics (22-7) 118:122 OT (BOXSCORE)

Boston dominierte in der ersten Hälfte und lange auch im dritten Viertel, ehe das beste Team der NBA vollständig einbrach. Selbst ein 20-Punkte-Polster reichte den Celtics nicht, die Offense verlor über einen langen Zeitraum jegliche Struktur und kurz vor Schluss führten auf einmal die Lakers mit 13 Punkten. Auch dieser Vorsprung reichte jedoch nicht, stattdessen erzwang Jayson Tatum ein weiteres Comeback und die Celtics brachten den Sieg am Ende in der Verlängerung nach Hause.

Tatum war der überragende Akteur auf dem Court (44 Punkte, 15/29 FG, 9 Rebounds, 6 Assists) und hatte als einer der wenigen Akteure auch in der Verlängerung noch Energie übrig. Er wurde unterstützt durch Jaylen Brown (25, 10/21, 14 Rebounds) und Marcus Smart (18, 6 Assists), der im vierten Viertel einige schwache Entscheidungen traf, gerade noch rechtzeitig aber trotzdem einige der wichtigsten Plays des Spiels lieferte.

Bei den Lakers waren die Stars zur Stelle und erzielten gemeinsam 90 Punkte: Anthony Davis kam auf 37 (13/24, 12 Rebounds), verfehlte kurz vor Schluss aber zwei vorentscheidende Freiwürfe. LeBron James kam auf 33 (14/25), 9 Rebounds und 9 Assists, Russell Westbrook lieferte 20 Punkte (7/19), 14 Rebounds, 5 Assists und 4 Blocks. Am Ende reichte jedoch auch dieser massive Kraftakt nicht. Dennis Schröder war in der Schlussphase nicht auf dem Court, der deutsche Nationalspieler war auch zuvor kaum in die Offense eingebunden (2 Punkte, 0/2 FG, 1 Assist).

Boston dominiert in der ersten Hälfte

Boston begann wie schon am Vorabend ohne Al Horford sowie Robert Williams, dessen Comeback sich jedoch nähert, stattdessen war Blake Griffin erneut der Starting Center. Dennoch waren die Celtics im ersten Viertel im Vergleich zum Clippers-Spiel kaum wieder zu erkennen, vielmehr erinnerten sie an das dominante Offensiv-Team der vorigen Wochen.

37 Punkte erzielten die Celtics im ersten Viertel und trafen dabei sieben Dreier, da kamen die Lakers trotz des von Beginn an starken Davis (13 Punkte im ersten Viertel) nicht mit. Schnell waren es bis zu 16 Punkte Führung für Boston, wobei die Lakers noch Glück hatten, dass ein Halfcourt-Buzzerbeater von Brogdon zum Ende des Viertels einen Ticken zu spät kam.

Im zweiten Viertel war es dann Tatum, der zunehmend heiß lief und den Vorsprung auf bis zu 18 Punkte ausbaute. LeBron tankte sich auf der Gegenseite einige Male zum Korb durch und hatte auch einen seiner patentierten Breakaway-Dunks, Boston behielt jedoch die Kontrolle. Es ging mit 65:50 in die Kabinen.

Celtics kollabieren nach 20-Punkte-Vorsprung

Nach der Pause führte Boston kurzzeitig mit 20, leistete sich jedoch einige vermeidbare Ballverluste und versäumte es so, frühzeitig den Sack zuzumachen. Stattdessen robbten sich die Lakers heran. Brown übernahm kurzzeitig, doch über die letzten zwei Minuten des dritten Viertels verlor Boston wieder den Faden. Freiwürfe für Davis und Westbrook, Dunks für Davis und LeBron - auf einmal waren es nur 6 Punkte Unterschied vor dem letzten Viertel.

Und auch diese Differenz schwand schnell. Die Lakers eröffneten das Viertel mit einem 10:0-Lauf (viertelübergreifend 18:0) und gingen nach Freiwürfen von Westbrook erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Führung. Boston blieb über sechs Minuten ohne Punkt, ehe Tatum mit einem feinen Driving Layup endlich mal wieder die Blutung stoppte. Er war mittlerweile jedoch komplett auf sich allein gestellt. James traf von draußen, dann zog er zum nächsten Dunk an Williams vorbei - es wurden 13 Punkte Führung für die Lakers, die Arena kochte!

Vorbei war das Spiel danach noch nicht, Tatum und Smart wehrten sich, zwei Minuten vor dem Ende waren es wieder nur 5 Zähler. Smart traf den nächsten Dreier, Davis ging an die Linie, vergab aber beide. Tatum nahm sich die Isolation und scorte über LeBron zum Ausgleich. James hatte noch Zeit für eine Antwort, sein Dreier verfehlte jedoch das Ziel - Overtime!

Davis und LeBron wirkten müde, stattdessen lief die Lakers-Offense zunächst über Westbrook, der zweimal scorte. Auf der Gegenseite scorte Smart per Runner und bereitete einen Williams-Dreier vor, Brown stellte an der Linie auf +3 für Boston, dann versenkte Tatum den nächsten Jumper. Die Lakers hatten zu viele Körner gelassen und nun keine Antwort mehr in sich. Das Spiel endete mit einem 29:12-Run für Boston.

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