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NBA Draft 2022, Beste Guards: Ein Hauch von Westbrook und das große Mysterium

Jaden Ivey und Shaedon Sharpe gelten als die besten Guards im kommenden Draft.
© getty

In der Nacht auf Freitag findet der NBA Draft 2022 statt. Nach dem Big Board und den besten Bigs widmen wir uns diesmal den besten Guards dieser Klasse.

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Es ist eine beeindruckende Serie. Seit 2003 hat nun jeder Jahrgang (wir schließen 2021 noch aus) mindestens einen All-Star-Guard produziert. In einigen Fällen lässt sich über die Qualität des Prädikats streiten (D'Angelo Russell, Devin Harris), ansonsten lässt sich jedoch festhalten, dass die NBA Jahr für Jahr konstant neue Aufbauspieler mit Star-Potenzial begrüßen kann.

Diese Guard-Klasse ist womöglich nicht so stark wie andere, aber auch hier finden sich einige Kandidaten, die in der Zukunft All-Star werden könnten. Klassische Spielmacher gibt es zwar kaum, aber in der heutigen NBA ist das Playmaking ohnehin im Idealfall auf mehrere Schultern verteilt. Wir haben zehn Guards identifiziert, die sich in der NBA kurz- und vor allem langfristig etablieren könnten.

Unser Big Board mit den besten 25 Spielern gibt es hier, dazu haben wir bereits die besten Big Men der Klasse vorgestellt. Nun aber weiter mit den Guards.

TYTY WASHINGTON (KENTUCKY)

Geburtstag: 15. November 2001 (20) / Größe: 1,90 Meter / Spannweite: 2,03 Meter / Gewicht: 89 Kilo

TyTy Washington: Seine Statistiken pro 40 Minuten

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17,14,75,31,845,135,0 (36/103)75,0

Stärken:

  • Ein Vergleich, der gerne bei Washington gebracht wird, ist der mit Immanuel Quickley. Auch er spielte bei Kentucky, auch er war unter Coach John Calipari nicht der klassische Spielmacher. Das gilt auch für Washington, der meist auf der Zwei auflief, dennoch Playmaking Skills mitbringt und vor allem nach Blöcken für sich und seine Mitspieler kreieren kann.
  • Bei den Wildcats spielte Washington meist abseits des Balles und kreierte dann aus der Bewegung. Gefährlich war insbesondere sein Pullup-Game nach Screens, vor allem aus der Mitteldistanz, wo er schnell stoppen und zum Wurf hochsteigen kann.
  • Defensiv ist Washington engagiert und hat für seine Größe eine gute Spannweite. Er spielt an dieser Seite des Feldes hart, trotz der gegebenen Limitationen. In der NBA wird er jedoch vermutlich nur Einser verteidigen können.

Schwächen:

  • Sein erster Schritt ist nicht besonders schnell, er wird in der NBA Probleme bekommen, für sich selbst zu kreieren. Auch auf dem College hatte Washington Schwierigkeiten, bis zum Ring durchzukommen, und seine Abschlüsse am Ring waren nicht weltbewegend. Dazu sehr rechtslastig, die linke Hand benutzt er kaum.
  • Bei seinen Attacken fehlte darüber hinaus die Balance. So gut er aus dem Pick'n'Roll ist, so überhastet wirkt er, wenn er die Aufmerksamkeit der Defense auf sich sieht. Nicht selten verpasste Washington das Anspiel für den freien Mitspieler. Gleichzeitig war das Spacing in Kentucky erneut nicht optimal, mit mehr Platz sollte Washington es etwas einfacher haben.
  • Der Distanzwurf ist ebenfalls noch nicht so weit, wie man das gerne hätte. Seine 35 Prozent Trefferquote sind okay, aber nur 3 Versuche pro Spiel reichen nicht für eine echte Stichprobe aus. Das gilt auch für die Freiwürfe, wo seine Erfolgsrate von 75 Prozent bei nur 2 genommenen Freebies pro Partie nicht besonders viel verrät.

Erinnert an: Immanuel Quickley

SPOX-Prognose: Zwischen 20 und 25

Best Fit: Denver Nuggets, Philadelphia 76ers

BLAKE WESLEY (NOTRE DAME)

Geburtstag: 16. März 2003 (19) / Größe: 1,96 Meter / Spannweite: 2,06 Meter / Gewicht: 84 Kilo

Blake Wesley: Seine Statistiken pro 40 Minuten

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19,65,03,31,740,430,3 (54/178)65,7

Stärken:

  • Auch wenn Wesley kein Lottery Pick sind wird, ist Upside seine Calling Card. Der 19-Jährige ist enorm athletisch und kann sich nach Belieben Würfe für sich selbst kreieren, sei es ein Pullup-Dreier, ein Wurf aus der Mitteldistanz oder ein kraftvoller Drive. Neben seiner Athletik hat Wesley auch jede Menge Moves im Werkzeugkasten, was es umso schwieriger macht, ihn vor sich zu halten.
  • In Transition ist er ohnehin kaum zu stoppen. Hier ist auch sein Passspiel sehr gut, seine Zuspiele aus vollem Tempo sind überraschend genau, auch im Halbfeld sah dies bisweilen vielversprechend aus, gerade im Zusammenspiel mit seinen Bigs.
  • Seine körperlichen Vorteile machen sich auch defensiv bemerkbar. Wesley zeigt dort Einsatz und ist fähig, im Eins-gegen-Eins seinen Gegenspieler zu nerven und vor sich zu halten.

Schwächen:

  • Vieles bei Wesley ist die Vorstellung, was er sein könnte. In der Realität fehlt noch einiges, für einen Lead Guard fehlt noch die Balance im Spiel. Es gab viele Phasen, in denen der 19-Jährige überdrehte und so seinem Team massiv schadete. 2,4 Assists bei 2,2 Ballverlusten sind kein guter Wert.
  • Etwas überraschend sind dagegen seine Probleme beim Abschluss. Für einen Athleten wie ihn ist es beinahe unerhört, dass er nur 41 Prozent am Ring versenkt. Zu oft versuchte Wesley, den Kontakt zu vermeiden, wilde Layup-Versuche waren die Konsequenz. Auch gerade einmal 5,6 Freiwürfe pro 40 Minuten sprechen nicht für den Guard.
  • Auch beim Wurf steht Wesley noch jede Menge Arbeit bevor. Es ist noch keine Konstanz in seiner Routine erkennbar, entsprechend wild sehen viele seiner Versuche aus. Man stelle sich aber vor, dass er tatsächlich Verteidiger mit seinem Wurf bestrafen kann, wenn diese unter dem Pick durchgehen. Dann hat Wesley in jedem Fall eine Zukunft in der NBA.

Erinnert an: Dennis Smith Jr.

SPOX-Prognose: Zwischen 15 und 24

Best Fit: San Antonio Spurs, Minnesota Timberwolves

OCHAI AGBAJI (KANSAS)

Geburtstag: 20. April 2000 (22) / Größe: 1,96 Meter / Spannweite: 2,09 Meter / Gewicht: 98 Kilo

Ochai Agbaji: Seine Statistiken pro 40 Minuten

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21,45,81,81,147,540,7 (103/253)74,3

Stärken:

  • Es gibt Stimmen, die vergleichen Agbaji mit Warriors-Star Klay Thompson, weil auch der Wurf vom Kansas-Guard ähnlich clean aussieht. Nun wirft zwar niemand wie Klay, aber wenn Agbaji etwas ist, dann ein exzellenter Schütze. 45 Prozent seiner Catch-and-Shoot-Dreier gingen durch die Reuse, darunter auch zahlreiche Versuche, die man auch in der NBA als tief angesehen hätte.
  • Diese Shooting Gravity nutzt Agbaji ebenso für zahlreiche kluge Cuts, immer mit dem Wissen, dass seine Gegenspieler kaum Raum lassen können, weil sonst der Dreier fliegt. Für seine Größe schließt der Ex-Jayhawk auch recht gut am Ring ab.
  • Defensiv ist sein großes Plus die große Spannweite. Das sollte ihm erlauben, mehrere Positionen anständig zu verteidigen und in einem Switching-System keine allzu große Schwachstelle zu sein. Überhaupt macht Agbaji seine Sache im Eins-gegen-Eins meist ordentlich.

Schwächen:

  • Viel mehr als Shooting, das natürlich überragend ist, bringt er nicht mit. Das Ballhandling ist alles andere als gut, sodass Drives gerne in Ballverlusten enden. Gleichzeitig schafft er es auch nicht, konstant für sich selbst Platz zu schaffen, sodass er in der NBA womöglich nur ein reiner Spot-Up- und Movement-Shooter ist.
  • Auch dazwischen hat Agbaji wenig anzubieten. Es fehlt ein Floater, für Pullups fehlt wie bereits angesprochen das Dribbling. Ebenfalls neigt er zum Tunnelblick, selbst einfache Pässe übersieht er schlichtweg.
  • Und dann hat Agbaji auch die Neigung, defensiv hier und da abzuschalten. Es war nicht selten, dass er abseits des Balles einfach zu spät reagierte und so die Rotationen des eigenen Teams negativ beeinflusste. Auch in Sachen Help Defense schaltete der bereits 22-Jährige oft zu spät.

Erinnert an: Buddy Hield

SPOX-Prognose: Zwischen 15 und 22

Best Fit: Atlanta Hawks, San Antonio Spurs