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NBA Playoffs: Ohne Luka Doncic! Dallas Mavericks gewinnen dank Jalen Brunson auch Spiel 3 bei den Utah Jazz

Von Robert Arndt
Jalen Brunson war der Topscorer der Dallas Mavericks in Spiel 3.
© getty

Die Dallas Mavericks haben auch Spiel 3 in Salt Lake City gewonnen und die Utah Jazz mit 126:118 geschlagen. Die Texaner hielten dabei einem späten Ansturm der Jazz Stand und führen nun mit 2-1 in der Serie, obwohl Luka Doncic weiter keine einzige Sekunde gespielt hat.

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Für Dallas war erneut Jalen Brunson (31 Punkte, 12/22 FG, 7/7 FT, 5 Assists) der Topscorer, der Guard war auch in der Schlussphase zur Stelle, als Utah mit Small Ball noch einmal verzweifelt anstürmte. Eine gute zweite Halbzeit spielte auch Spencer Dinwiddie (20, 6/21, 6 Assists), der Donovan Mitchell mehrfach erfolgreich mit Drives attackierte. Die Mavs trafen zudem wieder 43 Prozent aus der Distanz (18/42), dafür verantwortlich war vornehmlich die Bank.

Maxi Kleber (17, 6/7 FG) und Davis Bertans (15) versenkten je vier Dreier, dazu zögerte auch Josh Green (12, 3/5 Dreier, 6 Assists, 2 Steals) nicht und hatte damit Erfolg. Dorian Finney-Smith (14, 6/12, 8 Rebounds) spielte 47 Minuten und glänzte vor allem in der Defense, nicht nur durch 4 Steals. Mitchell konnte er zwar in der zweiten Halbzeit auch nicht stoppen, der Shooting Guard der Jazz verbuchte 28 seiner 32 Zähler (10/21, 6 Assists) nach dem Wechsel.

Rudy Gobert (15, 6/6, 7 Rebounds) wurde nach der Pause zwischenzeitlich auf die Bank gesetzt, zeitweise funktionierte das für Utah auch, nicht aber mehr im vierten Viertel. Mike Conley (21, 6/14, 6 Assists) zeigte sich nach seiner 0/7-Performance deutlich verbessert, auch Bojan Bogdanovic (24, 8/12) traf gut, doch die defensiven Defizite waren schlichtweg zu groß.

Auch ohne Doncic machten die Mavs da weiter, wo sie in Spiel 2 aufgehört hatten. Brunson attackierte Mitchell und Co., dazu waren die Schützen weiter heiß. Kleber traf seine ersten drei Triples und auch Green, der wackligste Schütze der Mavs, bestrafte die Jazz mehrfach aus der Ecke. Dazu spielten die Mavs erneut grandios in der Defense und hatten diesmal auch die Bretter unter Kontrolle.

Small Ball der Utah Jazz macht die Partie noch einmal spannend

So führten die Mavs schon in Halbzeit eins mit bis zu 17 Punkten, weil sie Utahs Ball Movement stoppten und kaum gegnerische Dreier zuließen. Das Spiel kippte zunächst auch nicht, als Brunson nach einem Schubser von Royce O'Neale mit Rückenschmerzen in die Kabine musste. Der Ball lief weiter und Dallas traf die letzten vier Distanzwürfe vor der Pause, zwei davon gingen auf das Konto von Bertans. Utah scorte zwar nun besser in der Zone, machte aber keinen Boden gut. Mitchell war in der ersten Halbzeit kein Faktor, die Fans in Salt Lake City verabschiedeten ihr Team mit lauten Buhrufen in die Kabine (51:68).

Brunson kehrte nach der Pause wieder zurück, doch das erste Ausrufezeichen setzte Dinwiddie, der mit Anlauf furios über Gobert mit Foul dunkte. Utahs Offense funktionierte nun aber besser, Bogdanovic war dabei der Go-to-Guy. Und doch machten die Jazz kaum Boden gut, sodass es Jazz-Coach Quin Snyder selbst mit einer kleinen Aufstellung (Eric Paschall als Center) versuchte. So entwickelte sich ein Shootout, da beide Teams keine Stops mehr generierten. Mitchell machte 9 Zähler am Stück für die Jazz, Dallas führte nach drei Vierteln nur noch 97:91.

Nach wenigen Minuten im vierten Viertel brachte Snyder Gobert doch wieder und durch einen Conley-Dreier war Utah plötzlich auf -1 dran. Zwei Drives von Dinwiddie gegen Mitchell sorgten für Entlastung, dann stellte Utah fünf Minuten vor Schluss wieder auf Small Ball um. Diesmal hatte es keinen Erfolg, weil Brunson zu gut war und mehrfach in der Zone scorte. Bei -9 kehrte Gobert zurück, doch auch das half nichts. Zwei Minuten vor Schluss packte Finney-Smith aus der Ecke den Dagger aus (116:106), Dinwiddie setzte kurz darauf mit ablaufender Uhr noch einen drauf und bescherte Dallas nach elf erfolglosen Anläufen den ersten Mavs-Sieg in Salt Lake City seit über sechs Jahren.

Die wichtigsten Statistiken des Spiels

Utah Jazz (5) - Dallas Mavericks (4) 118:126 (BOXSCORE), Serie: 1-2

  • 22 Dreier versenkten die Mavs in Spiel 2 und viele vermuteten, dass dies nicht replizierbar sei. In Halbzeit eins wurde dies widerlegt. Dallas versenkte 13 von 25 Versuchen, 10 davon gingen auf das Konto der Bankspieler Kleber (4/5), Green (3/4) und Bertans (3/5). Im Gegensatz dazu erspielten die Jazz sich kaum offene Looks, entsprechend nahmen die Gastgeber in den ersten 24 Minuten nur 9 Dreier. Zur Erinnerung: In der Regular Season versuchten die Jazz 40 Versuche (!) pro Spiel.
  • Es schwang schon ein wenig Verzweiflung bei Jazz-Coach Synder mit, als er Mitte des dritten Viertels die Reißleine zog und auf einen Center verzichtete. Paschall ist nicht unbedingt ein großartiger Schütze, doch Dallas respektierte ihn und das öffnete Räume für Mitchell, der im dritten Viertel 18 Punkte (6/8 FG) erzielte und immer wieder zum Ring kam. Es half natürlich auch, dass Kleber (5) und Dwight Powell (4) mit Foulproblemen auf der Bank saßen und Dallas mit Bertans als Center agierte. Utah erzielte 40 Punkte (14/18 FG) in diesen zwölf Minuten, 20 davon in der Zone, alle 10 Würfe saßen.
  • 72 Punkte hat Brunson nun zusammengerechnet in den beiden Siegen der Mavs erzielt, dabei unterlief ihm nur ein einziger Turnover. Das gab es in den Playoffs seit 1978 noch nicht so oft, außer Brunson gelang dies noch Jamal Murray (2020), LeBron James (2009), Michael Redd (2006), Karl Malone (2000) und Michael Jordan (1998).
  • In den ersten beiden Spielen hatten die Jazz das Rebound-Duell deutlich gewonnen, nicht so in Game 3. Das lag gar nicht mal daran, dass Utah kleiner spielte, da Dallas auch mit Gobert auf dem Feld am defensiven Brett hervorragend arbeitete. Utah griff sich nur einen Offensiv-Rebound, bei Gobert stand eine 0. 32:32 ging es schließlich aus, für Dallas war das ein großer Gewinn.
  • Entschieden wurde die Partie aber an der Dreierlinie. Utah versenkte zwar fast 57 Prozent aus dem Feld (Dallas: 49), leistete sich aber 14 Ballverluste (Dallas: 8) und versenkte nur neun Dreier. Die Mavs trafen hingegen 18.

Mavs vs. Jazz: Die Stimmen zum Spiel

Jason Kidd (Head Coach Mavs): "Für dieses Team gibt es kein Limit. Wir haben die Nerven behalten und die Jungs haben Charakter bewiesen. Wir haben eine großartige Mischung. Alle freuen sich für den anderen und das ist es, was dieses Team so besonders macht."

Maxi Kleber (Mavs): "Wenn du heiß bist, dann bist du heiß. Es hat sich gut angefühlt, diese Würfe zu nehmen."

Quin Snyder (Head Coach Jazz): "Wir haben weiter große Probleme, vor dem Ball zu bleiben. Sobald der Ball in die Zone kommt, haben wir große Probleme."

Rudy Gobert (Jazz): "Mir hat unsere zweite Halbzeit gefallen, vor allem was wir in der Defense gemacht haben. Die Offense ist nicht das Problem, es geht darum, wie wir hinten auftreten. Können wir das auch für 48 Minuten? Wir müssen uns nun schneller anpassen und reagieren. Wir können das nicht erst zur Halbzeit machen."

Der Star des Spiels: Jalen Brunson

Letztlich war es erneut eine Teamleistung der Mavs, bei der nur Powell etwas abfiel, doch Brunson war erneut überragend. Seine kurzen Mitteldistanzwürfe waren tödlich, dazu zeigte der Guard auch vor Gobert keine Furcht. Utah hatte keine Antwort auf Brunson, der auch als Spielmacher meist die richtige Entscheidung traf.

Der Flop des Spiels: Die Perimter-Defense der Jazz

Es war beinahe eine Kopie aus Spiel 2, wie Dallas immer wieder mit Penetration Löcher riss. Mitchell, Conley, Clarkson - sie alle konnten die Guards der Mavs nicht vor sich halten. Das war über weite Strecken erneut nicht Playoff-tauglich. Ob das Small-Ball-Lineup ohne Gobert auf Dauer die Lösung sein kann, bleibt auch fraglich. Honorable Mention: Royce O'Neale - 2 Punkte, kein versuchter Wurf in 32 Minuten, dafür aber einige grenzwertige Plays abseits des Balles wie der Ellenbogenschlag in den Rücken von Brunson in der ersten Halbzeit.

Die Szene des Spiels

Es war nicht das Spiel von Spencer Dinwiddie, der in der ersten Halbzeit nur ein Field Goal verbuchte. Doch dann kam die zweite Halbzeit und der Guard zeigte vermutlich sein bestes Play in Sachen Athletik seit seiner Kreuzbandverletzung. Mit Anlauf ging es in die Zone, wo Gobert wartete, doch Dinwiddie zeigte keine Furcht und packte den Franzosen auf ein Poster. Es war einer dieser Abende für die Mavs, wo scheinbar alles funktionieren wollte.

Mavericks vs. Jazz: Die Serie im Überblick (2-1)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
116. April19 UhrDallas MavericksUtah Jazz93:99
219. April2.30 UhrDallas MavericksUtah Jazz110:104
322. April3 UhrUtah JazzDallas Mavericks118:126
423. April22.30 UhrUtah JazzDallas Mavericks-
526. April3.30 UhrDallas MavericksUtah Jazz-
6*29. AprilTBDUtah JazzDallas Mavericks-
7*1. MaiTBDDallas MavericksUtah Jazz-

*falls nötig

 

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