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NBA Above the Break: Das verrückteste MVP-Rennen seit Jahren - Das Für und Wider aller Kandidaten

Das MVP-Rennen könnte in diesem Jahr spannend werden wie selten zuvor.
© SPOX
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Kandidat Nr. 3: Nikola Jokic (Denver Nuggets)

SpielePunkteTS%ReboundsAssistsPoint Differential
4726,864,911,18,5+8,7

Die Calling Card: Einer dieser Kandidaten wäre Jokic, der Stand jetzt unter anderem das beste Single-Season-PER der NBA-Historie (31,95) sein Eigen nennt. Diese Statistik ist natürlich nicht unfehlbar, Giannis Antetokounmpo hat dieser Zusatz vergangene Saison allerdings nicht geschadet, als er den alten Rekord von Wilt Chamberlain übertraf. Und Jokic spielt nicht nur in dieser Hinsicht eine der besten Offensiv-Saisons der Geschichte.

Der Serbe scort effizient und von überall, er verankert eine einzigartige Offense - und er ist, je nach Definition, entweder der beste Passing Center der Geschichte oder der beste übergroße Point Guard der Liga. Und: Er hat in dieser Saison bisher kein einziges Spiel verpasst.

Narrativ-Bonus: Siehe Embiid.

Die Achillesferse: Jokic ist defensiv mittlerweile nicht mehr der Blob vergangener Tage, aber ein guter Defensiv-Anker ist er auch nicht; dafür ist er zu langsam, zu sehr an die Schwerkraft gebunden. Nicht aus Zufall stehen die Nuggets beim Defensiv-Rating bloß auf Platz 22, wobei die Verpflichtung von Aaron Gordon hier vermutlich helfen dürfte.

Generell muss man sagen: Die Team-Performance ist das beste Argument gegen Jokic, wenn man eins sucht. Denver hat auch aufgrund diverser Corona-Ausfälle "nur" 60,9 Prozent seiner Spiele gewonnen, das reicht üblicherweise nicht für den MVP (es sei denn, man legt ein Triple-Double auf). Allerdings spricht das Point Differential (Platz 5: 5,2) dafür, dass die Nuggets eigentlich besser sind als ihre Bilanz.

Nikola Jokic tritt derzeit auf wie ein MVP-Kandidat.
© getty
Nikola Jokic tritt derzeit auf wie ein MVP-Kandidat.

Kandidat Nr. 4: Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks)

SpielePunkteTS%ReboundsAssistsPoint Differential
4328,462,211,46,3+12,1

Die Calling Card: Man kennt es aus den letzten beiden Jahren: Giannis ist der klar beste Spieler eines der besten Teams der Liga, seine Statistiken passen gut zu denen aus dem Vorjahr und neben Embiid ist er ohne Zweifel der Spieler auf dieser Liste mit dem größten defensiven Day-to-Day-Impact.

Narrativ-Malus: Es geht nicht nur positiv ... drei Spieler haben in der NBA-Historie drei MVPs in Folge gewonnen (Bill Russell, Wilt Chamberlain und Larry Bird). Sie alle haben innerhalb der ersten beiden Jahre wenigstens einmal den Titel gewonnen. Giannis? 2019 scheiterte Milwaukee knapp an Toronto, 2020 setzte es schon in der zweiten Runde ein chancenloses Aus gegen Miami.

Die Achillesferse: Bleiben wir einfach beim Narrativ, denn das steht ihm für eine Wiederwahl definitiv mehr im Weg als sportliche Probleme wie beispielsweise sein Distanzwurf. Giannis spielt eine MVP-würdige Saison, die Wähler werden es sich aber gut überlegen, ob sie ihn - nachdem Michael Jordan und LeBron es beispielsweise nicht geschafft haben - mit auf die MVP³-Liste setzen.

Kandidat Nr. 5: Damian Lillard (Portland Trail Blazers)

SpielePunkteTS%ReboundsAssistsPoint Differential
4429,862,24,37,8+5,4

Die Calling Card: Dame hat die Blazers auch in den Zeiten auf Kurs gehalten, in denen seine Co-Stars Jusuf Nurkic und C.J. McCollum jeweils ausfielen. Vor allem ist Lillard so etwas wie der Clutch-Gott dieser Saison: Der Point Guard führt die Liga mit 135 Clutch-Punkten an, hat in dieser Zeit:

  • Eine Usage-Rate von 36,3 Prozent,
  • Eine True Shooting Percentage von 77,7 Prozent,
  • Ein Net-Rating von +31,3,
  • Und eine Freiwurfquote von 100 Prozent (43/43).

Nichts davon ergibt einen Sinn! Lillards Crunchtime-Heldentaten machen für Portland vereinfacht gesagt den Unterschied zwischen Heimvorteil- und Play-In-Hoffnung aus. Mit einem negativen Point Differential haben die Blazers dieselbe Bilanz wie Denver. Dame Time und so.

Narrativ-Bonus: DAME TIME!!! (Eigentlich reicht das, aber vielleicht noch das hier: Lillard durfte beim All-Star Game nicht starten. Er ist noch immer underrated.)

Die Achillesferse: Die Probleme von Jokic treffen auf Lillard und die Blazers in noch stärkerer Form zu. Portland hat die zweitschlechteste Defense der NBA und auch wenn man von Lillard aufgrund seiner Offensiv-Last und seiner Statur nicht erwarten kann, dass er das fixt: Eine Hilfe ist er bei diesem Problem nicht. Die Blazers sind als Team im Normalfall zu schwach, um den MVP zu stellen.

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