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NBA - Los Angeles Lakers dominieren die Blazers am Mamba Day: "Kobe war hier im Gebäude"

LeBron James und die Lakers haben am Kobe Day einen beeindruckenden Sieg in Spiel 4 gegen die Blazers eingefahren.
© getty

Die Los Angeles Lakers stehen kurz vor dem Einzug in die zweite Playoff-Runde. Beim Blowout-Sieg gegen die Portland Trail Blazers in Spiel 4 aktivieren die Lakers ihren inneren Kobe Bryant an dessen Ehrentag. Portland dagegen ist chancenlos - und macht sich Sorgen um seinen Superstar.

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Dass der Abend ganz im Zeichen von Kobe Bryant stehen würde, war schon vor der Partie klar. Ein besseres Datum hätten sich die Lakers für dieses vielleicht vorentscheidende Spiel 4 der Erstrundenserie gegen die Portland Trail Blazers nicht aussuchen können: der 24. August. Mamba Day.

Zu Ehren der im Januar bei einem Helikopter-Crash tragisch verunglückten Lakers-Legende hatte die Stadt Los Angeles den Kobe-Day ausgerufen. Warum ausgerechnet der 24. August? Im amerikanischen Kalender wird dieser Tag mit 8/24 angegeben. Die beiden Trikotnummern, mit denen Bryant im Laufe seiner 20-jährigen Karriere in Purple-and-Gold fünf Championships gewann, zum Hall of Famer reifte und sich in die Herzen der Lakers-Fans ballerte.

Am Montag verkündete die Stadt Los Angeles, eine Straße vor dem Staples Center in Kobe Bryant Boulevard umzubenennen, um dessen Vermächtnis zu würdigen. Außerdem liefen LeBron James und Co. in Spiel 4 in speziellen Black-Mamba-Jerseys auf. Die außergewöhnliche Aura dieser Partie war perfekt, als die Lakers auch noch einen 24:8-Start hinlegten.

"Als ich nach oben schaute und sah, dass wir mit 24:8 vorne liegen, habe ich mir gedacht: Okay, er ist hier im Gebäude", sagte der King nach dem 135:115-Blowout-Sieg (die Höhepunkte der Partie gibt es hier im Video), mit dem sich L.A. die 3-1-Führung in der Serie sicherte. "Es ist ein wunderschöner Abend für unsere Franchise und diesen Moment werden wir niemals vergessen."

Lakers immer auf dem Gaspedal - so wie Kobe es machen würde

Sicherlich auch deshalb nicht, weil die Lakers nach bisher eher durchwachsenen Auftritten in der Postseason den Blazers nun in Spiel 4 keine Chance mehr ließen. Sowohl offensiv als auch defensiv war das Team von Head Coach Frank Vogel von der ersten Minute an hellwach.

Bis Portland nach 4:16 Minuten seine ersten Punkte erzielte, hatte L.A. schon 15 eigene Zähler aufs Scoreboard gebracht. Das erste Viertel ging schließlich mit 43:25 an die Lakers, die zwischenzeitlich mit bis zu - na klar - 24 Punkten in Front lagen.

Am Kobe Day gaben sich die Lakers redlich Mühe, die Franchise-Ikone nicht nur mit schönen Gesten zu ehren. Vielmehr sollte sich die Mamba-Mentalität auch auf das Parkett übertragen. "Bleibt immer auf dem Gaspedal", beschrieb Coach Vogel seine Botschaft an das Team. "Das würde [Kobe] in dieser Situation machen bei einer 2-1-Führung gegen ein Team, das eine Menge Firepower hat."

L.A. blieb auf dem Gaspedal, obwohl die Blazers an diesem Abend ihre Firepower vermissen ließen. Die hervorragende Lakers-Defense um Anthony Davis erlaubte in der Anfangsphase der Partie keine einfachen Würfe und ließ das gefürchtete Backcourt-Duo Damian Lillard (11 Punkte) und C.J. McCollum (18) nicht in die Partie kommen.

LeBron James und die Lakers haben am Kobe Day einen beeindruckenden Sieg in Spiel 4 gegen die Blazers eingefahren.
© getty
LeBron James und die Lakers haben am Kobe Day einen beeindruckenden Sieg in Spiel 4 gegen die Blazers eingefahren.

Anthony Davis "absolut dominant" - auch LeBron überragt

Die Braue lieferte zudem auch am anderen Ende des Courts eine beeindruckende Vorstellung ab. 16 seiner 18 Punkte erzielte Davis im ersten Viertel, dabei präsentierte er sich auch aus der Mitteldistanz brandgefährlich (5/6 bei Midrange-Jumpern). "Er war absolut dominant", fasste Vogel das Spiel seines Big Mans durchaus treffend zusammen.

Dass AD nur 18 Minuten auf dem Parkett stand und nach zweieinhalb Minuten im dritten Viertel wegen Rückenproblemen rausgenommen wurde, war eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Ich bin in Ordnung", bestätigte Davis nach der Partie selbst. Die Lakers konnten es sich erlauben, ihn rauszunehmen, weil die Partie zu diesem Zeitpunkt entschieden war (91:53 Lakers).

Neben Davis hatte daran natürlich auch LeBron seinen Anteil. Der 35-Jährige, der sich schon in Spiel 3 in Playoff-Form geschossen hatte, war mit 30 Punkten (10/12 FG), 10 Assists und 6 Rebounds in 28 Minuten der überragende Mann (hier geht es zu seinen Highlights). Dass LBJ dabei vier von fünf Dreier, einen davon fast vom Logo, versenkte, unterstrich nur noch mehr, dass den Lakers an diesem Abend fast alles gelang. Mit seiner Statline avancierte LeBron zum ersten Laker mit mindestens 30 Punkte und 10 Assists in einem Playoff-Spiel seit Kobe im Mai 2010.

In seinem Postgame-Interview lag LeBrons Fokus aber nicht nur auf dem Sportlichen. "Ich kann nicht einmal einen Playoff-Sieg genießen, was sehr traurig ist", erklärte James, nachdem am Montag ein Schwarzer in Kenosha, Wisconsin, durch mehrere Schüsse in den Rücken von weißen Polizisten schwer verwundet wurde.

LeBron nutzte erneut seine Plattform, um auf die soziale Ungerechtigkeit in den USA und die Polizeigewalt gegen Schwarze aufmerksam zu machen. "Wir haben Angst als Schwarze in Amerika. Schwarze Männer, schwarze Frauen, schwarze Kinder. Wir alle haben Angst."

Portland sorgt sich um Damian Lillard: "Wir müssen kämpfen"

Gegen Ende seines Interviews kam dann aber doch noch das anstehende Spiel 5 in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (ab 3 Uhr live auf DAZN) zur Sprache. Dann haben die Lakers die Chance, den Einzug in die nächste Runde klar zu machen. Aber: "Closeout-Spiele sind die schwierigsten in einer Serie. Sie werden verzweifelt sein und alles geben, was sie haben."

Womöglich müssen die Blazers dabei allerdings auf Lillard verzichten. Der verletzte sich im dritten Viertel bei einem Drive am linken Knie und musste die Partie verlassen. Eine erste MRT-Untersuchung ergab kein eindeutiges Ergebnis, wie das Team mitteilte. Am Dienstagnachmittag soll der Point Guard erneut untersucht werden.

Ein Ausfall Lillards wäre ein schwerer Schlag für die Trail Blazers, die nun ohnehin mit dem Rücken zur Wand stehen. "Nicht gut", antwortete Head Coach Terry Stotts auf die Frage, wie er die aktuelle Situation seines Teams einschätzt. "Wir liegen 1-3 hinten, das ist eine schwierige Position gegen ein gutes Team. Wir werden uns neu finden, ein Spiel nach dem anderen. Man kann jetzt alle Klischees auspacken, aber wir wissen, was auf uns zukommt. Wir müssen kämpfen."

Die Serie zwischen den Los Angeles Lakers und Portland Trail Blazers im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis
119. August3 UhrLos Angeles LakersPortland Trail Blazers93:100
221. August3 UhrLos Angeles LakersPortland Trail Blazers111:88
323. August2.30 UhrPortland Trail BlazersLos Angeles Lakers108:116
425. August3 UhrPortland Trail BlazersLos Angeles Lakers115:135
527. August3 UhrLos Angeles LakersPortland Trail Blazers
6*28. AugusttbaPortland Trail BlazersLos Angeles Lakers
7*30. AugusttbaLos Angeles LakersPortland Trail Blazers
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