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NBA Power Ranking nach der All-Star Break: Das spannendste Experiment der Liga

Kyle Lowry und Pascal Siakam wurden im Sommer mit Toronto Champion.
© getty
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Auf den oberen Plätzen gibt es Bewegung, vor allem zwei Ost-Teams haben große Sprünge gemacht. Die Clippers fallen hingegen erstmals ein wenig zurück.

Von 13 auf 10: OKC Thunder (33-22)

Sam Presti hat also tatsächlich das Team zusammengehalten - und zwar mit Recht! Seit dem letzten Ranking weist kein West-Team eine bessere Bilanz (9-3) oder ein besseres Net-Rating (+6) auf als die Thunder, bei denen sich Dennis Schröder mit einem weiteren bärenstarken Monat (23 PPG, 50-48-90er-Quoten!) vielleicht sogar zum Top-Kandidaten auf den Sixth-Man-Award gemausert hat. Mit Luguentz Dort hat sich zudem noch ein Rookie festgespielt, der weitere Athletik ins Spiel bringt, Chris Pauls dritter Frühling bleibt grandios. Wer hat Lust, in Runde eins über dieses Team zu stolpern?

Von 6 auf 9: Miami Heat (35-19)

Seit dem letzten Ranking haben die Heat nur die Hälfte ihrer Spiele gewonnen und defensiv keinen guten Eindruck hinterlassen, die All-Star Break schien bitter nötig. Dafür brachte ihnen der Trade für Andre Iguodala (und Jae Crowder und Solomon Hill) noch mehr Tiefe und auch Glaubwürdigkeit für die Playoffs. Den Two-Seed wird Miami nicht mehr erreichen, schon der Heimvorteil in Runde eins könnte allerdings Gold wert sein, gerade wenn es gegen die auswärtsschwachen Sixers gehen sollte. Ob Duncan Robinson wohl gehänselt wird, weil er den Heat-Sweep am All-Star Saturday verhindert hat?

Von 8 auf 8: Houston Rockets (34-20)

Das spannendste Experiment der NBA findet derzeit in Houston statt. Big Men sind out, dafür hortet GM Daryl Morey Flügelspieler mit langen Armen und passablem Wurf. Man kann davon halten, was man will, Fakt ist: Russell Westbrook sieht in diesem System besser aus als zu jedem Zeitpunkt seit seiner MVP-Saison, mit vier Shootern um ihn herum ist er kaum vom Korb fernzuhalten. Die Logik, lieber eine Stärke komplett zu reiten als zu versuchen, eine schlechtere Version der anderen Contender zu sein, geht auf. Houston bleibt ein Außenseiter, wirkt jetzt aber gefährlicher als vor drei Wochen.

Von 4 auf 7: Utah Jazz (36-18)

Die Re-Integration von Mike Conley nach dessen Verletzung verlief zunächst nicht ganz einfach, seine letzten vier Spiele vor der Pause machten aber Hoffnung: Als Starter kam Conley auf 20 Punkte und 5 Assists im Schnitt, bevor er dann gegen Dallas und Miami wieder ausfiel. Der Point Guard bleibt der Spieler, der Utah vom guten Team zum echten Titelkandidaten machen könnte, auch wenn Jordan Clarkson gute Scoring-Entlastung von der Bank bringt. Die Frage ist, ob der 32-Jährige noch einmal die Konstanz in Gesundheit und Spiel erreichen wird, um mehrere Playoff-Runden zu überstehen.

Von 5 auf 6: Denver Nuggets (38-17)

Zur Deadline haben die Nuggets ihre Rotation verkleinert, nun wird der Fokus von Mike Malone bis zum Saisonende darauf liegen, diese auszutarieren. Ein besonderes Augenmerk dürfte dabei auf den Minuten von Michael Porter Jr. liegen, Denver muss dazu aber auch unbedingt Gary Harris aus seinem Slump bekommen. Der Off-Guard gehört zu den wichtigsten Verteidigern, hat offensiv aber all sein Selbstvertrauen verloren (nur noch 36,4 Prozent True Shooting im Februar!). Vielleicht hat Nikola Jokic Tipps für ihn, dessen Probleme vom Saisonstart mittlerweile sowas von vergessen sind.

Von 3 auf 5: L.A. Clippers (37-18)

Vom Potenzial her gehören die Clippers weiter nach oben. Gelegentlich stellen sie dies auch unter Beweis, dazu wurde das Team mit Reggie Jackson und Marcus Morris jetzt sogar noch tiefer. Trotzdem muss man festhalten: Einen überwältigenden Eindruck hinterlassen die Clippers nicht, stattdessen gehen sie die Regular Season wie ein Team an, das in den letzten drei Jahren jeweils die Finals erreicht hat und weiß, wie gut es ist. Vielleicht reicht das, für den Moment hat L.A. seit dem letzten Ranking aber sogar nur das elftbeste Net-Rating (+2). Etwas mehr sollte schon drin sein.

Von 11 auf 4: Boston Celtics (38-16)

Das beste Net-Rating seit dem letzten Ranking (+9,5), die zweitmeisten Siege - bei den Celtics hat es über die letzten Wochen Klick gemacht. Der Hauptgrund dafür ist 21 Jahre alt und wurde soeben erstmals All-Star: Jayson Tatum macht den Sprung zum Alphatier (26 Punkte, 49-44-75er Quoten über die letzten 15 Spiele) und verschiebt damit das Ceiling der Celtics ein gutes Stück nach oben. Dass ein Trade für einen Big Man ausgeblieben ist, ist derweil ein Vertrauensbeweis an Daniel Theis - der das in dieser Saison rechtfertigt. Der Zweikampf mit Toronto um Platz 2 wird noch spannend.

Von 9 auf 3: Toronto Raptors (40-15)

Der Champion bleibt ein Phänomen. Immer wieder fallen Spieler aus, aber dann kommt ein Terence Davis, ein Rondae Hollis-Jefferson oder ein Chris Boucher aus der zweiten Reihe - und irgendwie gewinnt man immer weiter. Vor der Pleite gegen Brooklyn gab es 15 Siege am Stück und während die Defense schon die ganze Saison über ein Pfund war, ist zuletzt auch die Offensive immer stärker geworden (115,5 Punkte pro 100 Ballbesitze). Die Raptors haben eine Identität, einen genialen (!) Coach und ein stilles Selbstvertrauen, das zumindest in der Eastern Conference sonst kein Team mitbringt.

Von 2 auf 2: Los Angeles Lakers (41-12)

Vor der Trade Deadline und auch auf dem Buyout-Markt sind die Lakers (bisher) leer ausgegangen, auch wenn man nicht behaupten kann, dass sie nichts versucht hätten. Es sieht nun jedoch so aus, dass Frank Vogel auf das Team vertrauen muss, das er bereits zusammen hat. Dieses ist weiterhin gut unterwegs und klar auf Kurs für den Top-Seed im Westen, wirft aber trotzdem Fragen auf: Wer sollte zum Beispiel am Ende von engen Spielen neben LeBron James, Anthony Davis und Danny Green auf dem Court stehen? Zuletzt hat sich Avery Bradley mit Nachdruck empfohlen. Und sonst?

Von 1 auf 1: Milwaukee Bucks (46-8)

Die Bucks ziehen weiter einsam ihre Kreise und würden beim derzeitigen Kurs wohl als drittes Team der Geschichte die 70-Siege-Marke knacken. Das ist nicht die Priorität, denn diese lautet, fit in die Playoffs zu gehen - allerdings ist es nicht so, dass Coach Bud seine Leistungsträger bisher in Grund und Boden rennt. Giannis spielt nur 30,9 Minuten pro Spiel! Milwaukee gewinnt nur eben auch die Minuten ohne den MVP mit +7,5. Es bleibt dennoch dabei: Den ultimativen Beweis ihrer Brillanz können die Bucks erst in der Postseason erbringen. Bewundern kann man sie bis dahin dennoch.

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