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NBA-Kolumne - Monsterblog von Daniel Theis: Der Kobe-Schock, Trade-Gerüchte und zwei Career Highs

Von Daniel Theis
Daniel Theis will sich mit den Boston Celtics ins NBA-Titelrennen einschalten.
© getty

Daniel Theis hat mit den Boston Celtics aufregende und nicht einfache Wochen hinter sich. In seiner SPOX-Kolumne schreibt der deutsche Nationalspieler über die schockierende Nachricht von Kobe Bryants Tod, Trade-Gerüchte, das All-Star Break und das beste Spiel seiner Karriere.

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Hey Leute,

und schon ist es wieder Zeit für den nächsten Blog. Die vergangenen Wochen waren echt wie eine Achterbahnfahrt. Es ist einiges passiert und leider nicht nur erfreuliches.

Kobes Helikopterabsturz am 26. Januar war so ein riesiger Schock für mich und ich konnte es im ersten Moment einfach überhaupt nicht glauben. Zu diesem Zeitpunkt waren wir gerade in New Orleans und ich habe wie immer an Spieltagen mein Nickerchen gemacht. Als ich aufgewacht bin, habe ich die Nachricht von meiner Frau auf meinem Handy gehabt, dass Kobe Bryant verstorben ist. Ich bin aus dem Bett aufgesprungen, weil ich es einfach nicht fassen konnte und im ersten Moment dachte, dass ich mich verlesen hatte. Aber leider war es nicht so und zu diesem Zeitpunkt waren dann auch schon die Medien voll mit den News. Gerade als Familienvater und Ehemann einfach so eine schockierende Nachricht, auch noch dazu, dass seine Tochter dabei war, die eben immer bei ihm war, weil sie die Leidenschaft für Basketball geteilt hatten. Man kann und will sich das Gefühl gar nicht vorstellen.

Das Schlimmste war dann auch noch am selben Abend gegen die Pelicans spielen zu müssen. Die NBA hatte keine Spiele abgesagt, da der Kalender einfach so vollgepackt ist mit Spielen und es nicht möglich war, aber es war echt nicht einfach. Die Stimmung im Locker Room war dementsprechend auch bedrückt. Keiner hat gesprochen und jeder hat versucht, mit der schrecklichen Nachricht klarzukommen. Gerade für Jayson Tatum und Gordon Hayward war es extrem hart, da sie Kobe persönlich kannten und auch schon mit ihm trainiert hatten. Gerade nach solchen Ereignissen wird einem wieder bewusst, wie kostbar das Leben ist und wie dankbar ich dafür bin, meinen Traum von der NBA leben zu dürfen.

Kurz vor der Trade Deadline kamen dann einige Gerüchte auf und diese sind natürlich auch nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Mein Agent hatte mich angerufen und mit mir darüber gesprochen. Es war schon ein sehr komisches Gefühl, seinen Namen in diesem Zusammenhang lesen zu müssen, vor allem weil man sich in der NBA nie sicher sein kann und es einfach so schnell passieren kann. Trotzdem hofft man natürlich sehr, dass es einen nicht trifft. Umso mehr freue ich mich, in Boston bleiben zu können und ich bin auch sehr froh, dass das ganze Team zusammen geblieben ist und wir uns jetzt so richtig auf die zweite Saisonhälfte und das Rennen um die Meisterschaft konzentrieren können.

Da kam dann das All-Star Break wirklich zur richtigen Zeit. Ich konnte mich erholen und meinen Körper regenerieren. Wir hatten uns entschieden, diesmal nicht zu verreisen, da wir direkt nach der Pause auch schon wieder einen langen Auswärtstrip mit dem Team vor uns hatten. Deshalb sind wir zuhause geblieben und ich habe mich gefreut, einfach mal bei meiner Familie zu sein und in meinem eigenen Bett schlafen zu können. So konnte ich meinem Körper auch mal eine Pause gönnen. Ich konnte meine Knie behandeln lassen, hatte Zeit für Massagen und konnte Krafttraining machen. Die Pause hat mir echt gut getan und ich fühle mich bereit für die nächsten Wochen, um auf höchstem Niveau wieder anzugreifen. Ich freue mich auch schon sehr auf die Playoffs, auch wenn es bis April noch ein bisschen Zeit ist!

Nach dem All-Star Break wünscht man sich natürlich, so gut wie möglich wieder zurückzukommen. In meinem ersten Spiel nach der Pause habe ich leider schlecht angefangen, weshalb mich Brad Stevens auch sehr schnell wieder ausgewechselt hat. Ich habe selbst gemerkt, dass ich einfach mehr Energie bringen muss. Allerdings habe ich selbst nicht erwartet, zwei Career Highs in einem Spiel zu schaffen. Könnte auch daran gelegen haben, dass mich Laila vor dem Spiel motiviert hat. Sie hatte sich eigentlich 100 Punkte von mir gewünscht! Das hat nicht ganz geklappt. Wir hatten uns vor dem Spiel dann noch auf 11 Punkte und 11 Rebounds geeinigt. Dass es dann noch besser gelaufen ist, war natürlich ein mega Gefühl für mich [Theis erzielte gegen Minnesota 25 Punkte und 16 Rebounds, beides Career Highs, d. Red.]. Ich glaube, die Motivationsgespräche mit Laila werden ab sofort zu meiner Spieltags-Routine gehören.

Euer Daniel

Wer direkt mit Theis in Kontakt treten möchte, kann dies am besten mit dem Hashtag #AskTheis bei Twitter oder Facebook.

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