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NBA Power Ranking im Januar: Die Wut des Bartes und Dallas’ tiefer Fall

Wer trendet nach oben, wer nach unten? Das neue NBA Power Ranking auf SPOX.com.
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Es ist Halbzeit in der NBA - also ist mal wieder Zeit für das monatliche Power Ranking! SPOX-Redakteur Ole Frerks blickt auf alle 30-NBA-Teams und ordnet sie ein.

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Alle in diesem Artikel verwendeten Statistiken stammen von basketball-reference.com, Second Spectrum und nba.com/stats.

Von 27 auf 30: Cleveland Cavaliers (8-34).

Die Cavs meinen es richtig ernst mit ihrem Bestreben, sich zum vierten Mal in diesem Jahrzehnt (!) den No.1-Pick zu "verdienen". Das neuste Indiz? Die Verpflichtung von Cameron Payne, der in den letzten beiden Spielen dann sogar gleich jeweils 22 Minuten (ordentlich) spielen durfte. Aktuell sind es elf Niederlagen in Folge für den Ost-Champion, Kevin Love wird mindestens bis zum All-Star Break fehlen. Bis dahin bleibt das Saisonhighlight die Kurzzeit-Verpflichtung von Patrick McCaw, die wohl ausschließlich dafür getätigt wurde, um den Warriors ans Bein zu pinkeln. LeBron wäre stolz!

Von 26 auf 29: New York Knicks (10-31).

Auch im Big Apple bereitet man sich auf den Sommer vor. Deswegen stand beispielsweise Kevin Knox über die letzten zehn Spiele 38 Minuten auf dem Court (Top-4-Wert ligaweit), obwohl seine effective Field Goal Percentage unter 153 Spielern mit mindestens 300 versuchten Field Goals Platz 151 belegt. Das ist beeindruckend! Es ist aber auch richtig: Es kann nur um die jungen Spieler gehen. Eine so lange Leine würde man sich indes auch bei Frank Ntilikina wünschen. Die Hauptaufgabe ansonsten: Verträge loswerden, die noch über den Sommer hinaus laufen. Free Agency is coming.

Von 30 auf 28: Phoenix Suns (10-33).

Ist Devin Booker ein Good Stats/Bad Team-Spieler oder ein künftiger Superstar? Die Bilanz legt ersteres nahe, aber: Mit Book auf dem Court schafft Phoenix ein mehr als ordentliches Offensiv-Rating (109,1), ohne ihn scoren die Suns auf Kreisliga-Niveau (97,2). Dieses Team hat Talent, es fehlen aber essenzielle Komponenten: Point Guard(s), Erfahrung, und allen voran Defense. Und ein Plan, wenn man bedenkt, dass dieses Team ein Playoff-Team sein wollte. Das sagt aber weniger über die Qualität von Booker (und Deandre Ayton) aus als über die Entscheidungsträger der Franchise.

Von 29 auf 27: Chicago Bulls (10-33).

Seit dem 3. Dezember ist Jim Boylen mittlerweile im Amt. Die Bulls seitdem: 5 Siege, 12 Niederlagen, die schlechteste Offense der Liga (100,2), defensiv immerhin Platz 17 (109,7), die meisten Suicides und Trainingseinheiten nach Back-to-Backs, die beste Erklärung dafür, einem Top-Rookie DNP-CDs zu verpassen ("Im Sitzen kann man auch lernen!"), und das war es noch nicht: Kein Team postet mehr auf als Chicago (mit erbärmlichen Resultaten), nur die Hawks haben eine höhere Turnover-Rate, kein Team zieht weniger Freiwürfe und wirft mehr aus der Mitteldistanz. Was für ein konfuses Team.

Von 28 auf 26: Atlanta Hawks (12-29).

Seit dem letzten Ranking haben die Hawks eine 6-9-Bilanz aufgelegt, was keineswegs elitär, aber eben auch nicht richtig schlecht ist. Einer der Hauptgründe dafür hört auf den Namen John Collins und man muss sich fragen: Würde es um den jungen Big Man mehr Hype geben, wenn er nicht den Namen eines 45-jährigen Golfers hätte und für die eher anonymen Hawks spielen würde? Seine Zahlen: 18,8 Punkte, 10,6 Rebounds, 58-35-71-Splits. Der Mann ist 21. Warum genau wird nie über ihn gesprochen, wenn es um die besten Big-Man-Talente der NBA geht?

Von 24 auf 25: Orlando Magic (17-24).

Hier kommen wir zum ersten Kandidaten im traurigsten "Rennen" um die letzten Playoff-Plätze im Osten der jüngeren Vergangenheit. Vielleicht ist es eher ein Krabbeln. Die Magic haben von ihren letzten zehn Spielen nur drei gewonnen, die drittschlechteste Offense der Liga (104,1) und eine bizarre Entwicklung in der Defense: In jedem VIERTEL wird ihr Rating schlechter, von Platz 6 im ersten bis Platz 25 im letzten Viertel. Ihnen fehlen trotzdem nur 2,5 Spiele auf Platz 8, weil ... Osten. Ob sich vor der Deadline wohl noch ein tatsächlich relevantes Team um Vooch oder Terrence Ross bemüht?

Von 14 auf 24: Detroit Pistons (17-23).

Binnen eines Monats kann man ziemlich tief fallen! Beim letzten Ranking hatten die Pistons noch eine positive Bilanz, seither haben sie vier Siege und elf Niederlagen eingefahren - und der Trend zeigte zuletzt sogar noch tiefer nach unten. Die Offense ist ein Trauerspiel, solange Blake Griffin auf der Bank sitzt (96,2), und auch defensiv ging es zuletzt rapide bergab (Rating: 111,8 seit Mitte Dezember). Der Schedule wird zudem nicht leichter, Detroit hat noch stolze 8 Back-to-Backs auf dem Spielplan stehen. Es könnte also sogar noch hässlicher werden.

Von 23 auf 23: Washington Wizards (17-25).

Das Saison-Aus für John Wall hätte den Wizards eigentlich die perfekte Ausrede gegeben, um zu tanken. Eine Bauchmuskelzerrung, die Bradley Beal zwei Monate ausknockt? Ein Trade von Otto Porter? Es wäre so einfach gewesen, und angesichts der verheerenden Gehaltsstruktur der Wizards in den nächsten Jahren auch die wohl einzige Möglichkeit, um dem Wizards-Kern signifikante Talente hinzuzufügen. Was macht also Washington? Die Wizards haben vier von sieben Spielen ohne Wall gewonnen, darunter gegen Philly und IN OKC. Und schon sind sie zurück im Rennen um Platz 8.

Von 18 auf 22: Charlotte Hornets (19-21).

Mittlerweile werden die Hornets mehr als zum Saisonstart von der simplen Realität eingeholt: Sie sind ein mittelmäßiges Team, und wenn Kemba Walker nicht völlig am Rad dreht, gewinnen sie nicht allzu häufig. Seit Mitte Dezember verfügt Charlotte über die fünftschlechteste Defense und der Ausfall von Cody Zeller (gebrochene Hand) könnte es in den nächsten vier bis sechs Wochen noch schlimmer machen, zumal der weitere Schedule hart wird. Immerhin scheint Malik Monk langsam seinen Touch zu finden (38,9 Prozent 3FG im Januar) - eine konstante zweite Option sucht Charlotte nach wie vor.

Von 11 auf 21: Memphis Grizzlies (19-22).

Während Charlotte im Osten Platz acht belegt, rangieren die Grizzlies mit einem "L" mehr auf Platz 13 im Westen. Pfui. Die Conference ist aber nicht das einzige Problem: Seit Mitte Dezember weist Memphis das schlechteste Offensiv-Rating der Liga auf und defensiv ist man zwar nach wie vor gut, aber nicht mehr überragend. Als Folge hat Memphis zehn der letzten 13 verloren und befindet sich im freien Fall, nun fällt mit Dillon Brooks auch noch "der richtige Brooks" lange aus. So komisch das klingt: Einen Spieler wie den fitten Chandler Parsons könnten die Grizzlies unheimlich gut gebrauchen.