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Grandioser Wall sticht starken Schröder aus

Dennis Schröder und John Wall lieferten sich ein starkes Point-Guard-Duell
© getty

Die Atlanta Hawks haben das erste Spiel in der Serie gegen die Washington Wizards verloren. Beim 114:107 für den 4-Seed der Eastern Conference spielt Dennis Schröder zwar stark, gegen den überragenden John Wall ist aber auch er machtlos.

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Es dauerte eine Weile, bis sich die Wizards absetzen konnten - auch weil sich Dennis Schröder (25 Punkte, 9 Assists, 8/16 aus dem Feld) nach Kräften wehrte. Der Deutsche wurde zwar von Paul Millsap (19) und Taurean Prince (14) ordentlich unterstützt, Dwight Howard und Tim Hardaway (je 7 Punkte) enttäuschten jedoch - und so fehlte den Hawks letzten Endes die Firepower, um einen Sieg aus Washington zu entführen.

Das lag allen voran an John Wall - der All-Star dominierte das Geschehen mit 32 Punkten und 14 Assists nahezu nach Belieben. Unterstützt wurde er insbesondere von Marcus Morris (21 Punkte, 4 Blocks) und Bradley Beal (22), Marcin Gortat (14, dazu 10 Rebounds) holte ein Double-Double.

Spiel zwei der Serie findet in der Nacht auf Donnerstag ebenfalls in Washington statt.

Die Reaktionen:

Dennis Schröder (Hawks): "Sie haben eine gute zweite Hälfte gespielt, aber wir waren dran. Mit zwei Minuten auf der Uhr lagen wir fünf Punkte hinten. Es war alles drin für uns. Wenn wir im dritten Viertel ein wenig besser gespielt hätten, hätten wir vielleicht gewonnen. Aber wir sind bereit für Spiel 2."

Paul Millsap (Hawks): "Es ist schwer gegen John Wall, er ist ein guter Spieler. Er wird seine Punkte machen, das ist ein Problem. Wir müssen dafür eine Lösung finden. Aber es kann nicht sein, dass Jungs wie Markieff Morris 20 Punkte gegen uns erzielen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Trotz Problemen mit dem Quadrizeps war Wall von Anfang an bereit und begann für die Wizards wie gewohnt neben Beal, Porter, Morris und Gortat. Budenholzer konnte bei den Hawks ebenfalls aus dem Vollen schöpfen und ließ Schröder, Hardaway, Millsap, Howard und Rookie Taurean Prince starten.

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1. Viertel: Zu Beginn lief bei den Hawks offensiv überhaupt nichts zusammen, allerdings ließ Washington zunächst viele offene Würfe liegen und konnte daraus nur wenig Kapital schlagen. Nach der ersten Auszeit übernahm dann jedoch Wall und führte seine Farben zu einem schnellen 8:0-Lauf. Mit Schröder und vier Bankspielern konterte Atlanta seinerseits mit 10:0, die Bank der Wizards agierte zahnlos - und am Ende führte Atlanta sogar mit 29:25.

2. Viertel: Die Hawks hielten das Tempo zunächst weiter niedrig und sammelten Freiwurf um Freiwurf, während sich Washingtons Bank katastrophal präsentierte. Auch als die Starter zurückkamen, lief zunächst alles für die Hawks, doch langsam bissen sich Wall und Beal wieder heran. Auf beiden Seiten bot sich weiter ein zerfahrenes Spiel. Schröder (12 Punkte, 5 Assists) hielt sein Team haarscharf in Führung: 48:45 zur Pause.

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3. Viertel: Mit ihrer Starting Five übernahmen die Wizards wieder die Kontrolle, vor allem Morris und Wall drehten wieder auf - und Schröder kassierte seine Fouls drei und vier. Dennoch blieb er fast das ganze Viertel drauf, weil Atlanta ohne ihn überhaupt keine Offense mehr gehabt hätte, aber Wall spielte sich in einen Rausch und machte im Durchgang 15 Punkte! Erst als er saß, kamen die Hawks wieder ein wenig ran. Ein Monsterdunk von Hardaway zum Ende bedeutete eine doch wieder recht geringe 83:76-Führung für Washington.

4. Viertel: Diesmal schaffte die Hawks-Bank kein Comeback, da Brooks seine Rotation änderte und Beal und Morris drauf ließ. So wurde die Führung sogar wieder ausgebaut. Zwar ließ sich Atlanta nie richtig abschütteln, aber Wall und Beal hatten immer wieder die richtige Antwort. Endstand: 114:107!

Wizards vs. Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: John Wall. Eine durch und durch beeindruckende Leistung des All-Stars. Zwar fiel nicht jeder Midranger (12/24 FG), dennoch diktierte er das Geschehen offensiv komplett und spielte dazu noch seine übliche herausragende Defense. Insbesondere die Punkte von Gortat und Morris bereitete er nahezu komplett vor - und seine Ein-Mann-Fastbreaks waren womöglich die tödlichste Waffe in dieser Partie.

Der Flop des Spiels: Tim Hardaway. Sein Dunk am Ende des dritten Viertels war nett, sonst kam allerdings viel zu wenig von Hardaway. Keine gute Defense gegen Beal, dazu mit fürchterlicher Quote (2/11 FG). Von ihm muss definitiv mehr kommen - und von Dwight Howard (7 Punkte, immerhin 14 Rebounds) ebenso.

Das fiel auf:

  • Wo in Cleveland in Spiel 1 defensiv eher mit geringer Intensität gespielt wurde, begannen die Wizards mit dem Messer zwischen den Zähnen. Die Hawks kamen damit vorerst überhaupt nicht klar, leisteten sich viele Turnover und agierten offensiv planlos. Als wäre ein Schalter umgelegt worden, bot sich jedoch ein komplett anderes Bild, als erstmals durchgewechselt wurde. Vor allem Schröder blühte auf, als er nicht mehr Wall, sondern Jennings gegen sich hatte. So konnte er den schnellen Turnaround ankurbeln.
  • Ein großes Problem der Wizards in Halbzeit eins: Sie verteidigten bisweilen übermotiviert und leisteten sich viel zu viele Fouls. Beal geriet mehrmals in Foul-Trouble, die Hawks durften zudem immer wieder an die Linie (insgesamt 39:17 FT!). Millsap wühlte sich zu einem Call nach dem anderen - gerade Smith und Beal fehlte es teilweise an Disziplin. Dies wurde nach der Pause aber deutlich besser.
  • Wann immer die Starter drauf waren, spielten die Wizards Atlanta komplett an die Wand. Einzig die wirklich schwache Bank hielt dieses Spiel eine Zeit lang überhaupt knapp, 31 Bankpunkten der Hawks standen nur 15 der Wizards gegenüber. Zudem verletzte sich mit Smith nun auch noch der nächste Big Man-Backup nach Mahinmi.
  • Aber: Als Brooks in der zweiten Halbzeit dafür sorgte, dass immer mindestens einer aus Wall und Beal auf dem Court stand, konnten sie dieses Problem beheben. Es ist damit zu rechnen, dass der Coach für den Rest der Serie beziehungsweise der Playoffs daran festhalten wird.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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