NBA

Game 7! Curry und Klay retten die Dubs

Stephen Curry startete schwach und erzwang dann doch das siebte Spiel gegen OKC
© getty

Was für ein irres Spiel! Die Golden State Warriors können weiter von der Titelverteidigung träumen. Die Oklahoma City Thunder haben Spiel 6 der Western Conference Finals zwar lange im Griff, machen den Sack aber nicht zu (108:101 - und dann kommt der Auftritt der Splash Brothers.

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Nahezu die ganze Partie über hatte OKC geführt und schien bestens gerüstet dafür, den Finals-Einzug perfekt zu machen. Doch in der Schlussphase meldete sich das alte Problem aus der Regular Season zurück: Insbesondere Kevin Durant versuchte das Spiel mit Einzelaktionen zu entscheiden, war dabei jedoch extrem ineffizient (29 Punkte, 10/31 FG). Co-Star Russell Westbrook legte zwar beinahe ein Triple-Double auf (28 Punkte, 11 Assists, 9 Rebounds), in den letzten Minuten war aber auch er machtlos.

Und so konnten die Thunder die irre Show der Splash Brothers nicht kontern. Klay Thompson (41 Punkte) stellte mit 11 Dreiern (bei 18 Versuchen) einen Rekord für Dreier in einem Playoff-Spiel auf, die bisherige Bestmarke hatte bei 9 gelegen. MVP Stephen Curry startete zwar langsam in die Partie, war dann aber umso mehr zur Stelle, als es um die Verlängerung der Rekordsaison ging (31 Punkte, 10 Rebounds, 9 Assists). Draymond Green unterstützte die beiden Guards mit einem Double-Double (14 Punkte, 12 Rebounds).

Und so wird sich Oklahoma City ärgern, dass sie den Sack nicht zugemacht haben, als sie die Chance hatten. Spiel 7 (Dienstag ab 3 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE). findet schließlich wieder in Oakland statt - und das Momentum liegt nun wieder eindeutig bei den Warriors.

Die Reaktionen:

Klay Thompson (Warriors): "Das war wahrscheinlich das beste Spiel, an dem ich je teilgenommen habe. Einfach aufgrund der Situation, in der wir uns befunden haben. Wir wollten es alle unbedingt vermeiden, dass unsere Saison heute endet."

... über seinen Dreier-Rekord: "Ich hätte mindestens 13 haben sollen, da ich am Anfang einige weit offene Würfe vergeben habe."

Kevin Durant (Thunder): "Wir wissen, dass uns noch ein Spiel bevorsteht. Darauf freuen wir uns. Es ist jetzt nicht an der Zeit den Kopf hängen zu lassen."

Russell Westbrook (Thunder): "Ich denke, dass wir den Großteil des Spiels sehr hart gespielt haben, aber sie haben am Ende einfach mehr Würfe getroffen als wir. Jetzt heißt es 'Win or go home', so einfach ist das."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beide Coaches vertrauten erwartungsgemäß den gleichen Starting Lineups: Westbrook, Roberson, Durant, Ibaka und Adams für OKC. Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut bei den Warriors.

1. Viertel: Beide Teams starteten etwas zu hektisch in die Partie, Fehlwürfe und Ballverluste prägten die ersten Minuten. Die Dubs kamen kurz ins Rollen, als Green einen Dreier traf und dann Bogut für den offenen Slam fand, doch Westbrook und Ibaka antworteten prompt per 7:0-Run. Nach einem wilden Durchgang führte OKC mit 23:20.

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2. Viertel: Man musste nur einmal kurz blinzeln, da waren die Thunder erstmals auf 12 Punkte weg, da Durant langsam in Fahrt kam. Nach fünf langen Minuten kam Curry zurück, aber die Impulse setzte weiter OKC - unter anderem Adams mit einem bösen Dunk über Staatsfeind Green. Dank Klay schafften die Dubs es dennoch, in Schlagdistanz zu bleiben. Obwohl die Thunder die Halbzeit eigentlich klar dominierten, führten sie zur Pause nur mit 53:48.

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3. Viertel: Back-to-Back-Dreier von Thompson brachten die Dubs binnen 40 Sekunden der Halbzeit in Führung - und auf einmal nahm die Partie noch einmal richtig Fahrt auf. Curry und Durant fanden nahezu gleichzeitig ihren Rhythmus, wobei Steph zwischenzeitlich 11 Warriors-Punkte in Folge machte. Aber OKC fing sich - dank seiner Superstars, aber auch dank Kanter, der erstmals seit längerem eine große Rolle einnahm. 83:75 OKC!

4. Viertel: Wieder starteten die Dubs mehrere Comeback-Versuche, zumeist durch Thompson-Dreier. Wieder hatte vor allem Westbrook die nötigen Antworten. Richtig abschütteln ließ sich der Champ aber nie und dann glich Curry die Partie aus - und einen Thompson-Dreier später führten die Dubs 1:30 Minuten vor Schluss! Bei 5 Zählern Rückstand OKC warf Durant dann einen Einwurf in Currys Hände - und damit war der Schocker perfekt.

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Der Star des Spiels: Klay Thompson. Was für eine irrsinnige Show des Shooting Guards. Klay hielt die Dubs in ihrer schwachen Phase fast im Alleingang im Spiel und war dann auch in der Crunchtime zur Stelle. Und auch wenn die Offensiv-Zahlen natürlich das Hauptthema sein werden: Auch seine Defense gegen Westbrook war richtig gut. Eine wahnsinnige Energieleistung.

Der Flop des Spiels: Kevin Durant. Normalerweise wird ja eher Westbrook kritisiert, wenn in OKC in der entscheidenden Phase schlechte Entscheidungen getroffen werden - aber in diesem Fall war der "Übeltäter" ganz klar KD. Das ganze Spiel über mit mieser Wurfauswahl, war das vierte Viertel dann die Krönung: 4 Punkte bei 1/7 FG - und 2 Ballverluste.

Das fiel auf:

  • Die Warriors hatten offensiv in der Anfangsphase riesige Probleme. Curry war im ersten Viertel unsichtbar. Ohne die Extra-Aufmerksamkeit, die der MVP in Normalform auf sich zieht, ergaben sich fast nie die klassischen 4-gegen-3-Situationen, die die Warriors für gewöhnlich so tödlich machen. Golden State ließ so zunächst fast alles über Thompson laufen - aber Isolationen sind einfach nicht die Stärke des Off-Guards.
  • Dass das Spiel ihnen in der ersten Halbzeit dennoch nicht entglitt, lag daran, dass Curry nach seiner längeren Pause zumindest als Playmaker gut funktionierte und Klay einige offene Dreier servierte - und dass die Dubs überraschenderweise das Rebound-Duell für sich entschieden (26:25). Zudem ließen die Thunder und vor allem Durant einfach zu viele Möglichkeiten von Downtown liegen (2/14 3FG).
  • Das rächte sich aus dem Grund, dass die Warriors und insbesondere Curry nach dem Pausentee deutlich selbstbewusster auftraten. Als sich dann auch noch Roberson im dritten Viertel sein fünftes Foul holte und rausmusste, schienen die Thunder zwischenzeitlich zu schwanken. Allerdings half ihnen kurz danach das vierte Foul von Green: Ohne Draymond auf dem Court konnte Donovan endlich mal Kanter bringen, ohne dafür prompt bestraft zu werden. Der Türke war eminent wichtig, als die Dubs im dritten Viertel lautstark an die Tür klopften.
  • All das half im letzten Viertel aber nicht mehr. Die Dubs kämpften sich immer weiter ran und OKC ließ das zu, da in der Crunchtime nahezu jedes Play über Durant lief, dem aber einfach nichts gelingen wollte. Ob Turnover oder Fehlwürfe - er agierte völlig glücklos gegen den bärenstarken Iguodala. In den letzten 3:41 Minuten war ein Putback von Roberson das einzige Field Goal der Thunder!

Der Spielplan im Überblick

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