NBA

Comeback auf Cleveland Art!

Von Philipp Jakob
Kyrie Irving (r.) und die Cavaliers lieferten ein wahres Schützenfest ab
© getty

Was für ein Schützenfest in Atlanta! Die Cleveland Cavaliers schießen alle Lichter aus und übernehmen dank des 121:108-Sieges (BOXSCORE) die 3:0-Führung in den Conference Semifinals gegen die Atlanta Hawks. Die Gastgeber um den soliden Dennis Schröder sind lange auf der Siegerstraße - bis Cleveland im Schlussabschnitt das Comeback startet.

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Lange Zeit sah es für die Hawks extrem gut aus. Dank einer unglaublichen Performance von der Dreierlinie (16/34 Dreier, 47,1 Prozent) erarbeitete sich Atlanta über drei Viertel der Partie einen Vorteil gegenüber dem amtierenden Eastern-Conference-Champion. Im vierten Viertel legten die dann aber nochmal einen Zahn zu!

Denn was Atlanta kann, das kann Cleveland schon lange: Einen Dreier nach dem anderen versenken. Die Cavaliers ließen sich nicht lumpen und trugen ihren Teil zum Schützenfest bei. Unglaubliche 21 der 39 Versuche von Downtown fanden den Weg durch die Reuse (53,8 Prozent) Damit stellten die beiden Teams mit 37 erfolgreichen Dreiern einen Playoff-Rekord ein! In der langen NBA-Historie war das erst das zweite Playoff-Spiel, indem beide Mannschaften mindestens 15 Dreier verwandelten.

Vor allem Channing Frye präsentierte sich dabei extrem heiß. Der 32-Jährige kam auf 27 Punkte (7/9 Dreier) und 7 Rebounds. Kyrie Irving (24 Punkte) und LeBron James (24 Punkte, 13 Rebounds, 8 Assists) drehten erst im Schlussabschnitt auf und führten die Cavs gemeinsam mit Frye zum Sieg.

Auf Seiten der Hawks waren Al Horford (24 Zähler), Kyle Korver (18, 5/9 Dreier) und Jeff Teague (19 Punkte, 14 Assists) die besten Akteure. Dennis Schröder zeigte eine solide Leistung und kam auf 8 Zähler (2/3 Dreier) sowie 4 Assists. Das möglicherweise entscheidende Spiel vier findet am Sonntagabend (ab 21.30 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE) in Atlanta statt. Bisher konnte noch keine Mannschaft eine Playoff-Serie gewinnen, nachdem sie mit 0:3 in Rückstand geriet.

Die Reaktionen:

LeBron James (Cavaliers, über Channing Frye): "Wir haben ihn geholt, um zu werfen. Und zu werfen und zu werfen und zu werfen."

Al Horford (Hawks): "Wir kämpfen gerade ums Playoffs-Überleben. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir etwas verändern müssen. Was wir bisher tun, hat nicht funktioniert."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Hawks-Coach Mike Budenholzer nahm eine kleine Veränderung in seiner Starting Lineup vor und ließ Kyle Korver auf der Bank. Dafür startete Thabo Sefolosha gemeinsam mit Teague, Bazemore, Millsap und Horford. Die Cavaliers gingen unverändert mit Irving, Smith, James, Love und Thompson in die Partie.

1. Viertel: Traumstart für die Hawks! Schon nach eineinhalb Minuten nahm Cavs-Coach Ty Lue eine Auszeit, nachdem sein Team mit 8:3 hinten lag. Anschließend übernahm Cleveland allerdings mit einem 17:5-Lauf das Kommando - vor allem dank Kevin Love, der im ersten Abschnitt auf 13 Zähler kam. Ebenfalls blöd für Atlanta: Sefolosha verletzte sich nach einem harten Sturz auf's Parkett, konnte aber weitermachen. Cleveland führte mit 31:28.

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2. Viertel: Nach 6 Dreiern im ersten Viertel, machten die Cavs auch im zweiten Abschnitt genau da weiter. Ein Dreier nach dem anderen flog durch die Reuse. Das machte Atlantas Versuche, das Spiel zu drehen, immer wieder zunichte. Dennoch ließen sich die Hawks einfach nicht abschütteln und dann war es soweit: Kris Humphries setzte mit einem krachenden Dunk das Ausrufezeichen auf einen 10:0-Lauf der Hawks, der die Gastgeber in Front brachte - 63:55 für Atlanta.

3. Viertel: Horford ignorierte den offenen Dreier und zog lieber zum Korb, um Love mit einem krassen Dunk auf's Poster zu bringen. Im nächsten Angriff setzte er dann doch von Downtown nach. Erneut guter Start für Atlanta, vor allem, da Love mit vier Fouls früh auf die Bank musste. Anschließend ging es Hin und Her, ohne dass sich die Hawks groß absetzen konnten - 91:85 für Atlanta.

4. Viertel: Kyrie Irving machte es mit 8 Zählern in Folge wieder richtig spannend, auch ein Dreier von Schröder brachte den Point Guard der Cavs nicht aus dem Konzept. Kurz darauf bediente er Channing Frye, der seinen nächsten Dreier versenkte und Cleveland damit sogar bis auf 2 Punkte heran brachte. Kurz darauf sorgte LeBron von Downtown sogar für die Führung. Mit einem 10:2-Lauf setzten sich die Cavs ab, Atlanta brach komplett ein. Mit starker Defense und effizienter Offense brachte Cleveland den Sieg in trockene Tücher. Die Cavs gewannen mit 121:108.

Atlanta Hawks vs. Cleveland Cavaliers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Channing Frye. Ausnahmsweise wird an dieser Stelle mal nicht LeBron James oder Kyrie Irving ausgezeichnet. Denn an diesem Abend können sich die beiden Superstars der Cavaliers bei ihrem sechsten Mann für den Erfolg bedanken. Der 32-Jährige präsentierte sich unglaublich heiß und versenkte 7 seiner 9 Versuche von Downtown. So kam Frye auf 27 Zähler sowie 7 Rebounds und hatte zusätzlich den mit Abstand besten Plus/Minus-Wert vorzuweisen (+28).

Der Flop des Spiels: Kent Bazemore. Schwierig, bei dieser guten Teamleistung der Hawks einen Flop des Spiels zu bestimmen. Doch Bazemore fiel vor allem durch seine schlechte Wurfauswahl in der zweiten Halbzeit auf. Oftmals erzwang der 26-Jährige einen unnötigen Dreier - offenbar wollte er sich von der Treffsicherheit seiner Kollegen anstecken lassen. Ohne Erfolg. Bazemore erzielte nur 3 Punkte (1/5 FG).

Das fiel auf:

  • Der Start der Partie ließ bei dem einen oder anderen Zuschauer sicherlich Erinnerungen an Spiel zwei wach werden lassen. Die Cavaliers versenkten buchstäblich ihre Dreier am Fließband. Doch es gab einen gewaltigen Unterschied: An diesem Abend ließen sich auch die Hawks nicht lumpen. Korver, Teague und Co. liefen im zweiten Viertel unglaublich heiß und hatten nach der ersten Hälfte 10 Treffer von Downtown auf dem Konto (bei 17 Versuchen, 58,8 Prozent). Insgesamt lag der Vorteil in dieser Kategorie am Ende aber doch bei den Cavaliers (21/39 Dreier, 53,8 Prozent; ATL: 16/34 Dreier, 47,1 Prozent).
  • Die Veränderung in der Starting Lineup auf Seiten der Hawks machte sich aus Sicht der Gastgeber gleich zu Beginn bezahlt. Sefolosha machte einen guten Job als Kettenhund von LeBron und versuchte, dem King das Leben schwer zu machen. Der kam nicht perfekt in die Partie und musste erst seinen Rhythmus finden. Das gelang LBJ allerdings erst so richtig im vierten Viertel, als er aufdrehte und sein Team zum Comeback-Sieg führte.
  • Vor allem in einer Hinsicht hatten die Cavs arge Probleme: Turnover! In den ersten beiden Spielen der Conference Semi-Finals leisteten sich LeBron und Co. gerade einmal 9 Ballverluste pro Partie - an diesem Abend waren es allein schon zur Halbzeit 11 Stück, die Atlanta zu 15 Zählern ausnutzte. Am Ende der Partie standen 18 Cavs-Turnover im Boxscore.
  • Zwar hatten die Hawks bereits in den vergangenen Partien Vorteile bei den erzielten Punkten in der Zone, aufgrund des Dreierregens der Cavaliers war das aber mehr oder weniger nutzlos. In Spiel drei drehte sich das Bild. Nun war es Atlanta, das mit der hervorragenden Quote von Downtown Clevelands Dominanz an den Brettern über weite Teile der Partie egalisieren konnte. Und dass, obwohl die Cavs das Rebound-Duell mit 55:28 für sich entscheiden konnten.

Der Spielplan im Überblick

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