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"Schröder ist ein Starter"

Chris Fleming hat großen Anteil an der Entwicklung von Dennis Schröder
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SPOX: Kommen wir zurück zum DBB-Team. Etwas mehr als ein Jahr sind Sie nun als Bundestrainer im Amt. Was ist Ihr Fazit der ersten 14 Monate?

Fleming: Unsere Hauptaufgabe im vergangenen Sommer war es, eine Basis mit den jungen Spielern zu entwickeln, auf der wir in den kommenden Jahren aufbauen können. Viele der Jungs waren 20 oder 21 Jahre alt und hatten wenig internationale Erfahrung. Es war wichtig, eine Kultur zu entwickeln, die ermöglicht, dass die Spieler auch jeden Sommer zurückkommen wollen. Diese Kontinuität hatten wir in den letzten Jahren nicht und diesen Schritt haben wir definitiv erreicht - und das sage ich mit voller Überzeugung. Natürlich waren die engen Niederlagen bei der EuroBasket enttäuschend, aber nichtsdestotrotz war ich stolz, wie wir uns trotz der ganzen Verletzungen verkauft haben. Wir haben den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft gelegt und das war für mich das Wichtigste im letzten Jahr.

SPOX: Dennis Schröder war bei der EuroBasket Leistungsträger - nun ist er zurück als Reservist bei den Atlanta Hawks. Was macht das mit einem jungen Spieler, zwei so unterschiedliche Rollen ausfüllen zu müssen?

Fleming: Ich glaube, es ist wichtig für ihn, dass er beide Rollen übernommen hat und es ist gut für ihn, um seine Balance zu finden. Bei den Hawks spielt er von der Bank eine wichtige Rolle, aber dort trifft er zum Ende des Spiels nicht die wichtigen Entscheidungen. Im Sommer bei der Nationalmannschaft musste er das. Und das hat ihm sicher geholfen. Gerade als Point Guard ist die Erfahrung, in Drucksituationen die richtigen Entscheidungen zu treffen, essenziell. Das wird ihm sicher auch in seiner Rolle in Atlanta treffen.

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SPOX: Momentan scheint seine Entwicklung zu stagnieren. Hat er sich in Ihren Augen im letzten Jahr verbessert?

Fleming: Atlanta hat letztes Jahr extrem gut gespielt und sie sind zu Beginn dieser Saison noch nicht in Tritt gekommen. Die vielen Verletzungen haben es nicht leicht gemacht und das hat sich auch auf Dennis' Spiel ausgewirkt. Er hatte ein kleines Tief, aber hat sich dann ja auch relativ schnell wieder gefangen.

SPOX: Sehen Sie in ihm einen Starter in der NBA, wie er es vor einigen Wochen für sich in einem Interview in Anspruch nahm?

Fleming: Ich habe wenig Zweifel. Schröder ist ein Starter und wird in der Zukunft bestimmt eine Chance bekommen, das in der NBA zu zeigen. Er wird Schritt für Schritt lernen, wie man eine Mannschaft führt und das Tempo während des Spiels ändert. Jetzt geht es für ihn darum, dass er auch in wichtigen Phasen spielt, wie er es im DBB-Team im Sommer getan hat. Dadurch wird er besser werden und ich glaube, dass er es schaffen kann.

SPOX: Bei den Dallas Mavericks spielt Dirk Nowitzki trotz seiner 37 Jahre wieder eine starke Saison. Nehmen Sie ihn zu einer eventuellen Olympia-Qualifikation mit?

Fleming: Sollten wir ein Qualifikationsturnier für Olympia ausrichten dürfen, würde ich mich erstmal sehr freuen - und dann wäre es natürlich Dirks Entscheidung. Wie man sieht, ist er immer noch in der Lage, auf hohem Niveau starke Leistungen abzuliefern. Er hat uns im letzten Sommer sehr viel gegeben und hat sich sehr viel Zeit für die jungen Spieler genommen und ihnen viele Hinweise und Tipps gegeben.

SPOX: Hat er in Ihren Augen die Anlagen, Coach zu werden?

Fleming: Warum nicht? Ich kann mir Dirk als Coach vorstellen, ja. Ihm stehen nach seiner Karriere alle Türen offen. Momentan wird er sicher noch keinen Gedanken daran verschwenden, da er sich wie immer nur aufs Spielen konzentriert. (lacht) Und wir tun gut daran, ihn die letzten Jahre seiner Karriere genießen zu lassen.

Seite 1: Fleming über Denver und die Doppelfunktion

Seite 2: Fleming über Schröders Entwicklung

Seite 3: Fleming über Curry, Zipser und Lo

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