NBA

Gamewinner! Dirk erledigt Hollywood

Von Thorben Rybarczik
Dirk Nowitzki sorgte per Game-Winner für den Sieg der Dallas Mavericks
© Getty

Die Dallas Mavericks (26-21) haben einen 92:90-Arbeitssieg bei den Los Angeles Lakers (9-38) eingefahren (BOXSCORE). In der zweiten Halbzeit konnte sich kein Team absetzen, sodass die Entscheidung erst in den Schlusssekunden fiel, als der ansonsten schwache Dirk Nowitzki den entscheidenden Wurf traf.

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Damit haben sich die Texaner von zuletzt zwei Niederlagen in Folge erholt und den sechsten Platz vorerst verteidigt. Bis dahin war es allerdings ein gutes Stück Arbeit, da sich Dallas nie entscheidend absetzen konnte.

Das lag auch daran, dass Dirk Nowitzki erst spät ins Spiel fand, am Ende aber noch auf 13 Punkte (5/14 FG) kam. Chandler Parsons (17 Punkte, 9 Rebounds) legte zwar bärenstark los, konnte sein Niveau aber nicht halten. Dafür spielte J.J. Barea groß auf, der 28 Minuten von der Bank sah und diese für 18 Punkte, 4 Rebounds und 4 Assists nutzte.

Auf der anderen Seite fehlte der an der Schulter verletzte Kobe Bryant, sodass es nicht zu einem letzten Legenden-Duell mit Nowitzki kam. Jordan Clarkson wurde mit 18 Punkten Topscorer seines Teams, Louis Williams kam auf 14 Zähler. Die Lakers können mit ihrer Leistung über weite Strecken des Spiels zufrieden sein, doch machten sie am Ende zu viele Fehler.

Die Reaktionen:

Dirk Nowtzki (Mavs, über den Klaps von Kobe Bryant): "Ich habe ihn während des Spiels viel in meine Richtung reden hören, das hat schon Spaß gemacht und mir Extra-Motivation gegeben."

...über die Legende des Kobe Bryant: "Er ist der Michael Jordan meiner Generation. Er ist einer der besten Spieler, die der Sport je gesehen hat und es war immer eine Ehre, mich über meine ganze Karriere mit ihm messen zu dürfen."

Lou Williams (Lakers, zum umstrittenen Offensiv-Foul an Barea): "Ich habe nichts nettes darüber zu sagen. Ich denke, der Pfiff war eine Fehlentscheidung. Aber die geht auf J.J.'s Kappe. Aber so spielt er halt. Er floppt acht oder neun Mal pro Spiel und die Schiedsrichter wissen das eigentlich auch."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Mavs fehlt erneut Pachulia, für ihn rückt wie zuletzt Mejri in die Starting Five. Ansonsten das gewohnte Bild mit Williams, Matthews, Parsons und Nowitzki. Auf der anderen Seite dürfen Clarkson, Williams, Brown, Randle und Hibbert ran.

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4.: Starker Start für die Texaner! 6 der ersten 7 Würfe sitzen, vor allem Parsons ist heiß und versenkt seinen zweiten Dreier zum 13:6.

9.: Jetzt sind auch endgültig die Lakers da. Clarkson wird mustergültig am Key freigespielt und versenkt zum 22:24, kurze Zeit später gleicht D'Angelo Russell die Geschichte per Stepback Jumper aus. Defense ist noch nicht so angesagt.

16.: Die Mavs sind nach überstandener Schwächephase wieder mit 9 Zählern vorne. Der starke Barea wirbelt in die Zone und findet McGee, der sich irgendwie durchtankt und den Spalding durch die Reuse stopft. Einen Angriff später punktet Barea selbst - 40:31.

21.: Wieder reagieren die Lakers schnell und erfolgreich. Hibbert leistet offensive Rebound-Arbeit, Russell und Randle spielen ein Pick-and-Pop, wie es im Lehrbuch steht. Drei Minuten vor der Halbzeit steht's 50:50.

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27.: Da muss er selber lachen: Hibbert bekommt in der Halbdistanz den Ball und will zum Korb ziehen. Mejri initiiert den Kontakt und begeht das Foul, was Hibbert nicht davon abhält, den Ball aus der Not Richtung Korb zu werfen - und zu treffen. Die Lakers jetzt mit 6 vorne.

30.: Doch die Mavs wären nicht die Mavs, wenn sie nicht jederzeit einen 9:0-Run hinlegen könnten. Angeführt von Barea und Parsons gelingt ihnen genau das, ehe Clarkson dem Spaß mit einem Dreier ein Ende setzt. 72:71 für Dallas.

38.: Die Hausherren wollen sich einfach nicht abschütteln lassen. Russell trifft zum wiederholten Male einen komplizierten Stepback Jumper, Tarik Black hängt Dirk das fünfte Foul an und gleicht an der Linie zum 81:81 aus.

42.: Wichtige Aktion von Parsons. Er zuckt hinter der Dreierlinie kurz und provoziert Nance Jr. Dadurch zu einem Wurffoul. Von den folgenden 3 Freiwürfen trifft er immerhin 2 und verkürzt auf 86:87.

47.: Dirk trifft den wichtigen Fadeaway, Clarkson hat die Anwort. 1:30 Minute vor Schluss steht's 90:90, Rick Carlisle nimmt nach einigen Fehlwürfen die Auszeit. Doch auch danach dominiert das Chaos: Es will nichts mehr fallen, ehe die Lakers-Fans aufstöhnen. Williams verschafft sich gegen Barea mit dem Ellbogen Platz, um eine komplizierten Wurf zu treffen, doch die Schiris entscheiden (zurecht) auf Offensiv-Foul.

48.: Dallas hat also die Chance, den letzten Angriff auszuspielen und bringt den Ball - wen überrascht's - zu Dirk. Der setzt sich links gegen zwei Gegner durch und trifft zum 92:90, doch es sind noch 2,1 Sekunden auf der Uhr. Der Ball geht nach einer Auszeit zu Randle, der den letzten Dreier des Spiels auf den Ring setzt! Kobe erkennt Dirks Clutchness mit einem Klaps auf den Hintern an.

Lakers vs. Mavs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: J.J. Barea. Der kleine Quirl war der einzige Mavs-Akteur, der dauerhaft den Weg zum Korb suchte und dadurch Würfe für sich und seine Mitspieler kreierte. Zudem forcierte er in der Defensive klug zwei Offensiv-Fouls in der entscheidenden Phase des Spiels.

Der Flop des Spiels: Louis Williams. War über weite Strecken des Spiels zwar eine der tragenden Säulen der Lakers-Offensive, doch der Routinier konnte sein Team am Ende nicht beruhigen. Nahm schwierige Würfe und beging den verhängnisvollen letzten Turnover.

Das fiel auf:

  • Nach einem schwachen Start probierten es die Lakers mit einem kleineren Lineup. Nick Young verteidigte in diesem Dirk Nowitzki und bekam - sofern der Deutsche angespielt wurde - sofort einen zweiten Mann zur Verfügung gestellt. Auch Pick-and-Rolls wurde gedoppelt und Passwege aggressiv gestört, was zunächst durchaus zu Erfolg führte.
  • Nowitzki fand in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Rhythmus und ging mit 0 von 4 in die Kabine. Zum einen lag das daran, dass die Mavs nicht so recht damit umzugehen wussten, wie sie auf das Fronten und Doppeln der Lakers reagieren sollten, zum anderen musste der Dirkster aber auch viel Energie in der Defense lassen: Die Hausherren suchten sich immer wieder die Nummer 41 raus, um sie ein Pick-and-Roll zu involvieren und attackierten zudem aggressiv das offensive Brett. Einfache Rebounds gab es nicht.
  • Im Staples Center standen sich die beiden Teams gegenüber, die ligaweit die meisten ihrer Abschlüsse aus Sprungwürfen generieren. Allerdings verließen sich besonders die Mavs zu sehr auf diese Waffe und vernachlässigten die Penetration. Einzig Barea und der konsequent zum Korb rollende Mejri setzten gute Beispiele.
  • Die Mavs erwischten alles andere als einen Sahne-Tag, profitierten am Ende aber von von ihrer größeren Erfahrung gegenüber der Lakers. Russel, Clarkson, Randle und Co. trafen in der Schlussphase zu viele schlechte Entscheidungen. Durch überhastete Aktionen kamen vier Offensiv-Fouls allein letzten Viertel zu Stande, was letztendlich spielentscheidend war.

Der Spielplan im Überblick

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