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Drama! Raptors entkommen Oladipo

Vicotor Oladipo (r.) und Kyle Lowry lieferten sich packende Duelle in London
© getty

Die Toronto Raptors (25-15) haben die Orlando Magic (20-19) in einem dramatischen Spiel mit 106:103 nach Verlängerung geschlagen. Das Spiel nahm etliche Wendungen, bis am Ende ausgerechnet der bis dahin beste Mann Victor Oladipo zum tragischen Helden wurde.

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In der ausverkauften O2 Arena in London übernahmen die Raptors Mitte des ersten Viertels die Führung und bauten sie zwischenzeitlich auf über 15 Punkte aus, dennoch konnten sich die Kanadier nie wirklich absetzen. Das lag einerseits an den gut kämpfenden Magic, bei denen sich Victor Oladipo (27 Punkte) und Evan Fournier (21) besonders auszeichnen konnten. Nikola Vucevic (17 Punkte, 11 Rebounds) und Tobias Harris (16 und 11) lieferten zudem Double-Doubles.

Andererseits fanden die Raptors-Stars Kyle Lowry und DeMar DeRozan aber auch lange nicht wirklich statt und machten es ihrem Team damit doppelt schwer. Die beiden trafen gemeinsam nur 9 ihrer 39 Würfe, wenngleich Lowry trotzdem eine recht imposante Statline auflegte (24 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists). Die Magic blieben stets in Schlagdistanz und konnten die Partie Sekunden vor Schluss dank Oladipo erstmals seit dem ersten Viertel ausgleichen, sodass die Entscheidung erst in der Verlängerung fiel.

Dort behielt Toronto dank seines starken Supporting Casts und mächtig Glück bei der letzten Aktion von Oladipo dann doch knapp die Oberhand und fuhr den vierten Sieg in Serie ein, souverän geht allerdings anders. Gleich sieben Spieler hatten am Ende zweistellige Punkte-Ausbeuten vorzuweisen. Die Raptors bleiben damit auf Rang 2 in der Eastern Conference, Orlando hingegen teilt sich nun mit den Celtics die neuntbeste Bilanz.

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Die Reaktionen:

Victor Oladipo (Magic): "Die Stimmung war unglaublich. Ich habe zwar nicht ganz verstanden, wer wen angefeuert hat, aber es war definitiv eine tolle Erfahrung, auch wenn die Niederlage natürlich bitter ist."

DeMar DeRozan (Raptors): "Die Atmosphäre in London war großartig. Mit der großen Medienpräsenz hat es sich wie ein Playoffspiel angefühlt."

Kyle Lowry (Raptors): "Wir haben gegen ein wirklich gut gecoachtes Team gespielt. Es fühlt sich toll an gegen ein so starkes, so talentiertes Team zu gewinnen. Wir brauchten diesen Sieg dringend."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Magic eröffnen wie zuletzt mit Oladipo und Fournier im Backcourt, Payton steht allerdings wieder zur Verfügung. Dazu starten Harris, Frye und Vucevic. Die Raptors beginnen mit Lowry, DeRozan, Carroll-Ersatz Johnson, Scola und Valanciunas.

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3.: Horrorpass von Fournier, der Scola den Ball an den Arm wirft, obwohl dieser gar nicht hinsieht. So bekommt Toronto die Chance zum Fastbreak, die Johnson per Layup nutzt. 6:5 Toronto.

7.: Lowry und DeRozan lassen nacheinander mehrere Chancen direkt am Korb liegen - das sieht man auch nicht oft. Auf der Gegenseite bringt Payton nach seiner ersten Einwechslung direkt frischen Wind. Dann steht Scola in der Ecke sträflich frei und verkürzt für 3 auf 10:11 aus Sicht der Raptors.

12.: Joseph mit einigen klugen Cuts und Biyombo mit Putback und Freiwürfen drehen das Spiel zugunsten der Raptors, zumal bei den Magic nun fast die komplette zweite Garde drauf ist - und nichts gebacken bekommt. Dann haut Joseph einen Dreier rein und DeRozan packt noch einen Layup aus - auf einmal steht es 31:18.

18.: Ross bringt die Halle mit einem Breakaway-Slam zum Kochen, aber dank Harris, Oladipo und Pick'n'Pop-Maschine Smith kämpft sich Orlando dennoch langsam zurück. Doch dann schlägt die Stunde von Patterson! Lowry findet ihn erst für 3, dann räumt der Forward Oladipo beim Dunk-Versuch ab. Nächster Angriff? Assist Lowry, Jumper Patterson! 46:33 Toronto.

24.: DeRozan will es wieder und wieder erzwingen, aber Oladipo hat ihn in dieser Phase gut im Griff - und gewinnt das Duell auch auf der anderen Seite. Dann liefern sich Scola (!) und Smith (!!) ein Privatduell aus der Mitteldistanz. Payton zeigt ein wildes Finish am Ring - 61:54 für Toronto.

28.: Mit Foul-Trouble verbrachte Fournier fast die ganze erste Hälfte auf der Bank, dabei hat sich offenbar etwas angestaut. Der Franzose rockt nacheinander Freiwürfe, Dreier und einen schwierigen Layup - die Magic sind auf 61:66 dran.

33.: Jetzt taut Lowry langsam endlich auf! Erst tankt sich der All-Star zum Layup durch, dann lässt er noch den Dreier folgen und zwingt Skiles zur Auszeit. 75:67 Toronto.

36.: Die Magic geben sich nicht auf! Biyombo dunkt den Ball auf den Ring, Fournier ist im Break wieder zur Stelle. Ross verfehlt den nächsten Dreier, dann darf Payton nochmal ran - und trifft. Nur noch 77:73 für Toronto.

42.: Orlando kratzt, Orlando beißt, Orlando bleibt dran. Fournier nach dem Cut und Vucevic mit schönem Hook-Shot verkürzen auf 6 Punkte Rückstand, die Freiwürfe von Joseph kontert abermals Fournier mit dem Dreier - 89:84 Raptors.

48.: Als Oladipo sein Team per Dreier auf einen Zähler ranbringt, sucht Toronto den bis dato katastrophalen DeRozan - und der trifft den Jumper. Beide Teams lassen etliche Chancen liegen, dann kommt Vucevic mit dem And-One! DeRozan verfehlt, dann gleicht Oladipo die Partie aus! Orlando hat noch 0,7 Sekunden und Einwurf - und bringt dann nur einen Katastrophenwurf von Smith ans Brett zustande. Overtime!

53.: Toronto setzt sich wie schon in der regulären Spielzeit früh ab, Patterson erhöht auf 5 Punkte Führung. Doch wieder sind die Raptors danach nicht gerade souverän, wieder macht Oladipo es wieder spannend! Sein Dreier zum potenziellen Ausgleich geht aber daneben, Smith foult Lowry und der erhöht von der Linie auf 5 Punkte - doch dann sitzt der 'Dipo-Dreier und Lowry verfehlt abermals. 9 Sekunden noch, Oladipo rennt zum Korb - doch dann rutscht ihm der Ball aus der Hand! Unfassbar! Lowry bringt das Spiel an der Freiwurflinie nach Hause.

Orlando Magic vs. Toronto Raptors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Cory Joseph. Wo seine Backcourt-Kollegen Lowry und DeRozan kaum etwas treffen wollten, glänzte der Backup mit seiner Effizienz (19 Punkte, 9/11 FG). Führte mit der nötigen Aggressivität und Übersicht die Bench Unit an, die den Raptors letzten Endes das Spiel gewann. Dabei ebenfalls hervorzuheben: Bismack Biyombo.

Der Flop des Spiels: Elfrid Payton. In Ansätzen sah der Point Guard schon wieder in Ordnung aus, insgesamt war ihm der Rost nach der Verletzungspause aber doch anzumerken. Offensiv nur wenig Durchsetzungsvermögen und eine miese Quote (2/8 FG), dazu noch mit 3 Ballverlusten. Defensiv machte er immerhin schon wieder einen ziemlich guten Job gegen Lowry und Co. - er wird seinem Team schon bald wieder mehr helfen können.

Das fiel auf:

  • Die Magic variierten ihre Offensiv-Strategie merklich in Abhängigkeit vom gegnerischen Center. Wenn Valanciunas bei den Raptors in der Mitte stand, wurde Vucevic häufig im Post gegen ihn eingesetzt, auch Harris forderte ihn das eine oder andere Mal heraus. Gegen Biyombo wurde stattdessen mehr auf Drive-and-Kick gesetzt - praktisch, dass sowohl Harris und Vucevic als auch Frye auch aus der Mitteldistanz durchaus effektiv agieren können.

  • Weniger praktisch: Die Bank der Magic war zu Beginn eine absolute Katastrophe. Skiles ersetzte im ersten Viertel sukzessive die komplette Starting Five, und gerade als die Optionen Vucevic und Oladipo wegfielen, ging bei Orlando gar nichts mehr. Innerhalb weniger Minuten wurde aus einer 3-Punkte-Führung ein 13-Punkte-Rückstand, da die Kombination Hezonja-Payton-Smith-Nicholson-Gordon zusammen auftrat, als hätte sie sich erst vor der Halle kennengelernt. Zum Glück für Orlando schickte Skiles diese Fünf nach dem ersten Viertel auch nicht mehr aufs Parkett.
  • Bei den Raptors hingegen erwies sich die Bank als Dosenöffner. Nachdem die Maschine zu Beginn noch stotterte, brachte erst Josephs Einwechslung Schwung in die Offense. Patterson und Ross erwiesen sich offensiv als sehr wertvoll, während Biyombo wie üblich vor allem defensiv glänzte. Das Bank-Duell ging letztlich mit 43:20 an Toronto. Trotz der 16 Punkte von Smith!
  • Auf diese starke Bank-Produktion war Toronto aber auch angewiesen - denn von den beiden Stars im Backcourt kam in Sachen Scoring herzlich wenig. Lowry und DeRozan erwischten beide keinen sonderlich effektiven Tag, wobei Lowry wenigstens noch als Vorbereiter und Rebounder glänzte. DeRozan dagegen erzwang etliche schlechte Abschlüsse. Da ihm aber relativ viele Foulpfiffe verwehrt blieben, agierte er damit nicht so effizient wie sonst üblich.

Der Spielplan im Überblick

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