NCAA March Madness: Preview, Upset Watch, Draft Prospects und Moritz Wagner

Trae Young, Moritz Wagner und DeAndre Ayton wollen im März hoch hinaus.
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Der Wahnsinn geht wieder los! Am Dienstagabend startet mit dem First Four die March Madness und damit das verrückteste Turnier im US-Sport. Wer wird sich bei den insgesamt 68 Teams am Ende die Krone aufsetzen? SPOX stellt die Favoriten vor, erklärt das ominöse Bracket und wirft einen Blick auf die größten Draft Prospects. Ausgewählte Spiele der March Madness sowie das komplette Final Four werden ab der zweiten Runde auf DAZN gezeigt.

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Endlich beginnt wieder die wildeste Zeit im gesamten US-Sport-Kalender. Seitdem am Selection Sunday die 68 Teilnehmer am NCAA Tournament festgelegt wurden, werden in den USA wieder fleißig Brackets ausgefüllt und ein jeder macht sich an die faktisch unmögliche Aufgabe, das komplette Turnier richtig vorauszusagen.

Die Bestimmung des Brackets ist dabei gerade aus europäischer Sicht nicht gerade intuitiv. Es gibt im College-Basketball der USA über 300 Teams, die aber natürlich nicht alle gegeneinander antreten können. Daher werden im Lauf der Saison regelmäßig von ausgewählten Journalisten Rankings der besten Teams im Land erstellt - dies hängt von den Resultaten ab, aber auch von den Gegnern, gegen die das jeweilige Team antreten muss. Stärkere Conferences werde also "bevorzugt" behandelt.

Am Ende der regulären Saison werden dann in allen Conferences die jeweiligen Sieger in einem eigenen Turnier ausgespielt - diese Teams sind dann automatisch fürs NCAA Tournament qualifiziert, so wie die Michigan Wolverines um den deutschen Moritz Wagner, die sich die Krone in der Big Ten Conference aufsetzen konnten.

Im Anschluss daran tagt jedoch das offizielle Auswahl-Komitee, bestehend aus zehn Offiziellen ausgewählter Colleges und Conference-Commissionern erneut und legt fest, welche Teams sonst noch dabei sein sollten. Da vieles von den vorherigen Rankings abhängt, haben einige Teams ihren Startplatz quasi von vornherein schon sicher, während andere bis zur letzten Sekunde bangen müssen. Neben den 60 gesetzten Teams gibt es dann noch acht weitere, die im Rahmen des "First Four" die verbleibenden vier Wild-Cards unter sich ausmachen.

NCAA Bracket: Chance von 1 zu 9,2 Trillionen

Nach Einschätzung des Komitees werden die 64 Teams erneut gerankt und dann auf die vier Regionen East, West, South und Midwest verteilt, wobei diese Einteilung nicht viel mit Geographie zu tun hat. Pro Region gibt es seinen 1-Seed, einen 2-Seed und so weiter. Die Sieger dieser Regionen erreichen dann das Final Four, das in diesem Jahr im Alamodome von San Antonio/Texas stattfinden wird.

Auch wenn man sich extrem gut mit der NCAA auskennt - die Wahrscheinlichkeit, dass man alle Matchups im Bracket korrekt voraussagt, liegt laut Forbes bei 1 zu 9,2 Trillionen. Dementsprechend hat es auch noch nie jemand geschafft, aber irgendwann ist ja bekanntlich immer das erste Mal.

Daher werden auch in diesem Jahr wieder unzählige Menschen ihr Bracket finalisieren und damit kombiniert Milliarden von Dollars umsetzen. Wer mitmachen möchte, kann unter diesem Link ebenfalls ein Bracket ausfüllen - nur sollte man vermutlich nicht all sein Erspartes auf den Triumph setzen.

South Region: Favoriten, Upset-Tipp und Draft Prospect to Watch

Der Top-Seed: Virginia Cavaliers (31-2)

NCAA-Titel: 0

Letztes Jahr: Zweite Runde

Kaum eine Conference ist in der NCAA so gefürchtet wie die ACC - und Virginia dominierte diese Conference wie kaum ein Team in den letzten 20 Jahren. In der regulären Saison verloren die Cavaliers innerhalb der Conference nur ein Spiel, was zuletzt Maryland in der Saison 2001/2002 schaffte. Und auch im ACC Tournament setzte Virginia sich die Krone auf, nachdem nacheinander Louisville, Clemson und North Carolina aus dem Weg geräumt wurden.

Im Gegensatz zu einigen anderen Teams der South Region sind die Cavaliers dabei nicht von einem Superstar oder Go-to-Guy abhängig, sondern kommen eher über die Tiefe und eine gute Balance, die von Coach Tony Bennett installiert wurde. Topscorer des Teams ist Sophomore-Guard Kyle Guy (14,1 Punkte), aufgrund seines extrem starken Distanzwurfs ist Senior Devon Hall (12 Punkte, 45,2 Prozent 3FG) aber mindestens ebenso gefürchtet.

Die größte Stärke des Teams ist aber zweifelsohne die Defense. Die Cavaliers forcieren Turnover wie verrückt und spielen defensiv so diszipliniert, dass sie fast bei jedem gegnerischen Wurf zumindest eine Hand im Gesicht haben - das macht sie so unangenehm zu spielen. Wenn der Gegner nicht einen besonders guten Tag von Downtown erwischt, wird es für jedes Team gegen Virginia schwer.

Dazu sei allerdings gesagt: Ein Spaziergang wartet nicht auf Virginia. Bereits im Sweet 16 könnte man entweder auf Arizona oder Kentucky treffen - und diese Teams haben genau das, was den Cavaliers abgeht: Starpower.

(2) Cincinnati (30-4)

Auch die Bearcats gehen als amtierender Champion ihrer Conference ins NCAA Tournament, auch wenn die AAC nicht ganz so prestigeträchtig ist wie die ACC. Dennoch ist auch Cincinnati ein unangenehmes Team, das richtig gut verteidigt. Das sah man beispielsweise im Championship Game der AAC: Nach der Pause hielt Cincinnati die eigentlich starke Offense Houstons bei jämmerlichen 18 Punkten und 20 Prozent aus dem Feld.

In diesem Spiel wurden sie offensiv - wie schon oft in der laufenden Saison - vor allem von Senior Gary Clark getragen, der 20 Punkte und 12 Rebounds lieferte. Seine Saison-Zahlen von 13 Punkten und 8,5 Rebounds sowie 43,3 Prozent von der Dreierlinie machten den Big Man gar zum Conference Player of the Year.

Clark, der die vollen vier Jahre am College verbracht hat, steht gewissermaßen sinnbildlich für sein Team: Bei Cincinnati sind fast alle Leistungsträger relativ erfahren und machen dementsprechend auch wenig Fehler, Freshmen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Ihre Upside mag nicht enorm sein, aber wer die eigenen Fehler gering hält und gut verteidigt, hat im Tournament oft recht gute Karten.

(5) Kentucky (24-10)

Gemessen an den eigenen Ansprüchen war es keine gute Saison für das Team von Coach John Calipari, der kurzfristig sogar darum bangte, ob seine Wildcats überhaupt am NCAA Tournament würden teilnehmen können. Rechtzeitig hat sich Kentucky dann aber doch berappelt und zum vierten Mal in Serie das SEC Tournament gewonnen. Nun sind die Wildcats im März doch wieder ein Team, gegen das niemand so richtig gerne antreten möchte.

Wie üblich läuft dabei sehr viel über Freshmen, die im Sommer wohl auch offiziell "One-And-Done" sind: Sowohl Hamidou Diallo (Guard) als auch Kevin Knox (Power Forward) und Shai Gilgeous-Alexander (Guard) gelten im kommenden Draft als wahrscheinliche Erstrundenpicks. Gerade letzterer zeigte mit 29 Punkten im SEC-Finale gegen Tennessee, wie explosiv er sein kann.

Können sie diesen Spirit mit ins NCAA Tournament nehmen, könnte Kentucky erneut weit kommen - trotz aller Schwächen während der Saison, wo zwischenzeitlich sogar vier Spiele am Stück verloren wurden. Wobei das vielleicht sogar half: "Wir mussten diese Spiele verlieren", sagte Calipari. "Das hat uns geholfen."

Draft Prospect to Watch: DeAndre Ayton (Arizona).

Der Big Man ist womöglich der beste Spieler im gesamten Turnier und derzeit vielleicht der Top-Kandidat auf den 1. Pick im kommenden Draft. Ayton hat jede Fähigkeit, nach denen sich Scouts die Finger lecken: Er kann den Ring beschützen, er kann Dreier werfen, er verfügt über eine gute Physis und ebenso gute Fußarbeit. Der 19-Jährige von den Bahamas könnte ein Big Man-Superstar a la Joel Embiid werden und macht Arizona fast im Alleingang zu einem Team, dem auch die Top-Favoriten der South Region liebend gerne aus dem Weg gehen würden.

Die Statistiken von DeAndre Ayton

SaisonPunkteReboundsAssistsBlocksFG%3FG%
17/1820,311,51,61,961,636,4

Upset-Tipp: Loyola-Chicago (11) über Miami (6).

Niemand hat die Ramblers, die ihre erste Tournament-Teilnahme seit 1985 bestreiten werden, so richtig auf dem Zettel. Genau das könnten sie aber nutzen. Loyola-Chicago verfügt über einen ausgeglichenen Kader mit viel Erfahrung. Miami hingegen startete zwar stark in die Saison (12-1), seither sind die Canes aber sehr mittelmäßig aufgetreten (10-8) und waren im ACC Tournament chancenlos gegen North Carolina.