Biathletin Laura Dahlmeier holt erstes Olympia-Gold für Deutschland

SID
Laura Dahlmeier holte das erstes Olympia-Gold für Deutschland.
© getty

Cool am Schießstand, schnell in der Loipe: Biathlon-Star Laura Dahlmeier ist zum ersten deutschen Gold bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang gestürmt.

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"Es ist einfach unglaublich. Da geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Die Erwartungen von außen waren so hoch wie meine eigenen", sagte die strahlende Dahlmeier. Cool am Schießstand, schnell in der Loipe - die siebenmalige Weltmeisterin trotzte den schwierigen Verhältnissen im 7,5-km-Sprint und krönte mit 24 Jahren ihre bisher schon so traumhaft verlaufende Karriere. Bei der Zielankunft reckte die siebenmalige Weltmeisterin kurz die Arme in die Höhe, klopfte sich energisch mit der Hand auf die Brust und sank dann erschöpft in den Schnee.

Mit zehn Treffern bei zehn Schüssen blieb Dahlmeier als einzige Favoritin fehlerfrei und verwies die Norwegerin Marte Olsbu (1 Schießfehler/+24,2 Sekunden) und die Tschechin Veronika Vitkova (1/+25,8) auf die Plätze zwei und drei. Dahlmeier (Partenkirchen) verschaffte sich damit zudem die beste Ausgangsposition für die Verfolgung über zehn Kilometer am Montag (19.10 Uhr OZ/11.10 MEZ).

"Ein Auftakt, wie man sich ihn nur wünschen kann"

"Das ist ein Auftakt in die Spiele, wie man ihn sich nur wünschen kann. Jetzt werden die weiteren Wettkämpfe einfacher", sagte Bundestrainer Gerald Hönig und lobte seine Olympiasiegerin: "Ich habe selten eine Athletin gesehen, die solch ein Gesamtpaket hat wie Laura. Sie hat Druck gehabt und die schwierigen Verhältnisse dennoch hochkonzentriert gemeistert. Sie hat die richtigen Entscheidungen getroffen."

Durch Dahlmeiers Sieg tilgten die deutschen Biathletinnen gleich im ersten Wettkampf in Südkorea die Schmach von Sotschi. Bei den Winterspielen vor vier Jahren waren die Athletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) ohne Medaille geblieben. Dahlmeier trat mit ihrem Triumph zudem in die Fußstapfen von Kati Wilhelm, die 2002 für das bisher einzige deutsche Olympiagold im Frauen-Sprint gesorgt hatte. "Sie war vom Kopf her da, das war sehr souverän", lobte Wilhelm und erwartet noch mehr: "Wenn es mit einer Medaille losgeht, können das richtig große Spiele für Laura werden."

Auch andere deutsche Starterinnen mit guten Leistungen

Die anderen deutschen Starterinnen boten unter den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Alpensia Biathlon Centre ebenfalls eine gute Leistung. Vanessa Hinz (Schliersee/1/+40,3) lief auf einen starken fünften Platz, ihr fehlten knapp 15 Sekunden zu Bronze. Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/+53,7) landete nach ebenfalls einem Fehler im Stehendanschlag auf Rang zwölf. Die eigentlich so laufstarke Denise Herrmann (Oberwiesenthal/2/+1,19,6 Minuten) zeigte hingegen ungewohnte Schwächen in der Loipe und musste sich mit Platz 21 begnügen.

"Man wird ein bisschen Glück brauchen", prognostizierte Hönig angesichts der schwierigen Windverhältnisse kurz vor dem Start und forderte "ein konsequentes Auftreten" am Schießstand. Das zeigte Dahlmeier. Während die anderen Favoritinnen um Anastasiya Kuzmina (Slowakei), Darja Domratschewa (Weißrussland) und Kaisa Mäkäräinen (Finnland) reihenweise Fehler schossen, blieb Dahlmeier cool und als nur eine von drei Läuferinnen im Feld der 87 Starterinnen ohne Fehler. Sie reagierte am Schießstand auf den wechselnden Wind, nahm sich zwischen den Schüssen auch einmal etwas mehr Zeit und räumte am Ende alles ab.

Dahlmeiers erste Olympiamedaille

Auch auf der Strecke mit vielen kurzen Anstiegen zeigte sich Dahlmeier in glänzender Verfassung. Mit viel Entschlossenheit stürmte sie nach dem Start direkt den ersten kleinen Anstieg hoch - es sollte symbolisch für den Rest eines für sie unvergesslichen Rennens sein. Nach dem Liegendschießen noch Vierte, übernahm Dahlmeier nach dem Stehendanschlag die Führung und gab diese nicht mehr ab. Für Dahlmeier war es die erste Olympiamedaille ihrer Karriere. Bei ihren ersten Winterspielen vor vier Jahren hatte sie als bestes Ergebnis den elften Platz mit der Staffel erreicht.

Am Sonntag (20.15 Uhr OZ/12.15 MEZ) steht der 10-km-Sprint der Männer auf dem Programm. Dabei steht das Duell zwischen dem zweimaligen Olympiasieger Martin Fourcade (Frankreich) und dem Norweger Johannes Thingnes Bö im Mittelpunkt. Die deutschen Starter Simon Schempp, Benedikt Doll, Erik Lesser und Arnd Peiffer schielen zumindest auf Bronze.

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