Volleyballerinnen bei EM im Soll

SID
Mit einem Erfolg gegen die Tschechinnen könnte Deutschland zumindest Platz zwei sichern
© getty

Mit einem hart erkämpften Sieg haben die deutschen Volleyballerinnen bei der EM in Belgien und den Niederlanden Kurs auf die K.o.-Runde genommen, dabei aber erneut Schwächen offenbart. Gegen Außenseiter Rumänien tat sich das Team von Bundestrainer Luciano Pedullà beim 3:1 (25:14, 24:26, 25:14, 25:19) zwischenzeitlich schwer, holte aber am zweiten Spieltag der Gruppe D den ersten Erfolg.

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"Wir haben in allen Sätzen gut begonnen, dann aber manchmal unser Selbstvertrauen verloren. Wir haben nicht so gut angegriffen, wie wir das eigentlich können", sagte Pedullà: "Mit dem Sieg bin ich zufrieden, aber wir müssen uns noch steigern."

Mit einem weiteren Sieg gegen Tschechien am Montag kann der Vize-Europameister sich zumindest Platz zwei sichern und würde dann im Play-off-Spiel am Mittwoch auf den Dritten der Gruppe B treffen.

Die Spitzenposition und damit den direkten Einzug ins Viertelfinale haben die Schmetterlinge durch das 0:3 zum Auftakt gegen Mitfavorit Serbien wohl bereits verspielt. Lediglich ein Aussetzer der Serbinnen könnte Deutschland unter Umständen noch den ersten Platz bescheren.

Konzentration lässt nach

In Eindhoven zeigte der Weltranglistenneunte gegen die 28 Plätze schlechter eingestuften Rumäninnen zunächst eine gute Leistung. Doch die Konzentration ließ mit zunehmender Spieldauer nach.

Im zweiten Satz leistete sich der Favorit zu viele Fehler, die Annahme wackelte, die wichtigen Punkte machte der Gegner und glich folgerichtig aus. Danach agierte das Team um Spielführerin Margareta Kozuch wieder sicher und gewann letztlich souverän.

Auch am Vortag hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) gegen Serbien in der Annahme Schwächen offenbart. Im Aufschlag, Block und Angriff konnte das Team aber durchaus mithalten. "Dieses Spiel hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht", sagte Kozuch.

Schwache Vorbereitung

In der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt wurde kein Erfolgserlebnis verbucht, umso wichtiger war eine überzeugende Leistung zu Beginn. Pedullà hatte schon im Vorfeld den Druck von seiner verjüngten Mannschaft genommen und keine klare Zielvorgabe gemacht.

"Wir müssen uns in den ersten Spielen gut präsentieren, dann werden wir weitersehen", hatte der Italiener im Gespräch mit dem SID gesagt. Seine Schützlinge nahmen ihren Trainer beim Wort, ließen sich gegen Serbien auch von großen Rückständen nicht beeindrucken und überzeugten zumindest kämpferisch bis zum letzten Punkt.

Inwieweit der Sieg gegen Rumänien Rückschlüsse auf eine Verbesserung zulässt, wird sich erst im Härtetest gegen Tschechien am Montag zeigen. Nur eine Leistungssteigerung wird den fest eingeplanten Erfolg sichern.

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