Volleyballerinnen im Härtetest

SID
Die deutschen Damen spielen am Samstag gegen Serbien
© getty

Die Ausgangslage könnte wahrlich besser sein. Nach sieben Niederlagen in Serie starten die deutschen Volleyballerinnen ohne ein Erfolgserlebnis in die Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden.

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Luciano Pedulla hofft daher auf eine Initialzündung durch das erste Spiel. "Wir fangen hier ganz frisch an. Wenn wir gegen Serbien überzeugen, nehmen wir genug Selbstvertrauen mit", sagte der Bundestrainer im Gespräch mit dem SID.

Natürlich hätte sich der Italiener für Samstag (18 Uhr) einen leichteren Auftakt gewünscht. Gegen die Serbinnen, die nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation mit Rückenwind angereist sind, müssen die Schmetterlinge ihr bestes Spiel zeigen.

Um den Druck von seiner verjüngten Truppe zu nehmen, fordert Pedullà zumindest eine überzeugende Leistung. "Sollten wir nicht gewinnen, ist noch nichts verloren. Gegen Rumänien und Tschechien müssen wir aber auf jeden Fall siegen." Beim letzten Aufeinandertreffen beim Grand Prix schlug Deutschland die Serbinnen mit 3:0.

Der Vize-Europameister hat einen anstrengenden Sommer hinter sich. Nach den zum Teil vielversprechenden Leistungen bei den European Games in Baku und den drei Grand-Prix-Turnieren gab es zuletzt drei klare Niederlagen beim olympischen Testlauf in Rio de Janeiro. Im Rahmen der Vorbereitung setzte es noch zwei Pleiten gegen Italien und auch die letzten beiden Trainingsspiele gegen die Niederlande mit Ex-Coach Giovanni Guidetti kurz vor EM-Beginn gingen verloren.

"Wir sind bereit für die EM"

Trotzdem will Spielführerin Margareta Kozuch die Negativserie nicht überbewerten. "Eine Generalprobe kann bekanntlich gut oder schlecht laufen und gibt dennoch nicht unbedingt einen Aufschluss darüber, wie es anschließend bei der EM läuft", sagt die erfahrenste Akteurin im Team. Auch Pedullà ist sicher, dass sein Team nach der intensiven Vorbereitung konditionell und mental viel weiter ist. "Wir sind bereit für die EM", sagt der 58-Jährige.

Das Kontinentalturnier ist ein guter Gradmesser für die Olympia-Qualifikation in Ankara im Januar. Bei dem Achterturnier löst nur der Sieger direkt das Ticket, der Zweit- und Drittplatzierte bekommen zumindest eine weitere Chance. Spätestens bis dahin muss der Umbau der Mannschaft abgeschlossen sein.

Doch zunächst gilt es, die guten Trainingsleistungen endlich auch konstant im Wettkampf abzurufen. "Meine jungen Spielerinnnen hatten es schwer, ihnen fehlt einfach noch die Erfahrung. Aber mittlerweile sind sie soweit, auch mal die spielentscheidende Aktion zu bringen", so Pedulla. Der Altersdurchschnitt liegt bei 25,8 Jahren, viele Leistungsträger sind nach wie vor dabei.

Problemzone Mittelblocker

Allerdings muss Pedulla auf der Mittelblocker-Position den Abgang von Weltklasse-Akteurin Christiane Fürst verkraften, auch Routinier Stefanie Karg steht nicht mehr zur Verfügung. Die vier Nachrücker kommen gemeinsam auf 195 Einsätze im Nationaldress, allein Fürst bestritt 342 Länderspiele.

Beim Saisonhöhepunkt EM geht es in erster Linie darum, sich für das Ziel Olympia zu verbessern. Auch für Rio hat Pedullà den DVV-Chefposten übernommen: "Mit diesen Ambitionen bin ich angetreten, Deutschland zu den Sommerspielen zu führen und ich glaube fest daran, dass wir das schaffen."

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