ATP-Turnier in Köln: Sascha Zverev gewinnt Auftaktmatch in Köln gegen Verdasco und bekommt Beifall vom Band

SID
Alexander Zverev, Fernando Verdasco
© imago images / Sven Simon

Sein erstes Match in Deutschland nach 15 Monaten hat Alexander Zverev souverän gewonnen. Beim ATP-Turnier in Köln will der US-Open-Finalist Schwung für den Saison-Endspurt aufnehmen und endlich die Pleite im US-Open-FInale gegen Dominic Thiem vergessen. An diese denke er noch "20 bis 25-mal am Tag".

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Der Beifall vom Band war redlich verdient: Bei seiner Rückkehr nach Deutschland hat Alexander Zverev beim ATP-Turnier in Köln seine Auftakthürde in der leeren Lanxess-Arena souverän gemeistert.

Der US-Open-Finalist aus Hamburg ließ dem erfahrenen Spanier Fernando Verdasco beim 6:4, 6:1 keine Chance und zog problemlos ins Viertelfinale ein. Nach nur 63 Minuten verwandelte Zverev seinen ersten Matchball.

"Das Level im ersten Satz war extrem hoch, ich habe dann so weitergespielt, und er hat etwas nachgelassen", analysierte Zverev zufrieden seinen Auftritt, den ersten im Einzel in Deutschland nach fast 15 Monaten. Der zweite folgt am Freitag gegen den südafrikanischen Qualifikanten Lloyd Harris. "Ich kenne ihn überhaupt nicht, aber mein Bruder Mischa hat mal gegen ihn gespielt. Ihn werde ich fragen", sagte Zverev (23).

Sieben Asse, kein Doppelfehler und jede Menge gelungener Spielzüge: Elf Tage nach seinem Achtelfinal-Aus bei den French Open war Zverev in Köln voll auf der Höhe. Die Grippe, die ihn in Paris beeinträchtigt hatte, scheint vollkommen auskuriert zu sein. Die Enttäuschung des verlorenen US-Open-Endspiels vor vier Wochen steckt ihm dagegen noch in den Knochen.

Zverev denkt "jeden Tag 20 bis 25-mal" an US-Open-Niederlage

Ob er noch oft an seine vergebenen Chancen bei der Fünfsatz-Niederlage in New York gegen den Österreicher Dominic Thiem denke? "Was glauben Sie denn?", antwortete Zverev in Köln. "Jeden Tag denke ich 20 bis 25-mal daran. Auch in meinen Träumen."

Neue Erfolge sollten den Weltranglistensiebten aus dieser Schleife befreien, ein Triumph bei einem Turnier in Deutschland täte sicher gut, auch wenn die Unterstützung in Zeiten der Corona-Pandemie nur aus der Konserve kommt. "Das ist leider die neue Normalität", sagte Zverev: "Es ist, wie es ist."

Zur neuen Normalität gehört beim einst so aufbrausenden Jungstar auch ein neues Selbstverständnis. Als Nummer eins der Setzliste zweifelte er nie am Sieg über den früheren Top-10-Spieler Verdasco, seine Ziele gehen ohnehin weit über ein Achtelfinale hinaus. "Klar, wenn man an eins gesetzt ist, möchte man schon das Turnier auch gewinnen", sagte er.

Dieses Turnier und auch das zweite in der kommenden Woche, das ebenfalls in Köln stattfindet. Dafür hat Zverev - wie auch die Turnierdirektorin Barbara Rittner - die Hoffnung auf die Rückkehr der Zuschauer in die Lanxess-Arena nicht aufgegeben. "Natürlich wäre es schöner, wenn wir hier vor Tausenden Fans spielen könnten", sagte er. Zur Not tut es aber auch der Beifall vom Band.