Kurzbahn-EM: Triple-Rekord, Panne und Protest

SID
Im Vorlauf noch Schnellster musste sich Christian Diener im Finale über einen defekten Startsockel ärgern
© getty

Ein Triple-Rekord, eine Panne und ein Protest: Der Auftakt der Kurzbahn-EM in Kopenhagen geriet für das deutsche Schwimmteam äußerst turbulent. Während Brustschwimmer Fabian Schwingenschlögl über 50 Meter mit drei deutschen Rekorden innerhalb von sechs Stunden für großen Jubel sorgte, lieferte Christian Diener ein kleines Drama ab.

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Als Vorlaufschnellster brach der 24-Jährige im Finale über 200 m Rücken förmlich ein und landete abgeschlagen auf dem achten und letzten Platz. Der Olympiasiebte hatte in der Royal Arena offenbar große Probleme mit der Rückenstarthilfe, die nach Angaben des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) aus der Verankerung gerissen wurde. Das belegten auch die Videobilder.

Deshalb legte der DSV etwa eine Stunde nach dem Rennen offiziell Protest gegen die Wertung ein, doch dieser wurde in erster wie schließlich auch in zweiter Instanz abgelehnt. Die Begründung: Der Athlet selbst habe die Rückenstarthilfe eingestellt.

Überraschenderweise war Diener zur Hälfte des Rennens als Dritter immerhin auf Medaillenkurs gewesen. Der gefrustete Potsdamer wollte direkt nach seinem Rennen (1:53,41 Minuten) nichts sagen.

Schwingenschlögl mit drei Rekorden

Wenige Stunden zuvor war er im Vorlauf um fast vier Sekunden schneller gewesen - das sind im Schwimmen Welten. Im Finale wollte Diener eigentlich nach Gold greifen. "Wenn ich dafür nicht alles geben würde, dann weiß ich nicht, was ich hier verloren hätte", hatte Diener vor dem Finale gesagt. Bei der Weltmeisterschaft auf der Langbahn vor vier Monaten in Budapest war Diener an den harten Qualifikationsnormen gescheitert.

Deutlich glücklicher war Schwingenschlögl. Der 26-Jährige aus Neckarsulm stellte über 50 m Brust im Vorlauf, Halbfinale und Finale gleich drei deutsche Rekorde (26,22, 26,02 und 25,99) auf. Als Vierter fehlten ihm im Endlauf nur knapp drei Zehntelsekunden auf den Bronzerang, aber Schwingenschlögl war wegen seiner erfolgreichen Rekordjagd trotzdem glücklich: "Aller guten Dinge sind drei."

800 Meter Freistil: Köhler im Vorlauf stark

Sarah Köhler unterstrich derweil als Vorlaufschnellste über 800 m Freistil ihre Medaillenambitionen. Auch die Frankfurterin hatte die WM sportlich verpasst. "Ich habe mir selber gezeigt, dass ich vorne mitschwimmen kann", sagte Köhler, die bei der Universiade kürzlich zu drei Titeln und zwei deutschen Rekorde geschwommen war: "Das ist auch ein gutes Omen für nächstes Jahr."

Auch der Münchner Marius Kusch zog über 100 m Schmetterling auf Rang sechs (50,49) ins Finale am Donnerstag ein.

Am Donnerstag greifen auch die beiden deutschen Vorschwimmer Marco Koch und Philip Heintz ins Geschehen ein. Ein deutlich erschlankter Weltrekordler Koch startet auf seiner Paradestrecke 200 m Brust, der Olympiafünfte Heintz will über 400 m Lagen eine Medaille gewinnen.

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