Die behandelnde La-Sabana-Universitätsklinik unweit der kolumbianischen Hauptstadt Bogota bestätigte die Entlassung ihres prominenten Patienten und veröffentlichte ein Video wie Bernal mit einer Nackenstütze und begleitet von zwei Mitgliedern des Pflegepersonals das Krankenhaus verlässt. "Wieder im Leben zu sein, ist für mich wie eine Wiedergeburt", erklärte Bernal in dem Kurzfilm.
Bernal wäre bei dem Crash während einer Trainingsfahrt seines Ineos-Grenadiers-Teams nach eigener Aussage "beinahe gestorben". Der 25 Jahre alte Kolumbianer erlitt bei dem Zusammenprall mit einem plötzlich stoppenden Bus Brüche an einem Hals- und zwei Brustwirbeln, elf Rippen und einer Kniescheibe. Außerdem waren seine Lungen kollabiert und ein Zahn ausgeschlagen worden.
Zwischenzeitlich soll auch eine Querschnittslähmung gedroht haben. Insgesamt fünfmal musste sich der Giro d'Italia-Gewinner des vergangenen Jahres einem operativen Eingriff unterziehen. "Er ist jetzt in der Lage, seinen Rehabilitationsprozess zu beginnen", teilte die Klinik mit.
Rückkehr von Bernal noch offen
Die bevorstehenden Wochen hatte Bernal selbst bereits wenige Tage vor seiner Entlassung aus dem Krankenhaus als "das härteste Rennen" seines Lebens eingeschätzt. Er sei aber "Gott dankbar, dass er mit diese Prüfung auferlegt hat", schrieb Bernal in den sozialen Netzwerken zu einem Foto mit der Halskrause und zusätzlichen Schlauchverbindungen.
Zugleich blickte Bernal betont optimistisch auf seine sportliche Zukunft: "Es scheint, dass alles gut verlaufen ist. Nun muss ich mich erholen und an meinem Comeback arbeiten."
Nur kurze Zeit vor seinem Unfall hatte Bernal seinen Vertrag mit seinem britischen Team verlängert und seine Teilnahme an der diesjährigen Tour de France angekündigt. Ob Bernal, der 2020 im Jahr nach seinem Tour-Erfolg wegen Rückenproblemen bei der Grand Boucle ausgestiegen war und im Vorjahr zugunsten seines Giro-Debüts auf die Tour verzichtet hatte, bis zum Startschuss zur Tour am 1. Juli in Kopenhagen fit wird, erscheint derzeit offen.