Julius Brink und Jonas Reckermann reckten erst die Fäuste und dann ihre Goldmedaillen in den Himmel von Norwegen: Das deutsche Top-Duo holte erstmals gemeinsam den EM-Titel und sorgte für einen goldenen deutschen Abschluss der Europameisterschaft in Kristiangrad.
Rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt feierten die deutschen Top-Spieler ihren ersten Turniersieg 2011 - und das in einem deutschen Finale. Nach hartem Kampf besiegten die als Top-Favoriten gestarteten Ex-Weltmeister im Jonathan Erdmann und Kay Matysik (Berlin) 2:0 (25:23, 21:19). Den Medaillensatz für Deutschland komplettierten Sara Goller und Laura Ludwig durch ihre Bronzemedaillen.
Erster gemeinsamer EM-Titel
"Vor der Abreise nach Norwegen haben wir gesagt, dass wir die EM gewinnen wollen. Das hat uns ein wenig unter Druck gesetzt, weil viele den Sieg von uns erwartet haben. Aber am Ende haben wir es geschafft", sagte Reckermann erleichtert und bekannte: "Es war ein sehr hartes Spiel.
Das Gefühl des Triumphs bei einer EM ist für beide jedoch nicht neu: Reckermann hatte den Titel bereits 2002 und 2004 an der Seite von Markus Dieckmann, Brink 2006 mit dessen Zwillingsbruder Christoph geholt.
Doch auch die Geschlagenen Erdmann/Matysik hatten Grund zu feiern. Für das Berliner Duo ist die Silbermedaille der größte Triumph in ihrer gemeinsamen Zeit.
Die an Nummer Vier gesetzten Berliner hatten zudem im Halbfinale die Titelverteidiger Reinder Nummerdor/Richard Schuil aus den Niederlanden in zwei Sätzen (21:16, 21:17) ausgeschaltet und damit einen Prestige-Erfolg errungen.
Bronze für Goller/Ludwig
Für die Berlinerinnen Goller und Ludwig platzte durch die 0:2-Niederlage im Halbfinale gegen die Österreicherinnen Barbara Hansel/Sara Montagnolli dagegen der Traum vom dritten EM-Triumph nach 2008 und 2010.
"Bronze schmeckt bitterer als Gold", sagte Laura Ludwig: "Die Niederlage im Halbfinale war sehr bitter und die letzten zwei Stunden vor dem Spiel um Platz 3 schwer. Dann haben wir uns wieder konzentriert und fokussiert. Es ist schön, das Turnier mit einem Sieg abgeschlossen zu haben."
Goller fügte an: "Wir sind stolz auf die Bronzemedaille, aber es bleibt natürlich ein bitterer Beigeschmack." Gold ging an die Italienerinnen Greta Cicolari/Marta Menegatti, die das Finale gegen Hansel/Montagnolli klar mit 2:0 (21:10, 21:12) gewannen.