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NBA: Dallas Mavericks gewinnen erstmals ohne Luka Doncic - Nets-Youngster jagt LeBron James, Klay Thompson explodiert

Von Ole Frerks
Josh Green zeigte gegen die Jazz sein bisher vielleicht bestes NBA-Spiel.
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Zum ersten Mal in dieser Spielzeit konnten die Dallas Mavericks ein Spiel ohne Luka Doncic gewinnen, weil zwei Youngster über sich hinauswuchsen. Cam Thomas schreibt derweil für die Brooklyn Nets Geschichte.

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Klay Thompson spielt gegen die OKC Thunder eine sensationelle Halbzeit, Jayson Tatum führt die Boston Celtics zum nächsten Erfolg.

Donovan Mitchell und die Cavaliers hatten mit Washington keine große Mühe.
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Washington Wizards (24-29) - Cleveland Cavaliers (34-22) 91:114 (BOXSCORE)

  • Dritter Sieg in Folge für die Cavaliers, die zum fünften Mal in Serie die gleiche Starting Five aufbieten konnten und so langsam wieder ihren Rhythmus zu finden scheinen. In Washington zeigte Cleveland eine seiner besseren Offensivleistungen dieser Saison und kontrollierte das Spielgeschehen nahezu von Beginn an, über die gesamte zweite Hälfte waren die Gäste mit mindestens 17 Punkten vorne.
  • Jarrett Allen (23 Punkte, 10/13 FG, 8 Rebounds) und Darius Garland (23, 9/15, 5 Assists) waren die Topscorer in einer sehr ausgeglichenen Cavs-Mannschaft mit sechs Spielern in Double Figures. Als Team versenkten die Cavs 56 Prozent ihrer Feldwürfe und 41 Prozent ihrer Dreier, dagegen kamen die Wizards mitnichten an, bei denen Bradley Beal und Kyle Kuzma nicht eingesetzt wurden.
  • Kristaps Porzingis (18) und Will Barton (15) stemmten sich noch am ehesten gegen die Niederlage, waren jedoch machtlos, zumal die Wizards nur 6 von 28 von der Dreierlinie versenkten. Washington hat nun drei Spiele in Folge verloren, nachdem zuvor sechs Spiele in Folge gewonnen wurden.
Jayson Tatum erzielte gegen Detroit 34 Punkte.
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Detroit Pistons (14-40) - Boston Celtics (38-16) 99:111 (BOXSCORE)

  • Es war kein guter Start für Jayson Tatum in Detroit - die ersten fünf Würfe gingen allesamt daneben, dazu plagten ihn in Halbzeit eins neben zehn vergebenen Feldwürfen auch noch Foul-Probleme. Doch wichtig ist das Finish: Nach der Pause dominierte der MVP-Kandidat (34 Punkte, 11/24 FG, 11 Rebounds, 6 Assists) und führte die Celtics zu einem beinahe ungefährdeten Sieg bei den Pistons.
  • Allein im dritten Viertel erzielte Tatum 18 Punkte und half dabei, dass Boston sich absetzen konnte. Detroit kämpfte sich im Schlussviertel zwar nochmal bis auf 7 Punkte heran, als Tatum saß, nach seiner Rückkehr fand er jedoch prompt Robert Williams III (15 Punkte, 15 Rebounds) für einen Alley-Oop und brachte den Sieg dann gemeinsam mit dem ebenfalls bärenstarken Derrick White (23 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists) nach Hause. Jaylen Brown verpasste die Partie krankheitsbedingt, für ihn durfte Sam Hauser erstmals in seiner Karriere starten und fünf Dreier für 15 Punkte in der ersten Halbzeit versenken.
  • Bei den Pistons war Bojan Bogdanovic mit 21 Punkten der auffälligste Akteur, Killian Hayes verzeichnete von der Bank kommend 17 Punkte und 9 Assists. Die Pistons haben acht ihrer letzten zehn Spiele verloren und weiter die schwächste Bilanz in der Eastern Conference.
Cam Thomas ergreift seine Chance bei den Brooklyn Nets.
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Brooklyn Nets (32-21) - L.A. Clippers (31-26) 116:124 (BOXSCORE)

  • Es gab Phasen in dieser Spielzeit, da konnte Cam Thomas bei den Nets kaum mal die Bank verlassen und war kein wesentlicher Teil der Rotation. Nun fehlen bekanntermaßen ein paar Spieler nach dem Kyrie-Irving-Trade, der am Montagabend deutscher Zeit final wurde - also entstehen Möglichkeiten. Für alle, aber vor allem für Thomas! Obwohl die Clippers diese Partie am Ende gewannen, schrieb der junge Guard dabei ein Stückchen NBA-Geschichte.
  • Nachdem der 21-Jährige im vorigen Spiel gegen Washington 44 Punkte erzielt hatte, waren es diesmal 47 - lediglich LeBron James war in der Historie bei Back-to-Back-40-Punkte-Spielen jünger. Und Thomas zeigte dabei sein ganzes Arsenal: Drives, wilde Würfe aus dem Dribbling, tiefe Dreier, lange klappte fast alles. Thomas traf 15/29 aus dem Feld und 7/11 von der Dreierlinie, hinzu kamen auch noch 11 Freiwürfe (10 Treffer). Gemeinsam mit Edmond Sumner (23 Punkte) und Nic Claxton (15, 16 Rebounds, 3 Blocks) stellte er die Clippers vor mächtige Probleme, obwohl Brooklyn auf eine arg ausgedünnte Rotation zurückgreifen musste.
  • Am Ende hatten die Clippers dennoch die Oberhand, weil sie das Spiel in den Schlussminuten dominierten. Thomas traf dreieinhalb Minuten vor Schluss Freiwürfe zur 4-Punkte-Führung für Brooklyn, darauf folgten 9 unbeantwortete Clippers-Punkte, bei denen Kawhi Leonard (24 Punkte, 6 Assists) fast überall seine Hände im Spiel hatte. Topscorer bei den Gästen war indes Paul George mit 29 Zählern, auch Ivica Zubac war mit 19 und 12 Rebounds stark. Die Clippers haben acht ihrer letzten zehn Spiele gewonnen.
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Chicago Bulls (26-27) - San Antonio Spurs (14-40) 128:104 (BOXSCORE)

  • Die Bulls tun sich in dieser Spielzeit oftmals schwer mit den schwächeren Teams, davon war in dieser Partie aber ausnahmsweise mal nichts zu sehen. Beziehungsweise: Nur über drei Viertel war es ein Spiel auf Augenhöhe, danach wurde es beinahe albern. Das vierte Viertel ging mit 38:19 an Chicago!
  • Die Spurs hatten sich zuvor gut verkauft und zeitweise auch geführt, nur 5 Punkte trennten beide Teams vor dem letzten Durchgang. Vier Starter punkteten zweistellig, darunter Keldon Johnson (21) und Jakob Pöltl (14, 9 Rebounds). Doch im letzten Durchgang spielten auf einmal nur noch die Bulls.
  • Ein 18:3-Lauf eröffnete das Schlussviertel, Andre Drummond (21 Punkte, 9/9 FG, 15 Rebounds in 21 Minuten von der Bank) versenkte dabei einen Dunk nach dem anderen. Kurz darauf folgte ein weiterer 15:0-Lauf, diesmal vor allem durch Zach LaVine (20, 7/14) angetrieben. Danach war das Spiel natürlich entschieden, dreieinhalb Minuten vor dem Ende leerte auch Bulls-Coach Billy Donovan seine Bank.
  • Chicago hat nun vier seiner letzten fünf Spiele gewonnen, stark war dabei auch erneut Nikola Vucevic (22, 12 Rebounds). San Antonio hat neun Niederlagen in Folge kassiert.
27 Punkte von Jalen Green waren gegen die Kings nicht genug.
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Houston Rockets (13-41) - Sacramento Kings (30-23) 120:140 (BOXSCORE)

  • Die Offense der Kings bleibt nach wie vor eine Augenweide. In dieser Partie bekamen die Rockets ihre Firepower zu spüren, Sacramento versenkte unter anderem 21 Dreier und über 58 Prozent aus dem Feld. Spieler des Spiels war diesmal der jüngste, Keegan Murray verbesserte sein Career-High auf 30 Punkte und knackte als erster Rookie in dieser Spielzeit acht Treffer von Downtown (zwölf Versuche). Es war gleichzeitig ein neuer Franchise-Rekord für getroffene Dreier in einem Spiel von einem Rookie.
  • Murray war indes mitnichten auf sich allein gestellt, vielmehr gefiel Sacramento mal wieder mit seiner Ausgeglichenheit, sechs Spieler punkteten zweistellig. Malik Monk lief im vierten Viertel heiß und kam auf 20 Punkte (4/7 Dreier), Domantas Sabonis machte wieder mal von allem etwas (17, 10 Assists, 7 Rebounds). De'Aaron Fox und Kevin Huerter erzielten jeweils 16 Punkte für den Drittplatzierten der Western Conference.
  • Bei den Rockets war Jalen Green mit 27 Punkten der beste Spieler, Alperen Sengün kam auf 15 sowie je 7 Rebounds und Assists. Houston war spät im dritten Viertel nochmal auf 6 Punkte dran, stolperte danach jedoch mal wieder über die miese Defense und kassierte allein im Schlussviertel 41 Punkte.
Josh Green zeigte gegen die Jazz sein bisher vielleicht bestes NBA-Spiel.
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Utah Jazz (27-28) - Dallas Mavericks (29-26) 111:124 (BOXSCORE)

  • Kein Kyrie Irving, kein Luka Doncic, (sowieso) kein Spencer Dinwiddie oder Dorian Finney-Smith - kein Problem! Denn die Mavericks hatten ja noch zwei Youngster, die von nun an wohl beide größere Rollen einnehmen werden: Josh Green und Jaden Hardy führten Dallas mit jeweils 29 Punkten zum ersten Sieg überhaupt in dieser Spielzeit ohne Doncic im Lineup (die Bilanz steht nun bei 1-7).
  • Beide Youngster sollten im Trade für Irving unbedingt behalten werden, beide zeigten, warum sich das aus Mavs-Sicht lohnte. Vor allem Green (10/17 FG) begeisterte mit einem kontrollierten und gleichzeitig aggressiven Auftritt, er verzeichnete am Ende auch den höchsten Plus/Minus-Wert eines Mavs-Spielers in dieser Saison (+39!). Hardy versenkte von der Bank kommend vier Dreier und traf jeden seiner neun Freiwürfe, für beide Spieler waren die 29 ein neuer Karrierebestwert.
  • Die Mavs, bei denen Christian Wood nach seiner Verletzungspause ins Lineup zurückkehrte (6 Punkte, 1/7 FG, 9 Rebounds, 4 Assists), profitierten dabei allerdings auch von ihrer guten Defense. Utah startete mit 37 Punkten im ersten Viertel zwar brandheiß ins Spiel und führte früh mit 15, die Jazz kühlten jedoch merklich ab und waren vor allem von Downtown nicht gut aufgelegt (6/31 3FG). Lauri Markkanen blieb erstmals seit einer halben Ewigkeit unter 20 Punkten (19, 9/17 FG), Jordan Clarkson war mit 26 Punkten Topscorer, hatte allerdings auch schon effizientere Spiele (7/19). Mike Conley Jr. kam auf 10 Punkte und 11 Assists.
  • Bei den Mavs wird bereits am Mittwoch mit dem Debüt von Irving gerechnet, wenn es gegen die Clippers geht. Da Doncic aber noch ausfällt, werden die beiden Star-Guards frühestens am Wochenende zum ersten Mal gemeinsam auflaufen.
Giannis Antetokounmpo dominierte bei seinem Kurzeinsatz gegen Portland.
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Portland Trail Blazers (26-28) - Milwaukee Bucks (37-17) 108:127 (BOXSCORE)

  • Die Bucks-Walze kommt immer mehr ins Rollen, acht Siege in Folge hat der Meister von 2021 nun angehäuft und wieder Tuchfühlung zur Spitze der Eastern Conference aufgenommen. In Oregon trafen die beiden frisch gekürten Players of the Week ihrer jeweiligen Conferences aufeinander, es wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt ein Privatduell zwischen Damian Lillard und Giannis Antetokounmpo. Dafür hatte letzterer ohnehin zu viel Unterstützung.
  • Milwaukee führte das gesamte Spiel über, sehr lange war der Vorsprung dabei zweistellig. Topscorer war ausnahmsweise Brook Lopez, der 27 Punkte und 9 Rebounds auflegte und nebenbei die 15.000-Punkte-Marke für seine Karriere knackte. Giannis war trotz Foul-Problemen nicht weniger stark (24, 9/14, 13 Rebounds, 8 Assists in 23 Minuten) und auch Jrue Holiday knackte die 20 Punkte (dazu 8 Assists).
  • Die Bucks waren nicht nur wesentlich effizienter als Portland, sie waren auch körperlich komplett überlegen und holten fast doppelt so viele Rebounds wie das gegnerische Team (55:28).
  • Bei den Blazers legte Lillard 28 Punkte auf (7/18), Anfernee Simons lieferte 21. Mit nur 9/36 von der Dreierlinie hatte Portland jedoch keine realistische Chance gegen das zuletzt beste Team der NBA.
Heiß, heißer, Klay Thompson in der ersten Halbzeit gegen die OKC Thunder.
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Golden State Warriors (28-26) - Oklahoma City Thunder (25-28) 141:114 (BOXSCORE)

  • Es gibt sie nach wie vor, diese Tage, an denen der Ring für Klay Thompson aussieht wie der Ozean. Dies war so ein Tag: Sieben Dreier traf Klay allein in Halbzeit eins, in der zweiten kamen fünf weitere hinzu und es hätten wohl auch noch mehr werden können, wäre das Spiel nicht frühzeitig entschieden gewesen. Am Ende standen 42 Punkte (15/22 FG, 12/16 3FG) für Thompson zu Buche, stilecht ohne einen einzigen Freiwurf.
  • Es war das achte Spiel mit mindestens zehn Dreiern in seiner Karriere, nur sein berühmter Backcourt-Partner hat mehr (22). Die Splash Brothers sind auch die einzigen Akteure der NBA-Geschichte mit jeweils mehr als einem 12+-Dreier-Spiel.
  • Klay war indes nicht alleine dafür verantwortlich, dass die Warriors ohne Stephen Curry so deutlich gegen OKC gewinnen konnten. Jordan Poole spielte seinen Part sehr stark und stellte mit 12 Assists einen neuen Karrierebestwert auf, auch er scorte zudem sehr effizient (21, 8/14) und hatte seinen Anteil daran, dass Golden State ein überragendes Shooting-Spiel zeigte (26/50 3FG).
  • Die Thunder konnten da nicht mithalten, schon gar nicht von Downtown (11/32). Shai Gilgeous-Alexander hatte eins seiner schwächeren Spiele in dieser Saison (20, 6/16), Aaron Wiggins (19) und Tre Mann (18) sorgten ansonsten noch für Scoring. Gegen den ultimativen Thunder-Killer Thompson war jedoch kein Kraut gewachsen.
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