Kuriosum um zwei Top-Talente! Warum Spaniens Olympia-Auswahl viele Hoffnungen weckt

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Nach dem EM-Titel zählt Spanien auch zu den Top-Favoriten auf den Sieg beim olympischen Fußballturnier. Ein Blick auf 2021 und den aktuellen Olympia-Kader bestärkt Hoffnungen auf eine goldene Ära.

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Alex Baena vom FC Villarreal (22) und Fermin Lopez vom FC Barcelona (21) könnte in diesem Sommer ein ganz besonderes Double gelingen: Vor wenigen Tagen gewannen die beiden talentierten Mittelfeldspieler mit Spanien die EM, nun stehen sie auch im Kader für das olympische Fußballturnier. In Deutschland reichte es zwar nur zu Einwechslungen, in Frankreich dürften ihnen dagegen wichtigere Rollen zukommen.

Spanien startet am Mittwoch um 15 Uhr gegen Usbekistan ins Turnier, anschließend geht es in der Gruppenphase noch gegen die Dominikanische Republik und Ägypten. 16 Nationen sind qualifiziert, davon lediglich vier aus Europa. Gemeinsam mit Gastgeber Frankreich (um Bayern-Neuzugang Michael Olise und BVB-Wunschspieler Rayan Cherki) sowie Argentinien (um Weltmeister Julián Álvarez und den gehypten Claudio Echeverri) gilt Spanien als einer der Top-Favoriten.

Zählt man den EM-Kader um Regisseur Rodri und die beiden spektakulären Flügelstürmer Lamine Yamal und Nico Williams mit dem Olympia-Aufgebot zusammen, bietet sich ein beängstigendes Sammelsurium an herausragenden Spielern und solchen, die das noch werden könnten. Spanien steht vor einer goldenen Ära, könnte den Weltfußball künftig ähnlich dominieren wie zwischen 2008 und 2012.

Speziell im Mittelfeld ist die Auswahl auch hinter dem (keineswegs betagten) Trio aus dem EM-Finale beeindruckend: die beiden Double-Jäger, dazu neben Lopez noch zwei weitere Barça-Kicker. Der derzeit verletzte Gavi und der von Toni Kroos aus dem Turnier getretene Pedri. Aber noch wichtiger: Im Olympia-Kader stehen Talente, die in absehbarer Zeit die schon jetzt älteren Stammspieler der EM beerben könnten. Vor allem im Sturmzentrum und in der Innenverteidigung.

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Spaniens Olympia-Kader: Wer könnte in die A-Nationalmannschaft rücken?

Atlético Madrids Samu Omorodion gilt mittelfristig als möglicher Nachfolger für Alvaro Morata (31). Dem 20-jährigen Sturmtank gelang in der vergangenen Saison bei seiner Leihe zu Deportivo Alavés der Durchbruch. Neun Treffer markierte er in der Primera Division, nun kehrte er zu seinem Stammklub zurück. Dort gibt es eine Vakanz im Sturmzentrum - weil ausgerechnet Morata zur AC Milan gewechselt ist.

Die EM-Innenverteidigung bildeten Aymeric Laporte, 30 Jahre alt und in Saudi-Arabien aktiv, sowie Robin Le Normand (27). Größter Hoffnungsträger für die Zukunft ist hier Pau Cubarsi. Der 17-Jährige glänzte in der Rückrunde schon bei Barças Profis. Nationaltrainer Luis de la Fuente belohnte ihn mit seinem Länderspieldebüt und berief ihn sogar in den vorläufigen EM-Kader. Anders als Baena und Lopez schaffte es Cubarsi aber nicht ins finale Aufgebot und kann somit ausgeruht ins Olympia-Turnier starten.

Sowohl bei Olympia als auch künftig bei Barça und womöglich irgendwann in der A-Nationalmannschaft könnte Cubarsi gemeinsam mit Eric Garcia die Innenverteidigung bilden. Noch ist aber unklar, ob der 23 Jahre alte Garcia nach seiner erfolgreichen Leihe zum Überraschungsklub FC Girona langfristig bei Barça bleibt. Ein dritter potenzieller Innenverteidiger der Zukunft: Cristhian Mosquera (20), Stammspieler vom FC Valencia.

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De la Fuente und sieben Spieler: Von Olympia 2021 zum EM-Titel 2024

Etwas Dürre besteht lediglich auf der Position des Rechtsverteidigers: Real Madrids Dani Carvajal befindet sich zwar in Topform, ist aber schon 32 Jahre alt. Sein 38-jähriger Vertreter Jesus Navas trat nach der EM zurück. Bei Olympia dürfte rechts hinten Juanlu Sanchez (20) verteidigen, in der vergangenen Saison lediglich Rotationsspieler bei Navas' Sevilla.

Dass sich spanische Talente bei Olympia für die A-Nationalmannschaft empfehlen, ist übrigens allerbeste Tradition. 2021 verlor Spanien das Finale gegen Brasilien erst in der Verlängerung. Trainer war de la Fuente, auf dem Platz standen zahlreiche Spieler, mit denen er jetzt die EM gewonnen hat. Final-Siegtorschütze Mikel Oyarzabal traf auch im Olympia-Endspiel. Außerdem im Einsatz: Keeper Unai Simon, Marc Cucurella, Dani Olmo, Pedri, Mikel Merino und Martin Zubimendi.

Als Spanien 1992 beim Heim-Turnier in Barcelona letztmals den Titel holte, glänzten Pep Guardiola und Luis Enrique. Dieser Triumph ist gleichzeitig bis heute der letzte einer europäischen Mannschaft bei Olympia. Seitdem gingen sämtliche Titel nach Afrika oder Südamerika. Die vergangenen beiden Ausgaben gewann jeweils Brasilien: 2016 im Finale gegen Deutschland, 2021 gegen de la Fuentes Spanien.

Fußball bei Olympia 2024: Die heutigen Spiele im Überblick

DatumUhrzeit (MEZ)Mannschaft 1Mannschaft 2OrtGruppe
24. Juli 202415 UhrArgentinienMarokkoSaint-ÉtienneB
24. Juli 202415 UhrUsbekistanSpanienParisC
24. Juli 202417 UhrÄgyptenDominikanische RepublikNantesC
24. Juli 202417 UhrGuineaNeuseelandNizzaA
24. Juli 202419 UhrJapanParaguayBordeauxD
24. Juli 202419 UhrIrakUkraineLyonB
24. Juli 202421 UhrFrankreichUSAMarseilleA
24. Juli 202421 UhrMaliIsraelBordeauxD