DFB-Team: Gilt das Leistungsprinzip? Die 26 Spieler des Nagelsmann-Kaders im Formcheck

Von Nino Duit
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Den Bundestrainern Joachim Löw und Hansi Flick wurde gerne vorgeworfen, ihre DFB-Kader nicht nach dem Leistungsprinzip zusammenzustellen. Wie schaut es bei Nachfolger Julian Nagelsmann aus?

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Ein Blick auf die 26 nominierten Spieler für die USA-Reise des DFB-Teams zeigt: Auch der neue Bundestrainer berief einige Reservisten. Der Formcheck vor den Länderspielen gegen die USA am Samstag (21 Uhr) und Mexiko in der Nacht auf Mittwoch (2 Uhr).

Oliver Baumann
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Oliver Baumann (Tor, TSG Hoffenheim)

Als Stammkeeper und Kapitän hat Baumann großen Anteil am Hoffenheimer Höhenflug. Dank fünf Siegen aus den ersten sieben Spielen rangiert die TSG in der Bundesliga aktuell auf einem starken fünften Platz.

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Bernd Leno (Tor, FC Fulham)

Leno ist beim FC Fulham unumstritten gesetzt. An den ersten acht Spieltagen kassierte der Keeper bisher 13 Gegentore, mit seiner Mannschaft rangiert er im Tabellenmittelfeld.

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Marc-Andre ter Stegen (Tor, FC Barcelona)

Ter Stegen wurde bei Barca im Sommer zum Vizekapitän befördert. Weil Sergi Roberto aber oft nur Reservist ist, darf der deutsche Keeper die Binde regelmäßig tragen. Der Saisonstart mit Barça glückte, ter Stegen blieb in den ersten elf Pflichtspielen sechsmal ohne Gegentor.

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Kevin Trapp (Tor, Eintracht Frankfurt)

Unter obskuren Umständen sah Trapp beim Europa-League-Spiel gegen PAOK am Donnerstag die Rote Karte, er selbst sprach anschließend von einem "Skandal". Als Kapitän ist er im Frankfurter Tor gesetzt.

Inter Mailand, Atalanta Bergamo, Robin Gosens
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Robin Gosens (Abwehr, Union Berlin)

Seine Mannschaft stolpert aktuell zwar von Niederlage zu Niederlage, Gosens selbst hat daran aber den geringsten Anteil. Zumeist zählt der Sommer-Neuzugang von Inter Mailand zu den auffälligsten Union-Spielern, ihm gelangen schon vier Treffer.

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Mats Hummels (Abwehr, Borussia Dortmund)

Seit Monaten hat sich Hummels mit starken Leistungen für ein Nationalmannschafts-Comeback empfohlen, auch der Saisonstart gelang. Beim 4:2-Sieg gegen Union wurde er zwar mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt, laut Hummels sei aber "alles okay".

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David Raum (Abwehr, RB Leipzig)

Raum ist unter Leipzig-Trainer Marco Rose links hinten aktuell gesetzt - und er zahlt zurück. In den ersten zehn Pflichtspielen gelangen ihm bereits vier Scorerpunkte.

Real Madrid, International, Primera Division, Champions League, Antonio Rüdiger
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Antonio Rüdiger (Abwehr, Real Madrid)

Unter Hansi Flick war Rüdiger unumstrittener Abwehrchef, durch den Trainerwechsel und Hummels' Rückkehr könnte diese Position in Gefahr geraten. Bei Real ist Rüdiger unumstrittener Stammspieler in der Innenverteidigung.

Champions League, BVB, PSG, Niklas Süle
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Niklas Süle (Abwehr, Borussia Dortmund)

Süle hat seinen Stammplatz in der Dortmunder Innenverteidigung neben Hummels an Nico Schlotterbeck verloren, zuletzt wurde er stets nur eingewechselt. Beim 4:2-Sieg gegen Union gelang Schlotterbeck ein Traumtor. Kurioserweise fehlt dieser aber anders als Süle in Nagelsmanns Kader.

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Jonathan Tah (Abwehr, Bayer Leverkusen)

Stammspieler bei den Überfliegern aus Leverkusen: In Xabi Alonsos 3-4-2-1-System ist Tah in der Dreierkette gesetzt, in der Nationalmannschaft überzeugte er zuletzt als Rechtsverteidiger - und könnte dort mangels Alternativen auch künftig zum Einsatz kommen.

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Malick Thiaw (Abwehr, AC Mailand)

Thiaw ist bei Milan in der Innenverteidigung gesetzt und präsentiert sich auch ziemlich solide. Bei der 1:5-Derbypleite gegen Inter erlebte er Mitte September aber einen schwarzen Tag. An den ersten beiden Gegentoren trug er eine Mitschuld, die Gazzetta dello Sport nannte Thiaws Leistung "Horror".

Robert Andrich, DFB-Team
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Robert Andrich (Mittelfeld, Bayer Leverkusen)

In der Bundesliga stand Andrich in der bisherigen Saison erst einmal in der Startelf: Gegen den FC Bayern - und da wurde er zur Halbzeit ausgewechselt. Aktuell kommt Andrich im defensiven Mittelfeld an Granit Xhaka und Exequiel Palacios nicht vorbei. "Es ist tatsächlich seit vier Jahren, in denen ich in der Bundesliga spiele, die schwierigste Phase für mich persönlich", sagt er selbst.

Julian Brandt, BVB
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Julian Brandt (Mittelfeld, Borussia Dortmund)

Brandt zeigte im Laufe der Saison schon mehrere gefällige Leistungen für Dortmund. In den vergangenen sechs Bundesligaspielen gelang ihm jeweils ein Scorerpunkt.

Chris Führich, VfB Stuttgart, Bundesliga
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Chris Führich (Mittelfeld, VfB Stuttgart)

Gäbe es Wunderstürmer Serhou Guirassy nicht, wäre wohl Führich das Gesicht des Stuttgarter Höhenflugs. Der Linksaußen sammelte bereits sieben Torbeteiligungen, in den vergangenen drei Bundesligaspielen verzeichnete er jeweils einen Assist.

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Leon Goretzka (Mittelfeld, FC Bayern München)

Von einstigen Glanzzeiten ist Goretzka zwar weiterhin entfernt, im Vergleich zur Vorsaison steigerte er sich aber deutlich. Im defensiven Mittelfeld darf er meist statt Konrad Laimer neben Joshua Kimmich beginnen, beim DFB-Pokalspiel gegen Preußen Münster gab er einen veritablen Innenverteidiger.

Pascal Groß
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Pascal Groß (Mittelfeld, Brighton & Hove Albion)

Groß ist im defensiven Mittelfeld des Premier-League-Überraschungsklubs gesetzt. Zuletzt verpasste er drei Spiele wegen muskulärer Probleme, ehe er beim Europa-League-Spiel gegen Olympique Marseille am Donnerstag in die Startelf zurückkehrte und direkt ein Tor erzielte.

Ilkay Gündogan
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Ilkay Gündogan (Mittelfeld, FC Barcelona)

Nach dem Triple mit Manchester City wechselte Gündogan im Sommer nach Barcelona. Anpassungsschwierigkeiten scheint er dort keine zu haben. In den bisherigen elf Pflichtspielen fehlte er nur einmal in der Startelf.

Jonas Hofmann, Bayer Leverkusen
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Jonas Hofmann (Mittelfeld, Bayer Leverkusen)

Hofmanns kontroverser Wechsel von Gladbach nach Leverkusen hat sich zumindest sportlich ausgezahlt: In den ersten zehn Pflichtspielen der Saison sammelte er ebenso viele Scorerpunkte.

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Joshua Kimmich (Mittelfeld, FC Bayern München)

Trainer Thomas Tuchel forderte beim FC Bayern im Sommer einen neuen defensivorientierten Sechser, bekam aber keinen. Insofern füllt diese Position Kimmich aus - und macht das auch sehr ordentlich. Stand in jedem Pflichtspiel in der Startelf, trug oft die Kapitänsbinde und sammelte schon fünf Assists.

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Jamal Musiala (Mittelfeld, FC Bayern München)

Musiala durchlebt gerade einen kleineren Durchhänger. Zum Saisonstart hatte er mit muskulären Problemen zu kämpfen, weshalb er auch die September-Länderspielphase verpasste. Am Sonntag gegen Freiburg kam er nur von der Bank. Mit überragenden Einzelaktionen half er seiner Mannschaft im Laufe der Saison aber schon wiederholt.

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Leroy Sané (Mittelfeld, FC Bayern München)

Sané ist aktuell wohl der formstärkste deutsche Fußballer. Beim FC Bayern reiht er eine Galavorstellung an die nächste.

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Florian Wirtz (Mittelfeld, Bayer Leverkusen)

Der dritte Leverkusener im DFB-Aufgebot - selbstverständlich ebenfalls in blendender Verfassung. Wirtz sammelte in der laufenden Saison bereits sieben Scorerpunkte.

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Kevin Behrens (Angriff, Union Berlin)

Der Mittelstürmer legte zwar einen grandiosen Saisonstart mit vier Treffern in den ersten beiden Bundesligaspielen hin, baute seitdem aber stark ab. Bei den zuletzt sieben Niederlagen hintereinander gelang ihm kein einziger Scorerpunkt.

Niclas Füllkrug
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Niclas Füllkrug (Angriff, Borussia Dortmund)

Nach seinem Wechsel von Werder Bremen zu Dortmund tat sich Füllkrug zunächst schwer, kam zuletzt aber besser in Form. Bei den beiden Siegen gegen Hoffenheim und Union erzielte er jeweils ein Tor.

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Kai Havertz (Angriff, FC Arsenal)

Im Sommer wechselte Havertz für 75 Millionen Euro von Chelsea zu Arsenal, seitdem musste er viel Spott ertragen. Bei einer "Cross- und Volley-Challenge" im Rahmen eines Testspiels legte er das schlechtestes Ergebnis der Geschichte hin, später wählten ihn Berater zum schlechtesten Transfer des Sommers. Havertz stand nur in einem der vergangenen vier Premier-League-Spiele in der Startelf. Bei Arsenals 1:0-Sieg gegen Meister Manchester City am Sonntag wurde er erst spät eingewechselt, bereitete dann aber Gabriel Martinellis Siegtor vor. Wegen einer Zahn-OP stößt er erst mit Verspätung zum DFB-Team.

Thomas Müller
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Thomas Müller (Angriff, Bayern München)

Unumstrittener Stammspieler ist Müller beim FC Bayern nicht mehr: Er pendelt bisher zwischen Bank (öfter) und Startelf (seltener), seine Leistungen pendeln zwischen unauffällig und Weltklasse. Ein Tor gelang ihm zwar noch nicht, dafür besorgte er aber schon drei Assists.

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