FC Bayern München: "Sogar besser als Alaba" - Talente des FCB, die den Durchbruch nicht geschafft haben

Von SPOX
CHRISTOPH KNASMÜLLNER (von 2008 bis 2011 beim FC Bayern): Knasmüllner wechselte 2008 zusammen mit David Alaba aus der Jugendabteilung von Austria Wien zum FC Bayern. Im Gegensatz zu Alaba fehlte ihm aber offenbar die richtige Einstellung.
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Mit Thomas Müller und David Alaba schafften es in den vergangenen Jahren lediglich zwei Spieler aus der Jugend des FC Bayern München bis an die Weltspitze. Wir blicken deshalb auf FCB-Talente, die den Durchbruch nicht schafften.

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Für die Entdeckung der Juwelen war jahrelang Hermann Gerland zuständig. Einige Talente wie Müller oder Alaba wurden dank ihm zu Weltstars. Andere verpassten den Durchbruch und verschwanden teils in Niederungen des Fußballs. Eine Auswahl.

Zur Information: Es wurden sowohl Eigengewächse als auch transferierte Spieler berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Ankunft durften die Spieler maximal 22 Jahre alt sein, um noch als Talent durchzugehen. Ein Jan Schlaudraff (beim Wechsel zum FC Bayern 23 Jahre alt) fällt somit beispielsweise weg.

Ryan Gravenberch, FC Bayern
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Ryan Gravenberch (2022/23 beim FC Bayern)

Der Niederländer wa sportlich eines der größten Missverständnisse der jüngeren Vereinsgeschichte - und finanziell trotzdem eine starke Investition. Im Sommer 2022 schnappten sich die Münchener das damals 20-jährige Mega-Talent für preiswerte 18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam.

Doch weder Trainer Julian Nagelsmann, der im März 2023 gehen musste, noch folglich Thomas Tuchel befanden den Mittelfeldspieler für die Startelf geeignet. In dieser stand er in der gesamten Saison nur sechsmal, 27 weitere Male wurde er wettbewerbsübergreifend eingewechselt. Tuchel erklärte, dass er ihn als Achter sehe, es diese Position in seinem System jedoch nicht gebe. Und schon nach kurzer Zeit fing Gravenberch an, öffentlich über sein Dasein als Bankdrücker zu meckern. Sein Wunsch: Mehr Spielzeit - oder ich gehe.

Dazu sollte es letztlich auch kommen, da der FC Liverpool um Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Jörg Schmadtke zum Ende des Sommer-Transferfensters händeringend einen weiteren Mittelfeldspieler suchte. Der LFC legte gleich 40 Millionen Euro auf den Tisch. Für Gravenberch erhielt der FC Bayern damit also das Doppelte ihrer Investition aus dem Vorjahr - obwohl der der Niederländer nur selten Einsätze bekam.

In der Premier League durfte der 21-Jährige am 16. September bei den Wolverhampton Wanderers (3:1) sein Debüt geben - für eine Minute.

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Chris Richards (von 2018 bis 2022 beim FC Bayern)

Der vielseitige Verteidiger kam mit 18 Jahren an den Campus und wurde schnell zur Stammkraft in der zweiten Mannschaft. Für die Profis kam er jedoch insgesamt nur auf zehn Kurzeinsätze.

Um Spielpraxis zu sammeln, wurde Richards in der Winterpause 2021 an die TSG Hoffenheim verliehen. Im darauffolgenden Sommer folgte eine weitere Leihe zu den Kraichgauern für ein Jahr. Unter Ex-Trainer Sebastian Hoeneß war er Stammspieler. Nach seiner erneuten Rückkehr an die Isar war schnell klar, dass er keine Zukunft beim FCB haben wird. Im Sommer 2022 kam mit Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui weitere Konkurrenz in der Abwehr hinzu. Deshalb folgte der feste Abschied.

Sein neuer Arbeitgeber: Crystal Palace. Von dem Premier-League-Klub erhielt Bayern eine Ablöse von zwölf Millionen Euro. Laut Bild müssen 35 Prozent dieser Summe jedoch an Richards' Ex-Klub FC Dallas.

In der laufenden Saison kam Richards jedoch erst zweimal zum Einsatz.

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Lars Lukas Mai (von 2014 bis 2022 beim FC Bayern)

Mai wechselte aus der Jugendabteilung von Dynamo Dresden in die U16 des FC Bayern. In München durchlief er ab dann alle Jugendmannschaften inklusive der U23. Für die Profis spielte Mai jedoch nur zweimal. Deshalb wurde er 2020 an den SV Darmstadt 98 in die 2. Bundesliga verliehen.

Weil er bei den Lilien überzeugte, ging es für ihn in der Folgesaison zum SV Werder Bremen. In der Wiederaufstiegs-Saison der Werderaner war er zunächst Stammspieler, verlor nach dem elften Spieltag aber seinen Platz in der Startformation und machte danach nur sechs weitere Spiele.

Im Sommer 2022 folgte dann ein Wechsel in die Schweiz. Der FC Lugano soll etwa 1,6 Millionen Euro für Mai an die Bayern überwiesen haben. Dort kam er erst kürzlich von einer Sehnenverletzung wieder zurück.

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Ron-Thorben Hoffmann (von 2015 bis 2022 beim FC Bayern)

Der junge Torhüter kam als großes Talent aus Leipzig zu Bayern München. Dort startete er in der U17 und bekam schon nach der U19 einen Profivertrag.

Da das große Talent aber nie mehr als die Nummer drei in München war und in dieser Rolle nur zwölf Kaderplätze ohne Einsatz bei den Profis sammelte, wechselte er 2021 auf Leihbasis zum AFC Sunderland, wo er zwar 24 Spiele in der dritten englischen Liga machte, jedoch im Laufe der Rückrunde seinen Stammplatz wieder verlor.

Zurück bei den Bayern ging es 2022 dann direkt weiter - diesmal ablösefrei zu Eintracht Braunschweig. 2022/23 war er noch Ersatz hinter Jasmin Fejzic - in der aktuellen Saison ist Hoffmann jedoch die Nummer eins.

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Jan-Fiete Arp (von 2019 bis 2022 beim FC Bayern)

13 Minuten bei den Profis in drei Jahren, kaum Stamm in der Reserve, jetzt in Kiel: Arp ist grandios gescheitert beim FC Bayern. Die Campus-Bosse erklärten bereits zum Zeitpunkt der Kiel-Leihe, wie es dazu kam. "Ich glaube, dass diese Erwartungshaltung, die mit seinem Wechsel zu Bayern verbunden wurde, zu viel war", sagte Holger Seitz. "Der Schritt zu Bayern war zu groß", meinte Jochen Sauer. Arp sollte in Kiel "den Reset-Knopf" drücken.

Diesen fand Arp in Bezug auf den FCB nicht wirklich. 2022 wurde das Missverständnis schließlich beendet. Bei den Störchen bekommt der 23-Jährige derzeit allerdings fast keinerlei Spielzeit. Angeblich einigten sich die Bayern sogar auf eine Vertragsauflösung und zahlten Arp obendrein noch eine Abfindung in Höhe von drei Millionen Euro.

Der Grund: Arp hatte noch ein Jahr Vertrag und bezog dem Vernehmen nach ein Gehalt von vier Millionen Euro. Kiel bekam den Stürmer hingegen ablösefrei. Gemeinsam mit der damaligen Ablöse (drei Millionen Euro) also ein sattes Minusgeschäft für die Bayern.

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Emre Can (von 2009 bis 2013 beim FC Bayern)

Der FCB wusste immer um sein großes Talent, konnte dem Defensivspezialisten aber kaum Spielzeit geben. Bei den Bayern kam Can lediglich zu sieben Kurzeinsätzen.

Im Champions-League-Finale 2013 gegen den BVB kam er zwar nicht zum Einsatz, trotzdem konnte er mit den Bayern diesen Erfolg feiern, bevor er nach der Saison für 5 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen wechselte. Ein Jahr später ging es direkt weiter zum FC Liverpool. Die Reds holten Can für 12 Millionen auf die Insel, in seiner Zeit bei Liverpool gelang ihm auch der Durchbruch in der deutschen Nationalmannschaft.

Nach Ablauf seines Vertrags zog es Can 2018 zu Juventus Turin, dort war er unter Trainer Massimiliano Allegri zumeist gesetzt. Als ein Jahr später Maurizio Sarri übernahm, änderte sich dies jedoch und Can äußerte öffentlich seinen Unmut darüber. "Ich war in Gesprächen mit anderen Klubs und für meinen Verbleib war es eine Bedingung, dass ich Champions League spiele. Der Umgang mit mir war nicht ehrlich. Noch in der letzten Woche wurde mir etwas anderes erzählt", klagte Can.

Im Januar 2020 wechselte Can dann zunächst auf Leihbasis zum BVB, kurz darauf wurde er für 25 Millionen fest von den Dortmundern verpflichtet. Sein Vertrag bei den Schwarzgelben ist bis 2026 datiert. Bei der Borussia kam Can bereits in 127 Pflichtspielen zum Einsatz, war dabei lange Stammspieler. Zwischenzeitlich saß der Frankfurter dann allerdings auf der Bank.

Doch nach einer starken Rückrunde im Jahr 2023 entschied sich Trainer Edin Terzic für ihn als Kapitän. Dadurch ist er in der Saison 2023/24 natürlich auch Stammspieler. Zudem ist Can Stammgast bei der Nationalmannschaft.

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Angelo Stiller (von 2010 bis 2021 beim FC Bayern)

Bereits mit neun Jahren wechselte Stiller in die Bayern-Jugend, durchlief dort sämtliche Mannschaften, war Schlüsselspieler 2020 bei der Meisterschaft der Reserve in der 3. Liga.

Der Lohn: Stiller durfte dreimal bei den Profis ran - in der Champions League gegen Moskau und Atlético sowie im DFB-Pokal gegen Düren. In der Bundesliga stand er jedoch nie im Kader. Eine echte Chance bei den Profis bekam er demnach nicht, was ihn dazu veranlasste, seinen 2021 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Er wechselte ablösefrei zur TSG Hoffenheim, wo sein Ex-Förderer bei Bayern, Sebastian Hoeneß, Trainer war. Unter Hoeneß war Stiller durchaus gesetzt und ist mittlerweile gar U21-Nationalspieler.

Obwohl sich sein Wechsel zur TSG bezahlt machte, blickte Stiller nun bei Sky negativ auf seine Ausbootung bei den Bayern zurück. Der Rekordmeister hatte auf seiner Position in Marc Roca und Tiago Dantas zwei neue Spieler geholt, was Stiller allerdings erst aus der Presse erfuhr. "Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich habe schon damit gerechnet, dass ich die Chance oben bekomme oder eben mit trainieren darf", sagte Stiller. Dann erreichte ihn die Kunde der Transfers, die ihn "schockiert" habe.

Im Sommer 2023 schlug dann der VfB Stuttgart für 5,5 Millionen Euro zu. Der 21-jährige gebürtige Münchener ist dort zu Saisonbeginn Stammspieler - und das äußert erfolgreich.

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Christoph Knasmüllner (von 2008 bis 2011 beim FC Bayern)

Knasmüllner wechselte 2008 zusammen mit David Alaba aus der Jugendabteilung von Austria Wien zum FC Bayern. Im Gegensatz zu Alaba fehlte ihm aber offenbar die richtige Einstellung.

"Er war ein großes Talent. David war von der Einstellung her besser, aber fußballerisch war Knasi genauso gut, wenn nicht sogar besser", sagte Bayern-Legende Hermann Gerland im Sechzehner-Podcast.

Gerland berichtete anschließend davon, dass "Knasi" mit Kritik nur wenig anfangen konnte und er den Offensivspieler nach mehrfacher Maßregelung nicht mehr habe spielen lassen. Es war der Anfang vom Ende von Knasmüllners FCB-Zeit.

Der Berater habe laut Gerland anschließend Druck über die Medien gemacht, Knasmüllner lehnte eine Verlängerung bei Bayern ab und ging zu Inter Mailand, schaffte dort den Durchbruch abermals nicht und ging zu Ingolstadt.

Über die Stationen Admira Wacker Mölding und den FC Barnsley landete er im Januar 2018 schließlich bei Rapid Wien, war dort mal Stamm- und mal Reservespieler. Ein halbes Jahr später ging es weiter in die österreichische Heimat zu Rapid Wien. Nach fünf Jahren dort ging es in diesem Sommer ablösefrei nach Polen zu Wieczysta.

Und Alaba, "der alles gemacht hat, was ich verlangt habe, ist ein Weltstar geworden. Das sind so Kleinigkeiten", lautete Gerlands Fazit: "Ich hätte es gern gesehen, wenn es Christoph Knasmüllner auch geschafft hätte, weil er fußballerisch sehr gut war."

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Tiago Dantas (von 2020 bis 2021 beim FC Bayern)

Kam auf Leihbasis von Benfica im Oktober 2020 auf Wunsch von Trainer Flick, der ihn als "Projekt von meiner Seite" bezeichnete. Mit den Worten "Lassen Sie sich von ihm überraschen" kündigte Hasan Salihamidzic die Verpflichtung des Youngsters an.

Der zentrale Mittelfeldspieler überzeugte jedoch kaum. Nach nur zwei Profieinsätzen und sieben Spielen in der Reserve ließen die Bayern die Kaufoption in Höhe von 7,5 Millionen Euro verstreichen. Nach seiner Rückkehr wurde er zwei weitere Male verliehen: an Ligakonkurrent CD Tondela und PAOK Saloniki. Bei Letzteren lief es dann endlich wieder besser für ihn.

Im Sommer schnappten dann die Niederländer der AZ Alkmaar zu - wie gewohnt per Leihe. Wenn diese beendet ist, wird der Ex-Bayern-Spieler Stand jetzt vertragslos sein. Bei der AZ kommt der 22-Jährige bisher so gut wie nicht zum Einsatz.

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Sinan Kurt (von 2014 bis 2016 beim FC Bayern)

Drei Millionen Euro legten die Münchner für das damalige Gladbach-Wunderkind auf den Tisch, ehe Kurt der Ruhm zu Kopf stieg und er seine Vorschusslorbeeren schnell verspielte.

Kurt ließ seinen Friseur aus Düsseldorf extra nach München fliegen, charterte für sich und seine Freunde kurzerhand in Frankreich für 1.900 Euro einen Hubschrauber für eine nur 85 Kilometer lange Autostrecke. Das frühe und viele Geld schien dem talentierten Jungen aus Mönchengladbach nicht unbedingt gut zu bekommen.

"Sinan hat das Problem, dass ihm in der Jugend schon alle gesagt haben, was für ein super Spieler er ist", analysierte Sportvorstand Matthias Sammer die Situation damals.

Über die Hertha und einer Station in Österreich landete er im September 2020 beim Regionalligisten SV Straelen. Dort wurde sein Vertrag aufgelöst. Anschließend heuerte er beim slowakischen Erstligisten FC Nitra an, doch auch dort lief es nicht. Nach nur 13 Spielen (1 Torvorlage) löste Kurt seinen bis 2022 gültigen Vertrag auf. Der Grund: "Wir haben über drei Monate keine Gehälter bekommen", sagte Kurt der Rheinischen Post.

Seit Januar 2023 kickt das Ex-Bayern-Talent mittlerweile für den türkischen Viertligisten Karaman FK. Langfristig soll es für den gebürtigen Mönchengladbacher in die Süper Lig gehen, so der Plan. Das Problem: Wirklich Spielzeit bekommt er auch dort nicht.

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Pierre-Emile Höjbjerg (von 2013 bis 2015 beim FC Bayern)

Der Mittelfeldspieler feierte am Ende der Triple-Saison 2013 sein Debüt für den FCB und kam unter Pep Guardiola zu etwas mehr Einsatzzeiten.

Für den Durchbruch reichte es aber nicht - auch weil auf seiner Position mit Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos und Thiago große Konkurrenz herrschte und er sich immer wieder mit langwierigen Verletzungen herumschlug, die ihn zurückwarfen.

Nach Leihen zum FC Augsburg und FC Schalke 04 wechselte er für 15 Millionen Euro zu Southampton in die Premier League, ehe ihn José Mourinho im Sommer 2020 für 20 Millionen. Euro zu Tottenham Hotspur holte.

Dort schien der Däne endlich seine sportliche Heimat gefunden zu haben - wenngleich er im Sommer 2023 fast zu Atletico Madrid gegangen wäre. Unter dem neuen Trainer Ange Postecoglou ist der Ex-Bayern-Spieler nun jedoch nicht mehr gesetzt.

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Gianluca Gaudino (von 2011 bis 2016 beim FC Bayern)

Der Sohn von Ex-Nationalspieler Maurizio Gaudino wurde 2014 von Pep Guardiola zu den Profis geholt. "Er hat es verdient, hier zu sein", schwärmte Pep vom damals 17-Jährigen.

Nach ein paar Einsätzen war das FCB-Mittelfeld aber zu stark und er ging zurück in die zweite Mannschaft. Über St. Gallen und Chievo Verona landete Gaudino 2019 bei den Young Boys Bern, war dort sogar mal Stammspieler.

Dennoch verlängerten die Young Boys den auslaufenden Vertrag mit Gaudino nicht mehr. Zur neuen Saison wechselte der heute 24-Jährige zurück nach Deutschland - in die 2. Liga zum SV Sandhausen. "Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe", sagte Gaudino.

Beim SVS startete er als Ergänzungsspieler in die Saison, dann infizierte er sich mit dem Coronavirus und pausierte lange. Über eine Leihe nach Altach landete er schließlich in der Schweiz bei Lausanne-Sport. Dort lief sein Vertrag im Sommer 2023 aus - bei einem anderen Verein kam er seitdem nicht unter.

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Julian Green (von 2012 bis 2017 beim FC Bayern)

Der Flügelflitzer hatte angesichts der großen Konkurrenz (Arjen Robben, Franck Ribéry und Co.) nie wirklich eine Chance in München. Auch eine Leihe zum HSV brachte nichts.

2017 wechselte Green, der mit mehreren schweren Verletzungen zu kämpfen hatte, schließlich zum VfB Stuttgart, wo er ebenfalls nicht richtig ankam und kaum über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus kam.

Eine Saison später zog er dann zur SpVgg Greuther Fürth weiter. Dort war der US-Amerikaner maßgeblich am Bundesliga-Aufstieg 2021 beteiligt, nur eine Saison später ging es aber wieder in die Zweitklassigkeit. An seinem Standing hat das nichts geändert. Nach wie vor ist er bei den Kleeblättern Stammspieler - wenn auch mittlerweile im zentralen Mittelfeld.

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Mehmet Ekici (von 1997 bis 2011 beim FC Bayern)

Der ehemalige türkische Nationalspieler durchlief alle Jugendstationen der Münchner, kam in der Bundesliga aber nie für den FCB zum Einsatz. Dies gelang ihm erst bei einer Leihe nach Nürnberg.

Es folgten drei Jahre bei Werder Bremen, wo er aber nur selten zu überzeugen wusste. 2014 zog es den Mittelfeldspieler in die Türkei. Über Trabzonspor landete er bei Fenerbahce. Dort lief sein Vertrag im Sommer 2020 aus - Ekici ist seitdem vereinslos - und das im damaligen Alter von 30 Jahren.

Eigentlich sollte die nächste Station Hannover 96 sein, beim Zweitligisten trainierte Ekici über einen Monat lang mit, ehe er Ende 2021 Januar wieder verabschiedet wurde, weil er nicht zu finanzieren gewesen sei, wie sein Berater Kadir Özdogan behauptete.

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Mitchell Weiser (von 2012 bis 2015 beim FC Bayern)

Im Alter von 17 debütierte er für den 1. FC Köln und weckte das Interesse der Bayern, die ihn 2012 mit seinem ersten Profivertrag ausstatteten. Jahrelang tat sich allerdings nichts und Weiser verbrachte den Großteil seiner Zeit in der zweiten Mannschaft.

Erst in der Rückrunde 2015 kam er aufgrund von Personalmangel auf mehr Einsatzzeit. Es folgte der Wechsel zur Hertha, dann 2018 der Transfer zu Bayer 04. Bei der Werkself war Weiser aber nur noch Dauerreservist.

Am Deadline Day 2021 folgte eine Leihe in die 2. Liga zu Werder Bremen. Weisers harte, aber ehrliche Worte dazu: "Es wollte mich keiner, es gab keine anderen Angebote." Mittlerweile hat sich der Weg nach Bremen aber als Glücksgriff herausgestellt.

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Thomas Kraft (von 2004 bis 2011 beim FC Bayern)

Er kam damals als zukünftige Torwarthoffnung in die U17 der Münchner und sollte lange auf seine Chance warten. Erst in der Saison 2010/11 kam er regelmäßig zum Einsatz.

Doch an Hans-Jörg Butt, der zuvor auch Talent Michael Rensing den Rang abgelaufen hatte, war - obwohl der damalige Coach Louis van Gaal zwischenzeitlich Kraft das Vertrauen aussprach und versuchte, diesen als Stammkeeper bei den Bayern zu integrieren - kein Vorbeikommen.

Kraft flüchtete zur Hertha, wo er zu Beginn auch Stammkeeper war. Doch auch hier konnte er sich nicht lange als Nummer eins halten. 2020 beendete er seine Karriere aufgrund von Rückenproblemen.

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Lucas Scholl (von 2003 bis 2017 beim FC Bayern)

Ein weiterer Sohn eines Ex-FCB-Profis, der nie wirklich den Hauch einer Chance hatte. Guardiola zog den Filius von Mehmet hoch, doch so richtig klappen wollte es nicht.

Auch beim Probetraining des FC Luzern, damals unter der Leitung von Markus Babbel, fiel er durchs Raster. Nach einer Rückkehr zu den Amateuren wechselte er 2017 zum Regionalligisten Nordhausen, seit 2022 in Österreichs 4. Liga beim FC Wacker aktiv.

Der Absturz seines Sohnes kam für Mehmet Scholl nicht überraschend, weil sein Filius nur "30 Prozent" charakterlich ein Profi sei, wie er im Bild-Podcast sagte: "Ich rede mit meinem Sohn offen. Und ich sage ihm: Du bist ein verhinderter Multi-Millionär."

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Niklas Dorsch (von 2012 bis 2018 beim FC Bayern)

Auch er durchlief nahezu alle Stationen bei den Bayern und feierte nach guten Leistungen bei den Amateuren 2018 sein Debüt gegen Frankfurt. Damals traf er sogar zum 1:0.

2021 wurde Dorsch sogar U21-Europameister mit Deutschland. Seine guten Leistungen blieben dabei nicht unbeobachtet. Der FC Augsburg machte ihn wenig später mit einer Ablöse von 7 Millionen Euro zum drittteuersten Neuzugang der Klubgeschichte.

Bei den Augsburgern ist der Ex-Bayern-Spieler unumstrittener Stammspieler - auch ein Mittelfußbruch drängte ihn langfristig nicht aus der ersten Elf.

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Marco Friedl (von 2008 bis 2019 beim FC Bayern)

Der vielseitige Defensivspieler durfte bei den Münchnern nur einmal Bundesliga-Luft schnuppern. Im Winter 2018 folgte die folgerichtige Leihe nach Bremen, die alles verändern sollte.

In anderthalb Jahren wurde der Österreicher wichtiger Bestandteil des SVW, der Friedl 2019 schließlich für 2,5 Millionen Euro fest verpflichtete. In der Abstiegssaison einer der wenigen Lichtblicke bei Bremen.

Lange war fraglich, ob Friedl tatsächlich mit Werder den Gang in die 2. Liga antreten wird. Ein Angebot von Union veranlasste ihn zum Streik, für den er sich im Nachhinein entschuldigte und begnadigt wurde. "Viele Gedanken haben in ihm gebrodelt. Das muss man einem Spieler dann auch mal zugestehen. Man sollte ihn auf keinen Fall verteufeln", erklärte Sportdirektor Frank Baumann damals.

Inzwischen ist Friedl SVW-Kapitän und eine der Stützen der aktuellen Erstligamannschaft. Ich habe mit dem Verein jetzt eigentlich alles durchlebt: eine super erste Saison, als wir knapp die Europa League verpasst haben, dann die Relegation, den Abstieg, den Aufstieg. Ich war immer mittendrin und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich gerade in der letzten Reihe ein Führungsspieler sein muss", sagte Friedl kurz nach seiner Vertragsverlängerung bis 2026.

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Diego Contento (von 1995 bis 2014 beim FC Bayern)

Von einem gescheiterten Talent kann man bei dem Linksverteidiger eigentlich nicht sprechen. Der Linksverteidiger absolvierte 69 Pflichtspiele für die Bayern. Hinter Senkrechtstarter David Alaba wurde er aber nur selten als wirklich wichtiger Bayern-Spieler wahrgenommen und leistete sich obendrein einige üble Fehler.

Spätestens als Pep Guardiola das Ruder bei den Bayern übernahm, war kein Platz mehr für den gebürtigen Münchner. Er kam kaum noch zum Einsatz und verließ den Verein 2014 in Richtung Girondins Bordeaux.

2018 ging es dann zur Fortuna nach Düsseldorf, ehe er sich 2020 dem SV Sandhausen in Liga zwei anschloss. Obwohl er bei den Baden-Württembergern über eine Spielzeit gesetzt war, verließ er den Klub nach nur einer Saison wieder. Von 2021 bis 2023 pausierte er deshalb. Seit dieser Saison kickt er beim FC Aschheim in der Bezirksliga.

Ein erneutes Engagement bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern im Sommer 2022 scheiterte.

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Julio dos Santos (von 2006 bis 2008 beim FC Bayern)

Der FCB verpflichtete ihn als potenziellen Nachfolger von Michael Ballack. Für Paraguays Fußballer des Jahres von 2005 reichte es aber nur für zehn Einsätze. Der Paraguayer wurde mit München nie warm. Während seiner zwei Jahre beim FCB wurde der Spielmacher ganze dreimal verliehen. Immer ohne Erfolg.

Die Zeit in München schien dos Santos so abgeschreckt zu haben, dass er im Laufe seiner weiteren Karriere den südamerikanischen Kontinent nicht mehr verließ.

2009 kehrte er schließlich nach Südamerika zu CA Paranaense zurück. 2018, insgesamt neun Jahre später, wechselte er dann zurück zu seinem Jugendklub Cerro Porteno. Dort lief sein Vertrag im Sommer 2021 aus. Im September 2022 verkündete er sein Karriereende.

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Stefano Celozzi (von 2005 bis 2008 beim FC Bayern)

Der Außenverteidiger schaffte es nie über die zweite Mannschaft des FC Bayern hinaus und wechselte 2008 zum Karlsruher SC.

Nach weiteren Stationen beim VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt wechselte Celozzi 2014 zum VfL Bochum. Dort blieb er sechs Jahre lang, bis er im Sommer 2020 vereinslos wurde. Die Karriere hat er mittlerweile beendet.

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Dale Jennings (von 2011 bis 2013 beim FC Bayern)

Er kam als 18-Jähriger zu den Bayern und verpasste den Sprung zu den Profis. Es kam zur Rückkehr in die Heimat nach England, bis ihn schwere Schicksalsschläge aus der Bahn warfen.

2015 verabschiedete er sich aus dem Profigeschäft, dann wurde bei seiner Tochter 2017 Leukämie diagnostiziert. 2018 feierte er nach knapp drei Jahren schließlich sein Comeback in der neunten englischen Liga beim FC Runcorn Town. Seit Oktober 2021 kickt er bei Prescot Cables.

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Nils Petersen (von 2011 bis 2013 beim FC Bayern)

Er kam als Torschützenkönig der 2. Liga für vier Millionen Euro von Energie Cottbus an die Isar, musste sich aber mit Kurzeinsätzen zufrieden geben und flüchtete schließlich.

Über Werder Bremen landete er 2015 beim SC Freiburg, für den er noch heute auf Torejagd geht. Dort hat er seine sportliche Heimat gefunden. Zwar spielt er nicht häufig von Anfang an. Von Trainer Christian Streich wird er dennoch als wertvolles Mitglied innerhalb der Mannschaft geschätzt.

Inzwischen ist Petersen sogar Rekordhalter: Er ist der erfolgreichste Joker der Bundesliga-Geschichte.

2023 beendete er seine Profikarriere und schloss sich dem Blankenburger SV in der Landesliga an.

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Renato Sanches (von 2016 bis 2019 beim FC Bayern)

Der Golden-Boy-Gewinner kam als gefeiertes Talent und frisch gebackener Europameister 2016 für 35 Millionen Euro von Benfica nach München. Seinen Leistungen lief er aber hinterher.

Nur selten ließ er seine Klasse aufblitzen, woran auch eine Leihe zu Swansea City nichts änderte. 2019 kehrte er den Bayern aufgrund von zu wenig Spielzeit den Rücken und ging für 20 Mio. Euro nach Lille, wo er wieder zu alter Stärke fand.

Er war eine feste Größe bei Lille, das 2021 sensationell Meister wurde, und außerdem ein Lichtblick bei Portugal im Laufe der EM 2021. Er blieb noch ein Jahr, ehe er sich erneut den Traum von einem Top-Klub erfüllte.

Bei Paris Saint-Germain lief es jedoch ebenfalls nicht rund. Zur aktuellen Saison wurde der Portugiese zu seinem Landsmann José Mourinho bei der AS Roma verliehen.

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Breno (von 2008 bis 2012 beim FC Bayern)

Er kam für 12,3 Millionen Euro aus Brasilien an die Isar. Doch sportliche Gründe hatte sein Scheitern nicht. Sein Kapitel in München war 2012 beendet, als er nach Brandstiftung zu einer Haftstrafe verurteilt wurde.

Der FCB gab dem Innenverteidiger zwar noch einen Job am Campus, doch spielen sollte er nicht mehr. 2014 kehrte er schließlich in seine Heimat zurück und rehabilitierte sich sportlich. Nach Stationen bei Sao Paulo und Vasco da Gama beendete er seine Karriere.

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Alexander Baumjohann (von 2009 bis 2010 beim FC Bayern)

Die Münchner sicherten sich den Offensivmann ablösefrei aus Gladbach, doch ein halbes Jahr später war schon wieder Schluss - nach nur drei Einsätzen.

Über die Stationen Schalke, Kaiserslautern und Berlin landete er zwischenzeitlich in Brasilien. Von 2019 bis 2021 verdiente Baumjohann sein Geld in Australien. Mit dem FC Sydney wurde er sogar Meister. Zwei Jahre war er dann vereinslos, bevor er seine Karriere beendete - um Teammanager in Sydney zu werden.

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Jan Kirchhoff (von 2013 bis 2016 beim FC Bayern)

Der Innenverteidiger kam aus Mainz zum damaligen Triple-Sieger, doch die Versprechungen von Guardiola, er würde viele Einsätze bekommen, bewahrheiteten sich nicht.

Er ging für anderthalb Jahre per Leihe zu Schalke und wechselte 2016 schließlich zum AFC Sunderland. Drei Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück und schloss sich Magdeburg an. Von 2019 bis 2021 beim KFC Uerdingen, dann folgte das Karriereende. Seit 2021/22 ist Kirchoff als Trainer an der Seitenlinie: Erst jeweils als Co in der Jugend des VfB Stuttgart, dann bei der zweiten Mannschaft und seit dieser Saison der Chef der U17.

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José Ernesto Sosa (von 2007 bis 2010 beim FC Bayern)

Der Argentinier wechselte 2007 aus seinem Heimatland von Estudiantes nach München. Dorthin wurde er nach zwei Jahren wieder ausgeliehen.

Richtig angekommen ist der Spielmacher in München nie, zu groß und abgezockt die interne Konkurrenz. Nach dem Abgang zur SSC Neapel folgten viele weitere Stationen. Unter anderem spielte Sosa für namhafte Mannschaften wie die AC Mailand und Atlético Madrid.

Seine aktuelle Station ist Club Estudiantes de La Plata in Argentinien, dem er sich im Sommer 2022 anschloss.

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Marcell Jansen (von 2007 bis 2008 beim FC Bayern)

Stolze 14 Millionen Euro legten die Bayern für den damaligen Außenverteidiger von Gladbach auf den Tisch. Nach nur einer Saison war aber bereits wieder Schluss.

Beim HSV blieb der ehemalige Nationalspieler sechs Jahre, ehe er seine Profilaufbahn beendete und als Funktionär bei den Rothosen weitermachte. Zwischenzeitlich Präsident und Aufsichtsratsboss, ehe das gesamte Präsidium zurücktrat. Seit August 2022 zurück und seit Februar 2023 Aufsichtsratmitglied. Der heute 37-Jährige kickt aber weiterhin beim HSV III.

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Takashi Usami (von 2011 bis 2012 beim FC Bayern)

Die Bayern setzten nach einem Probetraining im Januar 2011 große Hoffnungen in den Japaner. Doch sein Klub Gamba Osaka verweigerte einen sofortigen Wechsel.

Erst im Sommer kam es zu einer Leihe, die aber keine Früchte trug. Auf nur drei Einsätze brachte es Usami. Es folgte eine Leihe zu Hoffenheim und Stationen bei Augsburg und Düsseldorf. Seit 2019 ist er wieder in seinem Heimatland bei Gamba Osaka.

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