Chancenlos gegen Dänemark: DHB-Frauen erleiden Rückschlag vor K.o.-Phase

SID
Alina Grijseels war mit sechs Treffern gegen Dänemark beste Werferin.
© getty

Herber Dämpfer vor der K.o.-Phase: Die deutschen Handballerinnen haben bei der WM in Spanien ihre erste Niederlage kassiert und zum Abschluss der Hauptrunde den Gruppensieg deutlich verpasst.

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Das chancenlose DHB-Team von Bundestrainer Henk Groener geriet am Sonntagabend in Granollers im Topspiel gegen Dänemark mit 16:32 (8:13) unter die Räder und trifft im Viertelfinale am Dienstag auf Gastgeber Spanien.

"Wir haben im Angriff von der ersten Minute an überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden", erklärte Groener, "wir waren viel zu ängstlich, hatten zu viel Respekt vor dem Gegner." Mit Blick auf das kommende K.o.-Spiel sei klar: "Da müssen wir anders auftreten."

Kapitänin Alina Grijseels mit sechs Treffern war vor rund 800 Zuschauern die erfolgreichste Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die nach zuvor fünf WM-Siegen mit viel Selbstvertrauen in die Partie gegangen war. Die überraschend klare Angelegenheit gegen den Mitfavoriten ist vor der heißen Turnierphase aber ein Rückschlag.

Im Kampf um die erste Teilnahme an einem WM-Halbfinale seit 14 Jahren wartet mit Vizeweltmeister Spanien zudem die nächste große Herausforderung auf das junge Team. Deutschland hatte dank der Siege gegen Asienmeister Südkorea (37:28) und Republik Kongo (29:18) das Viertelfinal-Ticket bereits vorzeitig sicher gehabt.

Handball-WM: Dänemark zu stark für DHB-Frauen

Untypische technische Fehler und eine schwache Chancenverwertung verhinderten gegen den Weltmeister von 1997 eine spannende Begegnung. Die DHB-Frauen konnten befreit und ohne Druck aufspielen, agierten aber gerade am gegnerischen Kreis zu verkopft. Frühzeitig ging es in der Olympia-Halle von 1992 nur noch um Schadensbegrenzung. Dies gelang nur bedingt.

Bereits der Start in die Partie missriet völlig. Es dauerte 9:31 Minuten, bis Kapitänin Grijseels mit dem 1:4 das erste deutsche Tor erzielte. Groener hatte da bereits eine Auszeit genommen, weil sein Team in der Offensive überhaupt nicht zurecht fand. Kapitänin Emily Bölk vergab unter anderem mehrfach aus dem Rückraum, auch die Außen blieben weit unter ihren Möglichkeiten.

Die Deckung vor der soliden Torhütern Dinah Eckerle stand zwar nicht schlecht, dennoch zog Dänemark im ersten Abschnitt bis auf sieben Tore davon. Erst nach etwa 20 Minuten stabilisierte sich das deutsche Spiel etwas, ehe der bärenstarke Mitfavorit nach der Pause weiter davonzog.

Groener wechselte trotz des Spielstands viel durch, brachte etwa Silje Brons Petersen als Spielmacherin. Doch auch die erst vor wenigen Wochen eingebürgerte gebürtige Dänin setzte kaum Impulse - auch weil der Gegner am eigenen Kreis kaum Lücken zuließ. Groener blieb am Spielfeldrand ruhig, musste aber verfolgen, wie sein Team nicht mehr zurückkam.

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