Handball - Fragen zum DHB-Team: Das ist der Fahrplan zu Olympia-Gold

Das DHB-Team hat die WM 2019 auf dem vierten Platz beendet.
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2. Wie geht es mit Christian Prokop weiter?

Nach der desolaten EM 2018 in Kroatien mit dem Aus in der Hauptrunde und Differenzen zwischen Mannschaft und Bundestrainer hat Christian Prokop jetzt erst einmal etwas Ruhe. Das Erreichen des ersten WM-Halbfinales seit 2007 inklusive der Art und Weise, wie das Team aufgetreten ist, sind selbstverständlich als Erfolg zu werten.

Der 40-Jährige hat eine beeindruckende Wandlung vom Schulmeister zum Coach vollzogen, der die Spieler in seine Entscheidungen intensiv miteinbezieht. Er besuchte nach der EM jeden Nationalspieler bei seinem Verein, hörte sich Verbesserungsvorschläge an und - alles entscheidend - nahm sich diese auch zu Herzen. Obendrein ließ er sich im Umgang mit den Medien schulen und holte sich in diesem Zusammenhang sogar während des Turniers Feedback von den entsprechenden Leuten.

Gleichzeitig traf Prokop auf eigene Faust mutige und gute Entscheidungen, wie beispielsweise der Einsatz des siebten Feldspielers in der Hauptrunden-Partie gegen Kroatien beweist. Ohne diese Maßnahme, die noch im letzten Vorrundenspiel gegen Serbien überhaupt nicht funktioniert und deshalb beim Publikum für Unmut und Pfiffe gesorgt hatte, hätte es wahrscheinlich nicht zum Sieg gereicht.

Christian Prokop ist mit dem DHB-Team bei der WM bis ins Halbfinale gekommen.
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Christian Prokop ist mit dem DHB-Team bei der WM bis ins Halbfinale gekommen.

"Er hat bei dieser WM eine überragende Leistung abgeliefert", lobte DHB-Präsident Andreas Michelmann den Bundestrainer: "Nachdem wir im Vorjahr die Entscheidung getroffen haben, an ihm festzuhalten, hat er sehr erfolgreich daran gearbeitet, dass das Gefüge so ist wie es jetzt ist."

Prokop, der nach der WM 2017 die Nachfolge von Dagur Sigurdsson angetreten hatte und einen Vertrag bis 2022 besitzt, bekommt nun die Zeit, sich weiterzuentwickeln. Allerdings ist sich auch der frühere Leipzig-Coach über eine Tatsache im Klaren: Stimmen die Ergebnisse bei der EM 2020 nicht oder wird gar die Teilnahme an den Olympischen Spielen verpasst, gehen die Diskussionen sofort wieder los.