WM

Frankreich: WM- und Saison-Aus für FCB-Verteidiger Lucas Hernández

Von Niklas Staiger / SID
Lucas Hernández erleidet einen Kreuzbandriss.
© getty

Nächster personeller Rückschlag für Weltmeister Frankreich: Bereits frühzeitig war Lucas Hernández, Abwehrspieler vom FC Bayern München, beim 4:1 gegen Australien verletzt ausgewechselt worden. In der Nacht zum Mittwoch herrschte dann Klarheit: Hernández verpasst die restliche WM-Endrunde in Katar aufgrund eines Kreuzbandrisses im rechten Knie, wie der französische Verband mitteilte.

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Hernandez war gleich in der Anfangsphase bei einer verunglückten Abwehraktion zu Boden gefallen und hatte sich das rechte Knie gehalten. Schnell war klar, dass es nicht weitergeht. Gestützt von Sanitätern humpelte er vom Feld, Deschamps sprach von einem "schweren Schlag" für seine Mannschaft.

Auch die Verantwortlichen von Bayern München haben mit Bestürzung auf die schwere Verletzung reagiert. "Wir sind alle geschockt und bedauern das sehr. Aber Lucas ist ein Kämpfer und wird stark zurückkommen. Er kriegt alle Unterstützung, die möglich ist", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Vorstandsboss Oliver Kahn schrieb bei Twitter, die Verletzung sei "ein schwerer Schlag für uns". Gleichzeitig sei Hernandez "einer der internationalen Spitzenspieler mit dem stärksten Willen und Biss", führte Kahn aus: "Lucas ist ein Top-Profi und wird alles geben, um noch stärker zurückzukommen."

Der 26-Jährige werde "sehr zeitnah" aus Doha abreisen und sich einer Operation in Innsbruck bei Kniespezialist Christian Fink unterziehen, sagte Salihamidzic. Dieser hatte zuletzt auch Bayerns Topstar Sadio Mané behandelt, der wegen einer Verletzung am Wadenbeinköpfchen die WM mit dem Senegal verpasst.

Die Bayern werden im Winter keinen Ersatz für Hernández verpflichten, sagte Salihamidzic: "Wir werden im Winter nichts machen."

Australien war bei dem Angriff, bei dem Hernández die Verletzung erlitt, durch Craig Goodwin (9.) in Führung gegangen. Doch dann "haben wir Charakter gezeigt und sind zurückgekommen", lobte Deschamps sein Team. Adrien Rabiot (27.), Giroud (32., 71.) und Kylian Mbappe (68.) trafen im Al-Janoub-Stadion in Al-Wakrah für den Titelverteidiger. Giroud steht nun bei 51 Länderspieltoren, er ist gleichauf mit Thierry Henry Rekordtorschütze der Franzosen.

Lucas Hernández erleidet Kreuzbandriss

Unmittelbar vor Turnierstart hatte Nationalcoach Didier Deschamps schon den Ausfall von Torjäger Karim Benzema verkraften müssen. Außerdem fehlen Paul Pogba, der Leipziger Christopher Nkunku, N'Golo Kanté und Presnel Kimpembe.

Olivier Giroud hatte sich gerade in die Geschichtsbücher geschossen, doch überschwängliche Freude war dem Rekordtorschützen der Equipe Tricolore nicht anzumerken. "Wir sind traurig wegen Lucas, wir möchten ihm diesen Sieg widmen", sagte Giroud nach dem Erfolg gegen Australien. "Wir haben sofort gemerkt, dass es etwas Schlimmeres ist", sagte Frankreichs Kapitän und Torwart Hugo Lloris nach dem Spiel gegen die Socceroos: "Das ist natürlich ein Rückschlag, aber wir machen weiter und blicken nach vorne."

Deschamps hatte nach dem sportlich gelungenen Einstand des Titelverteidigers bei der WM in Katar schon gemutmaßt, dass es Hernandez "sehr ernst" erwischt haben könnte. Nun ist Deschamps erneut gefragt. "Ich muss mir jetzt Gedanken machen, wie ich Lucas ersetze", sagte er, "aber wir haben Alternativen".

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