WM

WM-Finale: Frankreich gegen Kroatien - der Head-to-Head-Vergleich

Luka Modric (l.) vs. Kylian Mbappe: Wer drückt dem Endspiel seinen Stempel auf?
Cookie-Einstellungen

Frankreich - Kroatien, Angriff: Griezmann/Mbappe/Giroud vs. Perisic/Rebic/Mandzukic

Es ist ein verlockendes Gedankenspiel, sich dieses französische Team unter einem Trainer wie Jürgen Klopp vorzustellen - dieses unglaubliche Talent gepaart mit einem offensiven, kreativen, vielleicht sogar etwas anarchischen System.

Aber die Defensive gewinnt nun mal Titel. Und Didier Deschamps war früher nicht umsonst defensiver Mittelfeldspieler. Also stellen sich auch die französischen Offensiven in den Dienst der Mannschaft. Olivier Giroud zum Beispiel, der als Stürmer der erste Verteidiger ist und sich weit zurückzieht. Antoine Griezmann spielt nominell dahinter, ist für die Standards zuständig und zieht die Fäden, wenn es mal nicht um einen Tempogegenstoß nach Ballgewinn geht.

Verteidigung und Umschaltspiel ist bei den Franzosen jedoch Trumpf. Deshalb ist es auch nicht Girouds Turnier (noch kein Turnier), sondern die große Bühne für Mbappe. Der hat zwar in sechs Einsätzen erst sechs Torschüsse abgefeuert, aber wenn er den Turbo anwirft, dann sehen Gegenspieler nur noch die Hacken. Unglaublicher Speed, kaltschnäuzig im Abschluss, sogar Hackentricks werden geboten.

Frankreich spielt so, wie es spielt. Das mag Gegner wie Belgien frustrieren, aber es ist effizient. Und es ist im Sturm perfekt abgestimmt: Der Arbeiter Giroud, der Tausendsassa Griezmann mit den perfekten Flanken, der Flitzer Mbappe. Das muss man erst einmal schlagen.

Zumindest in vorderster Front hat Kroatien einen Vorteil: Mario Mandzukic macht defensiv genauso viele Meter wie Giroud, hat aber im Gegensatz zum Franzosen auch schon getroffen. So wichtig ist der 32-Jährige für sein Team, dass ihn Arjen Robben öffentlich adelte und der BVB trotz des hohen Alters interessiert sein soll. Er hat die Spielweise, um sich gegen die beinharte französische Innenverteidigung durchzusetzen.

Ivan Perisic und Ante Rebic gehören zu den Durchstartern des Turniers. Während Rebic die Topform des Pokalfinals gegen Bayern München gehalten hat und sich vor der WM in die erste Elf gespielt hat, lieferte Perisic mit einem Tor und einer Vorlage gegen England sein bestes Spiel des Turniers ab.

Mit ihnen hat Kroatien auf beiden Flügeln Akteure, die sich entweder in Duelle mit den Außenverteidigern stürzen, oder aber nach innen ziehen und den Abschluss suchen können - bei den Franzosen ist es nur Mbappe, der natürlich noch mehr Klasse besitzt. Matuidi stellt auf dem linken Flügel dafür keine vergleichbare Gefahr da.

Perisic und Rebic waren über das Turnier gesehen nicht so konstant wie Mbappe oder Griezmann. Aber sie bringen ein Überraschungsmoment mit und könnten in Topform die entscheidende Aktion setzen. Nicht umsonst wird Perisic von Manchester United umworben, und auch Rebic dürfte von der Eintracht nicht mehr lange zu halten sein.

SPOX-Urteil: Unentschieden