WM

Viele deutsche Elemente

Von Stefan Rommel und Andreas Lehner
Erfolg schweißt zusammen: 2014 präsentiert sich Frankreich als Einheit
© getty

Nach dem eher schwachen Spiel gegen Algerien muss die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen Frankreich (Fr., 18 Uhr im LIVE-TICKER) eine bessere Leistung abrufen, um zum vierten Mal in Folge ins Halbfinale der WM einzuziehen. Die Franzosen waren das beste Team der Gruppenphase, zeigten zuletzt aber auch Schwächen. In vielen Details ähnelt die Equipe Tricolor sogar der DFB-Auswahl.

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Spielweise und Personal:

Im Großen und Ganzen lassen sich einige Parallelen zwischen Frankreich und der deutschen Mannschaft erkennen. Die Franzosen vertrauen bei der WM wie die DFB-Auswahl einem 4-3-3-System.

Die Ausrichtung orientiert sich an den beiden grundlegenden Stärken der französischen Mannschaft: Der ungeheuren Körperlichkeit im defensiven Mittelfeld und in der Abwehr und der Geschwindigkeit im Offensivbereich mit zwei Flügelspielern und einem enorm stark mitspielenden zentralen Angreifer.

Dabei sind die Franzosen prinzipiell eine Mannschaft, die agiert und durchaus über viel Ballbesitz kommt. Allerdings haben Les Bleus auch kein Problem damit, dem Gegner den Ball zu überlassen, um dann aus einer engmaschigen Ordnung heraus den Ball schnell vor das gegnerische Tor zu bringen.

Die Defensivreihe ist - ganz anders als die der deutschen Mannschaft mit ihren vier gelernten Innenverteidigern - bestens austariert. Mathieu Debuchy über rechts und Patrice Evra über die linke Seite sind defensiv aufmerksam und machen in der Offensivbewegung jede Menge Dampf. Besonders Debuchy hat sich in den Spielen bisher als Antreiber auf seiner Seite hervorgetan.

In der Innenverteidigung werden wieder Raphael Varane und Mamadou Sakho erwartet. Beides großgewachsene Spieler, stark in der Luft und körperlich sehr robust. Wobei Varane in der Spieleröffnung einige Schwächen gezeigt hat und Sakho bisweilen zu einigen unkontrollierten Aktionen neigt.

Im Zusammenspiel haben die Vier bisher aber überzeugt, ebenso wie Torhüter Hugo Lloris. Der hatte bisher noch nicht zu viele Chancen, sein unbestrittenes Können zu zeigen. Dafür hatte Frankreich bisher zu wenige Drucksituationen zu bestehen. Lloris ist ein Baustein, dessen Form bei der WM immer noch schwer einzuschätzen ist.

Im defensiven Mittelfeld ist Yohan Cabaye der Taktgeber auf der zentralen Position. Der Mittelfeldspieler von Paris St.-Germain hat im internationalen Vergleich nicht den ganz großen Namen, er ordnet das Spiel seiner Mannschaft aber zuverlässig und pflichtbewusst. Cabaye ist kein Spieler für die Galerie, aber auf seine Art das Herzstück der Equipe Tricolor.

Flankiert wird er von Paul Pogba und Blaise Matuidi auf den Halbpositionen. Pogba ist ein freies Gelenk mit vielen Freiheiten und unkonventionellen Läufen in der Offensive. Der Juve-Star paart Eleganz mit Dynamik und stößt gerne bis in den gegnerischen Strafraum mit vor.

Matuidi ist das Laufwunder, körperlich unglaublich präsent und in der Lage, dem Gegner im wahrsten Sinne des Wortes auch mal weh zu tun.

In der Offensive ist Karim Benzema der Fixpunkt und der mit Abstand torgefährlichste Spieler der Franzosen (drei Tore). Benzema hat seine starke Form der angelaufenen Saison konserviert und ist mit der kompletteste Angreifer aller verbliebenen Teams. Über die Außen werden Mathieu Valbuena (rechts) und Antoine Griezmann erwartet. Beide starke Dribbler mit ordentlichem Zug zum Tor und hervorragenden Flanken.

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