Demnach war Williams von hochtrabenden Ankündigungen wie jener von Barça-Präsident Joan Laporta irritiert. "Im Moment können wir uns einen Transfer von einem Spieler wie Nico Williams leisten. Das ist eine der Möglichkeiten, an der wir mit [Hansi] Flick arbeiten. Er ist ein Spieler, den ich sehr mag", hatte Laporta Anfang Juli gesagt.
Auf persönlicher Ebene konnte Barcelona Williams aber wohl nie eine Garantie dafür geben, dass der Transfer klappen würde. Die Katalanen haben bekanntlich große finanzielle Probleme und immer wieder Schwierigkeiten, ihre Neuzugänge für den Spielbetrieb zu registrieren. Williams' Bild von Barça soll sich durch den Kontrast zwischen öffentlichen Ansagen und der Realität verschlechtert haben.
Wochenlang und vor allem nach Williams' starken Leistungen für Spanien auf dem Weg zum EM-Titel war über einen Wechsel des 22-Jährigen von Athletic Club nach Barcelona spekuliert worden. Mittlerweile ist klar, dass daraus nichts wird und Williams stattdessen weiterhin für die Basken spielt, bei denen er noch bis 2027 unter Vertrag steht.
Für den Verbleib in Bilbao entschied sich der spanische Nationalspieler indes auch wegen der großen Verbundenheit zu dem Verein und der enormen Wertschätzung, die er bei Athletic erfährt. Schon als Elfjähriger war Williams einst in Bilbaos Nachwuchs gewechselt, ist mittlerweile eines der Aushängeschilder des Klubs. Dabei reizt ihn natürlich auch die Aussicht, weiterhin an der Seite seines Bruders Inaki für Furore zu sorgen, der ebenfalls für den baskischen Traditionsverein spielt. Und: Das Finale der Europa League, in der Athletic diese Saison antritt, wird im Mai 2025 in Bilbao ausgetragen. Für Williams wahrscheinlich ein zusätzlicher Anreiz, weiterhin für den Heimatklub aufzulaufen.
Pikanterweise ist Williams am Samstagabend in Barcelona zu Gast: Dann tritt Bilbao nämlich am 2. Spieltag von LaLiga bei den Katalanen an.
Beim 1:1 im Auftaktspiel gegen Getafe am vergangenen Wochenende war Williams, der nach dem EM-Titel mit deutlicher Verspätung in die Vorbereitung eingestiegen war, noch von der Bank gekommen und hatte lediglich knapp 20 Minuten gespielt. Gegen Barça dürfte er aber in Bilbaos Startelf stehen, dabei trifft er unter anderem auf seinen guten Kumpel Lamine Yamal.