Die alten Bilder aus seiner Jugendzeit beim FC Barcelona verfolgte Cesc Fabregas bei der Vorstellung mit offenem Mund, doch wann die Fans ihren "verlorenen Sohn" erstmals wieder im rot-blau gestreiften Trikot bestaunen dürfen, ist noch ungewiss.
"Wenn der Trainer mich einsetzen will, bin ich bereit. Egal auf welcher Position das sein wird", sagte der Welt- und Europameister vor dem brisanten Supercup-Rückspiel gegen Real Madrid (ab 22.45 Uhr im LIVE-TICKER) mit den deutschen Nationalspielern Mesut Özil und Sami Khedira: "Das wird die härteste Aufgabe meines Lebens."
Tränen bei der Vorstellung
Höchst emotional war schon die offizielle Präsentation des Rückkehrers. Nicht nur bei einigen der 35.000 Fans, sondern auch bei Fabregas flossen Freudentränen. Sollte der für kolportierte 29 Millionen Euro plus Sonderzahlungen gewechselte ehemalige Barca-Jugendspieler gegen Real eingesetzt werden, würde sich für den Mittelfeldstar mit dem Barca-Mitgliedsausweis Nummer 078455 der Kreis schließen.
Mit 16 hatte er seinen Heimatverein verlassen und war zum FC Arsenal gewechselt. Trotz Mannschaftskollegen wie Lionel Messi und Pique. Nach 8 Jahren, 303 Einsätzen und 57 Toren für die Gunners kehrte er zurück - das Heimweh war offensichtlich zu groß. Fünf Millionen Euro soll Fàbregas selbst beigesteuert haben.
"Ich habe den beschwerlicheren Weg gewählt", sagte Fabregas. Von der Wertschätzung Barcas, das schon mehrere Jahre um ihn geworben hatte, war er sichtlich ergriffen: "Es ist nicht einfach, wieder jemandem zu vertrauen, der den Verein in seiner Jugendzeit verlassen hat."
2:2-Unentschieden im Supercup-Hinspiel
Der Wechsel bestimmt die Sportseiten, doch das Duell der beiden Erzrivalen birgt auch sportliche Brisanz. Im Hinspiel hatte Barca mit einer besseren B-Elf immerhin ein 2:2 bei Real erreicht, eine gefühlte Niederlage für das Team des exzentrischen Trainers Jose Mourinho.
Selbst ein Tor und eine von der Presse gefeierte Leistung Özils reichten für den spanischen Rekordmeister nicht. Nun braucht Real einen Sieg - oder mindestens ein 3:3.
Hinzu kommt die Diskussion um die angeblich rüde Spielweise der Madrilenen. Im Vorfeld des Rückspiels lieferten sich Madrids Pepe und Sergio Ramos mit Barcelonas Dani Alves schon einmal einen verbalen Schlagabtausch, nachdem der Brasilianer nach dem ersten Aufeinandertreffen mit harschen Worten das Einsteigen der Real-Akteure kritisiert hatte.