Pep Guardiola erhebt Vorwürfe nach Niederlage gegen FC Liverpool - City-Fans schmähen Hillsborough-Opfer erneut

Von Tim Ursinus
Trainer Pep Guardiola hat sich nach der Niederlage von Manchester City beim FC Liverpool über das Schiedsrichtergespann um Anthony Taylor echauffiert.
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Trainer Pep Guardiola hat sich nach der Niederlage von Manchester City beim FC Liverpool über das Schiedsrichtergespann um Anthony Taylor echauffiert und einen überraschenden Vorwurf geäußert. Zudem sorgten die Fanlager beider Vereine für Eklats.

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"Das ist Anfield", sagte der ehemalige Trainer des FC Bayern nach dem 0:1 bei BBC und stellte die These auf, dass die Unparteiischen bei Spielen in Liverpool von der für gewöhnlich aufgeheizten Stimmung in der legendären Arena beeinflusst werden.

Grund für die Annahme Guardiolas war die vermeintliche Führung von Phil Foden in der zweiten Hälfte. Das Tor war zurückgenommen worden, weil Erling Haaland zuvor Fabinho gefoult hatte.

Laut Guardiola habe es allerdings zuvor schon "eine Million Fouls" gegeben, denen kaum Beachtung geschenkt wurde: "Aber nachdem wir ein Tor geschossen hatten, entschied er, dass es nicht weitergeht." Ein weiteres Mal sagte er: "Das ist Anfield."

Die Szene als Foul zu bewerten, würde sich mit den Aussagen, "dass solche Aktionen die ganze Zeit passieren", widersprechen, ergänzte der Spanier: "Sie haben es zurückgenommen, weil wir ein Tor geschossen haben - sonst wäre das nicht passiert. Wir haben wegen eines Fehlers verloren - aber das ist Anfield."

Jürgen Klopp antwortet auf Vorwürfe von Guardiola

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp wurde daraufhin mit den Vorwürfen konfrontiert. "Ich glaube, um unser Tor herum gab es drei Fouls. Zuerst an Mohamed Salah, dann an Fabinho, dann an Alisson. Und jetzt habe ich gehört, dass die Leute sagen, es liegt nur an Anfield", sagte er verwundert. Es sei schließlich die Aufgabe des Videoschiedsrichters, "die richtige Entscheidung zu treffen".

Klopp weiter: "Stell dir vor, wir stehen hier und reden über die Fouls, die nicht gepfiffen wurden und zu einem Tor geführt haben. (...) Anfield trifft keine VAR-Entscheidungen. Es war ein Foul an Fabinho. Ich denke, da sind wir uns einig."

Trainer Pep Guardiola hat sich nach der Niederlage von Manchester City beim FC Liverpool über das Schiedsrichtergespann um Anthony Taylor echauffiert.
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Trainer Pep Guardiola hat sich nach der Niederlage von Manchester City beim FC Liverpool über das Schiedsrichtergespann um Anthony Taylor echauffiert.

Pep Guardiola von Liverpool-Fans beworfen

Darüber hinaus berichtete Guardiola von einer Attacke der Liverpool-Anhänger. Diese hätten ihn mit Münzen beworfen, erklärte der 51-Jährige: "Die Zuschauer haben es versucht, aber sie haben mich nicht getroffen. Vielleicht zielen sie beim nächsten Mal besser."

Klopp entschuldigte sich für das Verhalten der Reds-Fans: "Das sollte nicht passieren. Ich habe es nicht gesehen." Wie der Telegraph berichtet, wird City sich dennoch bei den Verantwortlichen der Premier League beschweren.

Manchester City: Fans sorgen erneut für Eklat

Aber auch die City-Fans sorgten für einen Eklat. Nach Angaben des FC Liverpool ertönten "abscheuliche Gesänge" aus dem Block der Gäste. Diese sollen sich auf die Hillsborough-Katastrophe, bei der 1989 in Sheffield 96 Menschen ums Leben gekommen waren, bezogen haben.

"Wir waren tief enttäuscht", schrieb der LFC in einer Mitteilung. Außerdem sei der Umlauf des Gästeareals "mit Graffiti ähnlicher Art beschmiert" worden. Weiter hieß es: "Wir wissen, welch Auswirkungen solch ein Verhalten auf die Opferfamilien und Überlebende solcher Tragödien hat."

Schon im April dieses Jahres waren einige Anhänger des Klubs aus Manchester negativ aufgefallen, weil sie vor dem Halbfinalspiel im FA Cup während einer Schweigeminute für die Opfer der Tragödie gesungen hatten.