Der gute Saisonstart und die großen Pläne von Aston Villa: Symbol Jack, Vision 1982

Aston Villa holte aus den ersten sechs Saisonspielen zwölf Punkte.
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Auf einen perfekten Saisonstart mit vier Siegen aus vier Spielen folgten zuletzt zwar zwei Niederlagen - an den großen Plänen von Aston Villa ändert das jedoch nichts. Die neuen Besitzer gaben in den vergangenen beiden Sommern rund 230 Millionen Euro für neue Spieler aus, Trainer Dean Smith (49) spricht von der Champions League.

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Manchester United, Manchester City und der FC Liverpool sollen im Sommer an einer Verpflichtung von Jack Grealish interessiert gewesen sein, City-Trainer Pep Guardiola nannte ihn gar "einen der besten Spieler der Premier League" - doch statt zu wechseln, unterschrieb der Offensivallrounder bei Aston Villa einen neuen Vertrag bis 2025. "Es ist mein Klub, mein Zuhause und ich bin hier glücklich", verkündete Grealish.

Das ist der romantische Teil, den man ihm auch sehr gerne glaubt: Grealish wurde in Birminghams Vorort Solihull geboren und spielt - abgesehen von einer einjährigen Leihe zu Notts County in der Saison 2013/14 - seit dem Alter von sechs Jahren für seinem Lieblingsklub Villa, den er mittlerweile als Kapitän anführt.

Doch dann sagte Grealish noch: "Die neuen Besitzer haben mir klar gemacht, wie ehrgeizig sie sind und was sie aus Aston Villa machen wollen. Es liegen spannende Zeiten vor uns und ich bin froh, ein Teil davon zu sein." Der englische Nationalspieler, mit 25 Jahren im besten Fußballeralter, verzichtete auch deshalb auf einen Wechsel zu einem Topklub, weil er fest daran glaubt, dass Villa demnächst selbst einer wird.

Aston Villa: Reiche Investoren und ein Fan als Trainer

Der Aufbruch zum vermeintlichen Topklub trug sich im Sommer 2018 zu. Villa hatte gerade zum zweiten Mal den Wiederaufstieg in die Premier League verpasst, als die Investmentfirma NSWE 55 Prozent der Klubanteile übernahm. Hinter dem Unternehmen stehen der 59-jährige Ägypter Nassef Onsi Sawiris, im vergangenen Jahr laut Forbes der viertreichste Afrikaner, und der gleichaltrige US-Amerikaner Wesley Robert Edens, erfolgreicher Geschäftsmann und Mitbesitzer des NBA-Klubs Milwaukee Bucks.

Nach einem misslungenen Saisonstart machten sie Dean Smith - wie Grealish im Großraum Birmingham geboren und ebenfalls seit Kindestagen Villa-Fan - im Oktober zum neuen Trainer. Sein Assistent wurde Chelsea-Legende John Terry, der zuvor seine aktive Karriere bei Villa hatte ausklingen lassen.

Das Duo führte den Klub über den Umweg Championship-Playoffs im ersten Anlauf zurück in die Premier League. Anschließend kaufte NSWE die restlichen 45 Prozent - und für 149 Millionen Euro neue Spieler. Villas Transferminus von 147 Millionen war im Sommer 2019 mit riesigem Abstand das größte aller Premier-League-Klubs.

Dean Smith und John Terry trainieren Aston Villa seit Oktober 2018.
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Dean Smith und John Terry trainieren Aston Villa seit Oktober 2018.

Aston Villa: Shoppingtour nach der verkorksten Saison

Trotz der Investitionen kämpfte Villa in der vergangenen Saison lange gegen den Abstieg, hielt aber trotzdem an Smith fest und am abschließenden Spieltag die Klasse. Die Reaktion? Zwei wichtige Vertragsverlängerungen - neben Grealish unterschrieb auch der 27-jährige Abwehrchef Tyrone Mings langfristig - und die nächste Shoppingtour, diesmal für 82 Millionen Euro.

Fürs Tor kam Emiliano Martinez vom FC Arsenal (17,4 Millionen Euro) und fürs Mittelfeld Ross Barkley vom FC Chelsea (Leihe), ein guter Kumpel von Grealish. Um Barkley von einem Wechsel zu überzeugen, schrieb ihm Grealish angeblich drei Wochen lang täglich eine Nachricht. Barkley ließ sich überreden und stellte nach den ersten Trainingseinheiten erstaunt fest: "Dafür, wie schlecht die Mannschaft die vergangene Saison abgeschlossen hat, bin ich erstaunt von der Qualität der Spieler." Die neu zusammengestellte Mannschaft musste sich erst finden - und benötigte außerdem einen treffsicheren Stürmer.

Die Tore auf dem Weg zum Premier-League-Aufstieg schoss einst Leihspieler Tammy Abraham, der anschließend aber zu seinem Stammklub Chelsea zurückkehrte. Als vermeintlicher Nachfolger kam Wesley vom FC Brügge. Der 22-jährige Brasilianer überzeugte zunächst nur bedingt, riss sich dann das Kreuzband und fehlt bis heute verletzt.

Einen deutlich besseren Griff landete Villa in diesem Sommer mit dem 24-jährigen Ollie Watkins, der für die klubinterne Rekordsumme von 30,8 Millionen Euro vom FC Brentford verpflichtet wurde. Vor dreieinhalb Jahren spielte Watkins noch in der vierklassigen League Two für Exeter City, ehe ihn der heutige Villa-Trainer Smith nach Brentford holte, wo er sich nach und nach steigerte und in der vergangenen Saison Zweiter der Torschützenliste wurde.

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