Reif wie lange nicht

Von Dominik Stenzel
Arsenal und Chelsea sind die Topfavoriten auf den Premier-League-Titel
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Manchester United

Die wichtigsten Zugänge: Morgan Schneiderlin (FC Southampton / 35 Mio.), Memphis Depay (PSV Eindhoven / 27,5 Mio.), Bastian Schweinsteiger (Bayern München / 18 Mio.), Sergio Romero (Sampdoria / ablösefrei)

Die wichtigsten Abgänge: Angel Di Maria (PSG/62,5 Mio.), Robin van Persie (Fenerbahce / 5,5 Mio.), Rafael (Olympique Lyon / 3 Mio.)

Auftakt: Tottenham (H), Aston Villa (A), Newcastle (H), Swansea (A), Liverpool (H)

Letzte Saison: 4. Platz (62:37 Tore, 70 Punkte)

Louis van Gaal nutzte die Transferperiode, um den Kader weiter an seine Spielidee anzupassen. Besonders Sorgenfalten bereitete ihm vergangene Saison das defensive Mittelfeld. Ohne den in die Jahre gekommenen Michael Carrick wirkte Uniteds Hintermannschaft nicht immer sattelfest.

Daher wurden gleich zwei Hochkaräter für das Zentrum verpflichtet: Bastian Schweinsteiger und Morgan Schneiderlin. Schweinsteiger könnte auch auf der Acht eingesetzt werden, Schneiderlin wird als reiner Abräumer eingesetzt werden, der die Abwehrreihe entlasten soll.

Der italienische Außenverteidiger Matteo Darmian ist der einzige Neuzugang für die Defensive. Es ist allerdings durchaus möglich, dass noch ein neuer Innenverteidiger kommen wird - nicht umsonst bemühte sich van Gaal intensiv, aber letztlich vergeblich, um Sergio Ramos.

Allerdings wird in den verbleibenden Wochen der Wechselfrist das Hauptaugenmerk - gerade nach dem Verkauf von Angel Di Maria - auf der Offensive liegen. Van Gaal stellte mehrfach klar, einen Kreativspieler, der ein Spiel im Alleingang entscheiden kann, verpflichten zu wollen: "Chelsea hat Hazard. Er kann mit seinen Aktionen immer für das entscheidende Tor sorgen. Manchester City hat Agüero, für ihn gilt dasselbe. Barcelona hat Messi, Neymar und Suarez. Manchester United muss sich mit diesen Klubs messen. Also müssen wir ebenso nach diesen Spielern Ausschau halten", sagte er auf der Preseason-Tour. Auch im Sturm ist die Personalsituation angespannt: Nach dem Abgang von Robin van Persie ist Wayne Rooney der einzige etablierte Angreifer.

Für die Offensive wurde lediglich Memphis Depay unter Vertrag genommen. Der Niederländer soll auf der Außenbahn wirbeln und passt ideal ins 4-3-3-System, in dem van Gaal zukünftig spielen lassen wird. Dasselbe gilt für Barcelonas Pedro, der ebenfalls noch zum Team stoßen könnte.

Auch auf der Torhüterposition herrscht noch Ungewissheit. Mit David de Gea steht zwar ein absoluter Spitzenkeeper zur Verfügung, ein Wechsel zu Real Madrid steht allerdings noch immer im Raum. Louis van Gaal befeuerte die Gerüchte zudem mit der Aussage, dass De Gea am 1. Spieltag nicht im Kader stehen werde. Die Gründe blieben ungenannt.

Prognose: Manchester United hat sich bisher sinnvoll verstärkt, sollte allerdings noch nachlegen. Das zentrale Mittelfeld ist das Prunkstück, insgesamt wirkt der Kader jedoch (noch) nicht ausgewogen. Die Red Devils werden einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gehen, zum ganz großen Wurf wird es nicht reichen.

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