"Karriere aufbauen - und nicht zerstören"

Von SPOX
Brendan Rodgers (l.) und Andre Villas-Boas (M.) bei Swanseas 1:4 an der Stamford Bridge
© Getty

Der FC Chelsea sucht nach einem Nachfolger für Andre Villas-Boas - und handelt sich einen Korb nach dem anderen ein. Die Absagen sind dabei teilweise recht barsch. Immerhin gibt es einen sportlichen Lichtblick.

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Vor wenigen Tagen hat der FC Chelsea die Reißleine gezogen und sich nach dem 0:1 bei West Brom vom glücklosen Trainer Andre Villas-Boas getrennt.

Das Wagnis, 15 Millionen Euro Ablösesumme für einen aufstrebenden, aber offenbar nicht genügend etablierten Trainer zu stecken, hat sich für die Blues kaum ausbezahlt.

Sechs Trainer in fünf Jahren

Damit hält Chelsea seinen Trend aufrecht, einen Trainer nach dem anderen zu feuern. In den letzten fünf Jahren hatten die West-Londoner mit Jose Mourinho, Avram Grant, Felipe Scolari, Guus Hiddink, Carlo Ancelotti und eben Villas-Boas sechs verschiedene Trainer.

Ein guter Leumund in Trainerkreisen sieht anders aus. Und genau das spürt der FC Chelsea bei der Suche nach einem Nachfolger für AVB. Zwar hat Roberto Di Matteo übergangsweise das Ruder an der Stamford Bridge übernommen, mit einem längeren Engagement des Italieners auf dem Chefsessel rechnet aber niemand.

Pep will eher ein Sabbatjahr

Dabei hagelt es derzeit für die Verantwortlichen von potenziellen den Kandidaten eine Absage nach der anderen. Pep Guardiola war im Gespräch - der hält sich aber seine Zukunft beim FC Barcelona weiter offen ("Man weiß nie, was passiert"), würde aber nach einem möglichen Ende bei den Katalanen eher ein Sabbatjahr einlegen als neuer Chef bei den Blues zu werden.

Harry Redknapp dagegen hat ein emotionales Problem. Sollte er bei Chelsea anheuern, könne er sich im Norden Londons - also bei seinem aktuellen Arbeitgeber Tottenham Hotspur - nicht mehr blicken lassen.

Swanseas Rodgers: Heftiges Urteil

Dann wäre da noch Swansea-Trainer Brendan Rodgers. Rodgers mischt mit dem Aufsteiger und einem ungewöhnlich attraktiven Fußball die Premier League durcheinander und gilt als Geheimtipp. Und eigentlich sollte sich ein relativ unbeschriebenes Blatt wie der 39-Jährige geehrt fühlen, zumal Rodgers einst als Trainer der zweiten Mannschaft an der Bridge angestellt war.

Rodgers nüchterne Replik auf ein angebliches Angebot sah aber da so aus: "Sollte sich einer unserer Fans hier bei Swansea Sorgen machen über Chelsea und mich, dann kann ich sagen: Keine Panik! Ich bin gerade dabei, mir meine Karriere aufzubauen - und nicht zu zerstören."

Immerhin: Sieg im FA Cup

Der völlig verwegen Plan - so es ihn denn überhaupt gegeben haben sollte - mit Joachim Löw ins Geschäft zu kommen, hat sich auch schnell wieder zerschlagen.

Der Bundestrainer hat nur die anstehende Europameisterschaft und da den EM-Titel mit Deutschland im Blick und überhaupt "einen Vertrag beim DFB bis 2014".

Rafa Benitez dagegen bringt sich zwar selbst in Stellung und hat einiges an Erfolgen vorzuweisen, hat bei den Fans aber einen schweren Stand.

Abseits aller Trainerspekulationen gibt es aus sportlicher Sicht wenigstens einen Lichtblick: Das erste Spiel mit Di Matteo an der Linie brachte den Einzug ins FA-Cup-Viertelfinale.

Bei Zweitligist Birmingham City siegten die Blues im Wiederholungsspiel mit 2:0 (Tore Mata und Meireles) und treffen nun in der Runde der letzten Acht zu Hause auf Leicester City.

Die Tabelle der Premier League

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