"Direkt ins Gefängnis!" Vinicius Jr. reagiert auf neuerlichen Rassismus-Skandal im spanischen Fußball

Von Richard Mills
Vinicius Junior Real Madrid Rayo
© Getty

Rassistische Anfeindungen sorgten für einen Spielabbruch in Spaniens dritter Liga. Nicht die einzige Entgleisung am Wochenende. Real-Star Vinicius Junior meldete sich mit einem klaren Statement zum Thema.

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Die Rassismus-Vorfälle im spanischen Fußball nehmen kein Ende. Cheikh Kane Sarr, Torhüter von Rayo Majadahonda, wurde am Samstag im Spiel seiner Mannschaft gegen Sestao des Feldes verwiesen, nachdem er sich mit einem Anhänger hinter seinem Tor wegen angeblicher rassistischer Beleidigungen angelegt hatte. Das Spiel der Primera Federacion (3. Liga) wurde daraufhin unterbrochen, da seine Mannschaftskameraden aus Solidarität mit dem 23-Jährigen vom Platz gingen.

Zuvor hatte La Liga "rassistische und fremdenfeindliche Beschimpfungen" verurteilt, die sich gegen Sevillas Trainer Quique Sanchez Flores richteten, der nach eigenen Angaben von einigen Getafe-Fans übel beschimpft wurde. Rassistischen Anfeindungen sah sich auch Sevillas argentinischer Weltmeister Marcos Acuña, wie aus dem Bericht von Schiedsrichter Javier Iglesias Villanueva hervorgeht. Diese Vorkommnisse veranlassten Real Madrids Vinicius Junior, seine Unterstützung für das Trio in einer deutlichen Erklärung zum Ausdruck zu bringen.

"Dieses Wochenende werde ich nicht einmal spielen. Aber wir hatten allein an diesem Samstag drei abscheuliche Fälle von Rassismus in Spanien", schrieb der Brasilianer auf X, dem ehemaligen Twitter. "Meine ganze Unterstützung für Acuña @AcunaMarcos17 und Trainer Quique Flores, von @SevillaFC. An Sarr und @RMajadahonda: Möge eure Tapferkeit andere inspirieren. Rassisten müssen entlarvt werden und die Spiele können nicht mit ihnen auf der Tribüne weitergehen. Wir werden nur dann einen Sieg erringen, wenn die Rassisten die Stadien direkt ins Gefängnis verlassen, einen Ort, den sie verdienen."

Vinicius Junior wird im spanischen Fußball schon seit Jahren rassistisch beleidigt. In der vergangenen Woche gingen die Bilder um die Welt, wie der 23-Jährige während einer Pressekonferenz in Tränen ausbrach, als er über dieses Thema sprach.

Nach dem Vorfall am Samstag schrieb Sarrs Verein Rayo Majadahonda auf X: "Unsere Mannschaft wird nicht antreten, um das Spiel fortzusetzen, nachdem unser Spieler inakzeptable rassistische Beleidigungen erhalten hat."

Und sein Teamkollege und Vereinskapitän Jorge Casada schrieb auf Instagram: "Es ist eine absolute Schande, was heute passiert ist... ein Teil des Stadions spuckt rassistische Beleidigungen gegen unseren Mannschaftskameraden Cheikh Sarr aus, wegen seiner Hautfarbe. Wie beschämend! Es scheint verrückt, dass wir das Jahr 2024 haben und hirnlose Menschen in den Stadien Amok laufen - Wir sind alle Cheikh, nein zu Rassismus."

Vinicius Junior gehört zu einer wachsenden Zahl von Spielern und Persönlichkeiten im spanischen Fußball, die härtere Strafen für diejenigen fordern, die sich rassistischer Beleidigungen schuldig gemacht haben. Allerdings scheint der spanische Fußball in dieser Frage noch einen weiten Weg vor sich zu haben.