Real Madrid: Ex-Profi Royston Drenthe selbstkritisch nach Absturz

Von Chris Lugert
Royston Drenthe, Real Madrid
© getty

Der Niederländer Royston Drenthe, einst mehrere Jahre für Real Madrid aktiv, hat eine selbstkritische Bilanz seiner Karriere gezogen und dabei teils verstörende Einblicke in seine Zeit als Profi gegeben. Im Interview mit der Gazzetta dello Sport räumte der 35-Jährige mangelnde Professionalität ein.

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"Es gibt ein Leben eines Fußballers und ein persönliches, man kann sie bis zu einem gewissen Grad vermischen. Das Schwierigste für mich war zu verstehen, dass ich mein Leben sofort ändern musste. Jetzt merke ich, dass ich nicht richtig da war, ich habe Fehler gemacht, das Leben ist kurz und man muss professionell sein", sagte Drenthe.

Der Wechsel zu Real im Jahr 2007, als sich die Königlichen die Dienste des damals bei Feyenoord Rotterdam aktiven 20-Jährigen stolze 14 Millionen Euro kosten ließen, sei für ihn die Erfüllung eines Traumes gewesen. "Es war 2007 und ich war 20 Jahre alt, ich war auf dem Höhepunkt meiner Karriere. Es war ein Gefühl des Wahnsinns, das schwer zu erklären ist, es war ein Traum, eine Umkleidekabine von Galaktischen zu betreten", meinte Drenthe: "Das sind Erinnerungen, die ich nie vergessen werde und die immer in meinem Herzen bleiben werden."

Royston Drenthe: "Ich dachte, ich sei Gott"

Sportlich allerdings schaffte er den endgültigen Durchbruch nie, was auch an seinem Lebensstil lag. Partys gehörten laut seiner eigenen Aussage damals zu seinem Alltag. "Ich dachte, ich sei Gott, aber ich mochte auch die Party, und um an der Spitze zu bleiben, kann man die beiden Dinge nicht in Einklang bringen", sagte er. Bereits in einem früheren Interview mit der Marca hatte Drenthe angedeutet, dass es die Ankunft von Trainer José Mourinho war, die den Anfang vom Ende seiner Zeit bei Real einläutete.

Wenige Wochen, nachdem der Portugiese im Sommer 2010 das Zepter übernahm, wurde Drenthe zunächst zu Hércules Alicante verliehen, ein Jahr später noch einmal zum FC Everton. 2012 verließ Drenthe Real endgültig. Anschließend tingelte er innerhalb Europas von Land zu Land. Seit diesem Sommer spielt er beim spanischen Sechstligisten Racing Mérida. "Ich könnte aufhören, aber ich liebe den Fußball und möchte weiterhin Spaß haben. Ich habe immer noch das Niveau, um weiterzumachen", sagte er.

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