Global Sustainability Benchmark in Sports Awards 2021: Wie nachhaltig arbeiten eigentlich die Vereine?

Von Stanislav Schupp
FC Bayern, Logo
© getty

"Der FC Bayern muss für mehr als Erfolg stehen. Die Menschen wollen wissen: Was bedeutet euch Nachhaltigkeit, was bedeutet euch Diversität? Das sind Themen, die in der Vergangenheit wichtig waren und die in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen werden", betonte FCB-Vorstandsvorsitzener Oliver Kahn in einem Interview mit der Bild vor knapp einem Jahr.

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Aufgrund seiner Strahlkraft habe der deutsche Rekordmeister dahingehend "eine große Verantwortung." Doch wie sieht die Nachhaltigkeit des FC Bayern heute in der Realität aus?

Das aus internationalen Mitgliedern bestehende Team der Global Sustainability Benchmark in Sports (GSBS) mit Sitz in London hat sich genau diese Bewertung zur Aufgabe gemacht. Die unabhängige Non-Profit-Organisation analysiert die Nachhaltigkeitsperformance großer Vereine und Verbände basierend auf einem wissenschaftlichen Ansatz. Am kommenden Donnerstag, den 20. Januar, stellt GSBS die ersten Ergebnisse von mehr als 40 einflussreichen Organisationen vor und zeichnet diese mit den GSBS-Awards aus.

Das entsprechende Reporting umfasst vier verschiedene Themenbereiche: Organisation des Unternehmens (Corporate), die umweltlichen Aspekte (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmenführung (Governance). Neben den Bayern sind auch Größen wie Juventus Turin, Borussia Dortmund oder Real Betis Sevilla Teil des Rankings.

"Während Themen wie Klimaschutz, Ressourcenverbräuche oder Gender-Pay-Gap in anderen Industrien bereits zur Tagesordnung gehören, sind die kontinuierliche Datenerhebungen und die entsprechende Veröffentlichung dieser Daten in der Sportindustrie bisher noch nicht sehr ausgeprägt", erklärt GSBS-Geschäftsführer Christian Hartmann, zu dessen Team auch Ex-Profi Mikael Forssell als Berater zählt, im Gespräch mit SPOX und GOAL: "Im ersten Schritt sind wir bestrebt, die Organisationen zum Sammeln der Daten anzuhalten, diese zu veröffentlichen und entsprechend verpflichtende Ziele zu setzen."

Hartmann: Nachhaltigkeit "nicht nur auf 'grüne Themen' reduzieren"

Zu den erarbeiteten Gebieten zählen unter anderem finanzielle Nachhaltigkeit, verursachte Emissionen, Reisetätigkeiten, Frauenquote, Weiterbildungsmöglichkeiten, Transparenz sowie der Umgang mit Menschenrechten, Kinderarbeit oder sexuelle Belästigung. Die Teilnehmer müssen dabei in einem ausführlichen Fragebogen beispielsweise angeben, ob sie ihre finanziellen Rücklagen nachhaltig investieren, erneuerbare Energieanlagen besitzen oder Lieferantenaudits durchführen.

Anschließend gehe es laut Hartmann darum, aus den Ergebnissen "die richtigen Maßnahmen abzuleiten um eine tatsächliche Verbesserung zu erzielen."

Zudem sei es wichtig, das komplexe Thema der Nachhaltigkeit "nicht fälschlicherweise auf 'grüne Themen' zu reduzieren, sondern es vollumfänglich zu verstehen und im Management zu verankern", ergänzt er.

Hier geht's zur Anmeldung für die Global Sustainability Benchmark in Sports Awards 2021.

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