Frage: Herr Weinzierl, wie fällt Ihr Fazit zu Augsburg größtem Spiel der Vereinsgeschichte aus?
Markus Weinzierl: Augsburg gegen Liverpool 0:0 - das ist doch cool. (lacht) Wir haben eine gute Leistung abgeliefert. Auch das Ergebnis ist gut, denn wir wollten zu Null spielen. Wir wollten auch gewinnen, aber das haben wir leider nicht geschafft. Wir haben zwei große Gelegenheiten liegen gelassen, aber können mit dem 0:0 sehr gut leben. Die Mannschaft hat toll gekämpft und den Zuschauern etwas geboten. Im Rückspiel haben wir nun alle Chancen, das große Ziel zu erreichen.
Frage: Diese Partie elektrisierte die ganze Stadt, die Stimmung im Stadion war prächtig. Wie haben Sie das wahrgenommen?
Weinzierl: Es war ein super Gefühl, draußen an der Seitenlinie zu stehen und vor und während des Spiels eine solche Unterstützung zu erfahren. Das war sehr beeindruckend. Das hat auch die Mannschaft berührt, die alles gegeben hat, damit der Funke auch überspringt. Es war definitiv ein Highlight. Gegen Liverpool hat von uns noch keiner oft gespielt. Deshalb freut es mich umso mehr, dass das Team diese Bühne genutzt hat, um sich zu zeigen. Wir waren mindestens ebenbürtig. Das ist ein großes Kompliment wert.
Frage: Raul Bobadilla musste früh verletzt ausgewechselt werden. Wie ist der aktuelle Stand bei ihm?
Weinzierl: Er hat eine Muskelverletzung. Es ist unheimlich bitter in dieser Phase, dass er ausfallen wird. Jetzt warten wir mal die Untersuchungen ab, vielleicht ist es ja nicht ganz so schlimm.
Frage: Nach über drei Monaten Verletzungspause haben Sie Tobias Werner in die Startelf beordert. Wie haben Sie seine Rückkehr gesehen?
Weinzierl: Sehr gut. Ihn zu nominieren war eine Entscheidung, bei der wir uns auch nicht hundertprozentig sicher sein konnten. Tobi war lange weg, aber er hat es im Training gut gemacht.
Frage: War das für ihn auch eine Art Belohnung, da er maßgeblich am fünften Tabellenplatz in der letzten Saison beteiligt war?
Weinzierl: Eigentlich nicht. Wir haben nach der besten Aufstellung für dieses Spiel gesucht. Ich habe gewusst, dass die Mannschaft so funktionieren kann. Das hat sie in dieser oder in sehr ähnlicher Zusammensetzung nicht nur im letzten Jahr, sondern auch im Laufe der Hinrunde gezeigt. Wir haben harmoniert und auch Tobi hat es toll gemacht.
Frage: Liverpool hat teilweise nicht wirklich viel auf die Kette gekriegt.
Weinzierl: Wir sind ihnen auf die Nerven gegangen. Wir haben vieles gut umgesetzt und den Druck frühzeitig von unserem Tor weggehalten. Klar ist, dass man diese individuelle Qualität von Coutinho, Firmino oder Sturridge nicht immer aufhalten kann. Wenn die rund um den Strafraum am Ball sind, dann wir es schon spannend. Das haben wir bis auf die Großchance von Sturridge aber stark gelöst.
Frage: Jürgen Klopp war auch nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. Er saß fast die gesamte Zeit nur auf der Bank. Haben Sie das mitbekommen?
Weinzierl: Ja, er war relativ angefressen. Wir haben im Nachhinein auch nicht viel über das Spiel gesprochen. Ich glaube zu wissen, auch er denkt, dass das 0:0 ein gefährliches Ergebnis ist. Es ist für Liverpool noch nicht gelaufen. Wir fahren dort nun als Außenseiter in dem Bewusstsein hin, mit einem eigenen Tor viel erreichen zu können. Im Konter und bei Standardsituationen sind wir immer gefährlich. Wir freuen uns richtig auf nächste Woche.
Frage: Dazwischen liegt noch die Begegnung bei Hannover 96. Welche Bedeutung hat das während dieser Highlight-Woche?
Weinzierl: Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Jedem ist bewusst, welchen Stellenwert diese Partie hat. Wenn wir denselben Spirit und diese Leidenschaft an den Tag legen, dann ist mir dort und auch vor den nächsten Wochen nicht bange.
Daten & Statistik: FC Augsburg - FC Liverpool