3. Eintracht Frankfurt ist noch besser als 2019
Es ist die zweite lange Reise der Eintracht durch Europa binnen drei Jahren. 2019 hatte die SGE ebenfalls einen langen Run in der Europa League, erst im Halbfinale war gegen den späteren Sieger FC Chelsea auf höchst dramatische Weise - im Elfmeterschießen - Schluss. Nach dem Sieg über West Ham United sind die herzzerreißenden Bilder eines weinenden Martin Hinteregger endgültig vergessen. Gleiches gilt auch für die viel zitierte Büffelherde, bestehend aus Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller.
Die heutige Mannschaft ist, was die technischen Fähigkeiten angeht, zwar - besonders offensiv - nicht auf dem Niveau der damaligen, ist aber trotzdem die bessere. Und das nicht, weil sie als Sieger aus den Halbfinals hervorgegangen ist. Trainer Oliver Glasner hat es geschafft, in kürzester Zeit eine eingeschworene Truppe zu formen, die die eigenen Schwächen mit aufopferungsvollen Leistungen und dem nötigen Gespür für die entscheidenden Momente kompensiert.
Das beste Beispiel liefert Borre. Vom Siegtorschützen gegen West Ham United hatte man sich in Frankfurt deutlich mehr erhofft, nachdem ihn die SGE im Sommer ablösefrei von River Plate geholt hatte. Lediglich zehnmal netzte der Kolumbianer in 43 Pflichtspielen. Nach den Abgängen von Jovic, der angeblich wieder zurück in die Bundesliga will, und Andre Silva hat Frankfurt noch nicht die Ideallösung für die Position des Mittelstürmers gefunden. Die Elf von Glasner weiß das aber zu umschiffen.
Anders als 2019 sorgen nicht nur drei Spieler für Torgefahr, sondern das nahezu komplette Team. In der Europa League gibt es neben Borre gleich vier Spieler, die mindestens zweimal trafen. Top-Torjäger ist Daichi Kamada, auch "Mister Europa League" genannt, mit fünf Treffern. Ein Beweis dafür, dass in dieser Saison deutlich mehr Offensivpower aus der zweiten Frankfurter Offensivreihe kommt. Wie auch beispielsweise von Jesper Lindström, der in der Bundesliga mit fünf Toren zweitbester Goalgetter hinter Borre ist.
Die Eintracht ist nochmal mindestens einen Schritt weiter als vor drei Jahren. Mit den Glasgow Rangers wartet zwar der deutsche Angstgegner im Endspiel (vor RB Leipzig scheiterte schon der BVB an den Schotten), unter diesen Voraussetzungen dürfen aber nur die Worte von Präsident Peter Fischer zählen: "Wir gewinnen das Ding."
Europa League: Das Halbfinale im Überblick
Datum | Uhrzeit | Heim | Ergebnis | Auswärts | Runde |
Donnerstag, 28. April 2022 | 21 Uhr | RB Leipzig | 1:0 | Glasgow Rangers | Hinspiel |
Donnerstag, 28. April 2022 | 21 Uhr | West Ham United | 1:2 | Eintracht Frankfurt | Hinspiel |
Donnerstag, 5. Mai 2022 | 21 Uhr | Glasgow Rangers | 3:1 | RB Leipzig | Rückspiel |
Donnerstag, 5. Mai 2022 | 21 Uhr | Eintracht Frankfurt | 1:0 | West Ham United | Rückspiel |